Nach der gestrigen 1:5-Heimniederlage gegen Sturm Graz hat der SKN St. Pölten Dietmar Kühbauer als neuen Cheftrainer engagiert und die Zusammenarbeit mit Oliver Lederer mit sofortiger Wirkung beendet. Kühbauer wird am Ostermontag erstmals das Training leiten. Der Vertrag wurde bis Saisonende abgeschlossen und verlängert sich bei Klassenerhalt automatisch um ein weiteres Jahr. General Manager Andreas Blumauer: „Die gestrige, deutliche Heimniederlage war der ausschlaggebende Grund für den Trainerwechsel. Wir wollen alles versuchen, um der Mannschaft neue Impulse zu geben und freuen uns, dass sich Dietmar Kühbauer dieser Aufgabe stellt.“

Der SKN St. Pölten hat Oliver Lederer beurlaubt und Didi Kühbauer als Cheftrainer engagiert. Foto: Richard Purgstaller/Grafik: Ligaportal 

Dietmar Kühbauer im Sky-Interview

über seine persönlichen Beweggründe, St. Pölten als Trainer zu übernehmen: "Es ist eine schwierige Aufgabe, das ist mir bewusst. Dadurch, dass wir höchstwahrscheinlich Relegation spielen werden, ist die Chance größer, dass man in der Bundesliga bleibt. Wäre man fix abgestiegen, dann hätte ich es nicht gemacht. Das hätte wahrscheinlich kein Trainer der Welt geschafft."

über den ersten Kontakt: "Letzte Woche haben wir schon einmal gesprochen, aber dann haben sie noch anders entschieden. Nach dem gestrigen Spiel bin ich kontaktiert worden. Für mich war es dann klar, weil ich gern Trainer bin und in der Bundesliga sein will."

über die kommenden Wochen: "Jedes gute Spiel gibt Selbstvertrauen. Wenn die Burschen Punkte erzielen, kann das kein Nachteil sein. Es ist nicht so, dass man nach Hütteldorf fährt und sagt, dass wir dort abgeschlachtet werden wollen, wenngleich Rapid klarer Favorit ist. Es ist so, dass wir eine Philosophie finden müssen, mit der wir in der Relegation das schaffen, was wir schaffen wollen, sprich in der Bundesliga bleiben."

über notwendige Maßnahmen in der Trainingsarbeit: "Man muss sicher in der Defensive schauen. Es sind so viele Tore gefallen, dass hier etwas verändert werden muss. Das bedeutet jetzt nicht, dass man nun ohne Ende mauert. Der Zweikampf muss besser angenommen werden, man muss besser stehen, die Defensive muss besser organisiert sein. Man kann jetzt nicht brutal offensiv spielen. Die Möglichkeiten nach vorne muss man nutzen. Das ist natürlich mit sehr viel Laufarbeit verbunden. Es war aber bei meinen Klubs immer so, dass sie sehr viel arbeiten müssen. Das wird ihnen jetzt auch nicht erspart bleiben."

über die mentale Verfassung der Spieler: "Jetzt ist es so, dass wir zehn Spiele haben werden, wo man bei Null anfängt und sich jeder Spieler präsentieren kann. Jeder Spieler muss hundert Prozent geben und dann wird das Trainierteam versuchen, die Bestmöglichen aufzustellen. Es wird hoffentlich Spaß geben, wenn wir das eine oder andere Spiel gewinnen werden. Es ist ein hartes Stück Arbeit in den nächsten Wochen."

über seine Vertragssituation: "Es ist so, dass wir die Relegation abwarten werden und dann würde sich der Vertrag verlängern. Mann muss aber jetzt einmal Feuer in die Mannschaft reinbringen und schauen, dass wir so auftreten, dass wir jeden Gegner in Österreich ärgern können."