Sturm-Trainer Roman Mählich machte im Rahmen der Pressekonferenz vor dem Bundesliga-Auswärtsspiel gegen Austria Wien (Sonntag, 14:30 Uhr im Live-Ticker) seinem Ärger über die harte Kritik an seiner Mannschaft nach der Niederlage gegen St. Pölten Luft: „Was ich nachvollziehen kann ist, dass Sturm Graz ein Verein ist, der vielen Menschen in der Steiermark am Herzen liegt. Was ich nicht nachvollziehen kann, ist dieses ewige Auf und Ab, dieses Augenverschließen vor der Realität, das ich zeitweise bemerke“, stellte Mählich klar, der dann so richtig in Fahrt kam. 

Roman Mählich fand vor dem Spiel gegen Austria Wien sehr ehrliche Worte. Foto: Richard Purgstaller 

"Sturm hat jetzt eine andere Mannschaft als noch vor einem Jahr"

„Diese Mannschaft, die wir haben, wird immer noch mit jener Mannschaft verglichen, die vor einem Jahr großartige Leistungen geboten hat. Aber diese Mannschaft, die es vor einem Jahr gegeben hat, die gibt es nicht mehr. Es gibt keinen Alar mehr, es gibt keinen Edomwonyi mehr, es gibt keinen Zulj mehr, es gibt keinen Jeggo mehr, es gibt keinen Röcher mehr, es gibt keinen Potzmann mehr, es gibt keinen Gratzei mehr, es gibt keinen Schulz mehr“, merkte der Chefcoach der Grazer für die Kritiker an. 

Mählich ortet fehlenden Blick für die Realität 

Der 47-jährige Niederösterreicher betonte zudem, dass man nun ein sehr junges Team habe, das an das Niveau der Vorgängermannschaft noch nicht herankommen könne: „Wir haben jetzt eine andere Mannschaft, eine sehr junge Mannschaft. Es gibt einen Mensah, der 20 ist, es gibt einen Lovric, der regelmäßig bei mir spielt, der 20 ist, es gibt einen Ljubic, der 22 spielt, es gibt einen Maresic, der 19 ist, es gibt einen Lema, der 19 ist, es gibt einen Tobias Koch, der 17 ist, es gibt einen Kiteishvili, der 23 ist. Dann gibt es drei, vier routiniertere Spieler - das ist der Ist-Stand“, fasste Mählich zusammen. 

„Da fehlt mir manchmal einfach der Blick für die Realität. Wir werden unserer Mannschaft nicht gerecht, wenn wir Leistungen fordern, die man letztes Jahr gesehen hat“, so Mählich weiter, der ehrlich betonte, dass man die Gegner nicht an die Wand spielen und an einem schlechten Tag auch gegen St. Pölten verlieren könne. „Der Aderlass, den Sturm im letzten Sommer erlebt hat, war einfach nicht zu kompensieren. Der Fehler, der vielleicht begangen wurde, ist, dass man das vielleicht zu schlecht transportiert hat."

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