67 Spiele: 34 Siege, 14 Remis, 19 Niederlagen - Punkteschnitt: 1,73). Eigentlich liest sich die Bilanz von Goran Djuricin als Trainer des SK Rapid Wien nicht schlecht. Doch was hilft eine positive Gesamtbilanz, wenn man in der laufenden Saison nach neun gespielten Runden erst neun Punkte eingefahren hat und auf dem ernüchternden achten Tabellenplatz rangiert? Die logische Reaktion der sportlichen Führung auf das desaströse 0:2 gegen St. Pölten folgte nur wenige Minuten nach Abpfiff.

 

Für Rapid-Coach Fredy Bickel gestaltet sich die Trainersuche alles andere als einfach. Foto: GEPA/Wien Energie

Um 19:22 Uhr war offiziell, dass Goran Djuricin nicht mehr Trainer des SK Rapid ist. „Es ist der richtige Schritt, so schwer es auch fällt und so weh es auch tut“, erklärte Sportdirektor Fredy Bickel. Djuricin selbst wollte unmittelbar nach seiner Beurlaubung keinen Kommentar abgeben, will ein paar Nächte darüber schlafen. Wenn man bedenkt, welch hohem Druck und heftigen Anfeindungen der 43-Jährige ausgesetzt war, ist das nur allzu verständlich. 

Indes stellt sich nun die spannende Frage, wer die Nachfolge von Goran Djuricin antritt. Die Liste der möglichen Kandidaten ist nicht allzu lang. "Wir haben echt eine Problematik im Umfeld. So viel negative Energie, damit will sich kaum ein Trainer auseinandersetzen", gesteht Fredy Bickel in der Krone. Dennoch hat Rapid für Dienstag 13 Uhr eine Pressekonferenz einberaumt, wo der neue Trainer präsentiert werden soll. 

Didi Kühbauer gilt als Favorit

Als heißester Anwärter auf den vakanten Trainerposten beim SK Rapid gilt Didi Kühbauer. Der 47-jährige Burgenländer ist eine Rapid-Legende, kickte von 1992-1997 für die Hütteldorfer. Kühbauer war mit den Grün-Weißen je einmal Meister (1996) und Cupsieger (1995), erreichte 1996 sogar das Europacupfinale.

Seit April 2018 ist Kühbauer als Cheftrainer beim SKN St. Pölten engagiert. In der vergangenen Saison hatte er den SKN mit dem Triumph in der Relegation gegen Wiener Neustadt vor dem Abstieg in die 2. Liga bewahrt. In dieser Saison legten die Niederösterreicher zum Start eine unglaubliche Serie hin, waren bis zum Duell gegen Red Bull Salzburg in der 7. Runde ungeschlagen und rangieren aktuell auf dem sensationellen zweiten Tabellenplatz. 

Demnach verwundert es nicht, dass zahlreiche Rapid-Fans in den sozialen Medien die Verpflichtung des Burgenländers fordern. Kühbauer selbst wollte sich zu den Wechselgerüchten nicht äußern. Laut Sky müsste Rapid rund 500.000 Euro an den SKN überweisen, um den Burgenländer zu verpflichten. 

St. Pöltens Erfolgscoach Didi Kühbauer gilt als Favorit auf den vakanten Trainerposten bei Rapid. Foto: Josef Parak

Ein Überraschungskandidat, den nicht allzu viele auf ihrer Liste haben, könnte Hannes Wolf sein. In diversen Rapid-Foren kursiert sein Name bereits seit längerer Zeit. Das 37-jährige deutsche Trainertalent trainierte von September 2016 bis Jänner 2018 den Traditionsklub VFB Stuttgart. 2017 schaffte er mit den Schwaben als Zweitliga-Meister den Aufstieg in die 1. Bundesliga. 

Im Juni 2017 verlängerte er seinen Vertrag bei den Stuttgartern bis 2019. Obwohl Wolf den VFB von den Abstiegsrängen ferngehalten hatte, wurde er im Jänner 2018 überraschend von seinen Aufgaben entbunden. Wolf gilt als Liebhaber des Offensiv-Fußballs, könnte somit gut zu den Hütteldorfern passen.

Zuletzt brachte der Kurier LASK-Coach Oliver Glasner ins Spiel, doch der 44-jährige Salzburger winkte im Rahmen des gestrigen Schlagerspiels gegen Sturm via Sky ab: „Gerüchte, die irgendwo vorkommen, interessieren mich gar nicht. Ich habe noch viel vor mit dem LASK, so gesehen interessiert mich das überhaupt nicht.“

Eine Rückkehr von Meistertrainer Peter Pacult zum SK Rapid Wien scheint ebenfalls nicht realistisch, pflegt der 58-jährige Wiener doch eher einen rauen Umgangston mit seinen Spielern. Dieser Trainertyp würde wohl nicht zu der von Sportdirektor Fredy Bickel oft zitierten sensiblen Mannschaft passen.

Zuletzt wurde auch der Name Peter Stöger, der von 1995-1998 für die Grün-Weißen spielte, in die mögliche Kandidatenliste aufgenommen. Der 52-jährige Wiener ist seit seinem Ende bei Borussia Dortmund ohne Verein und sucht eine neue Aufgabe. Ein Engagement bei Rapid scheint jedoch extrem unrealistisch, da Stöger zuletzt betonte, dass er auf eine neue Herausforderung in Deutschland warte.

 

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