Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Sport sind massiv. Auch die Tipico Bundesliga wird durch das Coronavirus in ihren Grundfesten erschüttert. Zumindest bis Anfang Mai wird in keinem Bundesliga-Stadion die Kugel rollen. Und auch dann ist noch nicht sicher, ob die Liga zu Ende gespielt werden kann. Ligaportal nutzt die fußballfreie Zeit, um mit Philipp Schmiedl vom SCR Altach über die herausfordernde Lebenssituation zu plaudern.

Ligaportal: Die Fußballer sind in Corona-Pause, wie gehst du aktuell mit der prekären Lage um?

Philipp Schmiedl: Ich denke, so wie jeder Spieler. Ich bin zu Hause bei meiner Familie und mache mein Individualprogramm. Wir haben von unserem Betreuerteam ein super Programm bekommen, damit wir auch in dieser schwierigen Zeit das Beste herausholen.

Ligaportal: Die EM wurde in den Sommer 2021 verschoben. Auch das Finale der Champions League und Europa League sind vertagt. Ist das die richtige Entscheidung deiner Meinung nach?

Philipp Schmiedl: Es ist eine gute Entscheidung, denn es gibt derzeit Wichtigeres als Fußball.

Ligaportal: Wie wird in der Mannschaft mit dem Thema umgegangen?

Philipp Schmiedl: Wir gehen sehr professionell damit um. Wir nehmen die Situation ernst. Es gab z.B. auch keinen Handshake in der Garderobe. Panik ist aber definitiv nicht ausgebrochen.

Ligaportal: Die derzeitigen Einschränkungen sind massiv. Was bedeutet das für dein Privatleben?

Philipp Schmiedl: Es beschränkt das Privatleben schon sehr. Immer wenn ich nach Hause fahre, war es bis jetzt normal, dass ich mit Freunden etwas unternommen oder meine Oma besucht habe. Das geht halt jetzt alles nicht. Jetzt bin ich großteils zu Hause, außer wenn ich Lebensmittel besorgen muss. Es ist schlichtweg was Neues und es heißt, damit professionell umzugehen.

Ligaportal: Bis Anfang Mai wird in der Tipico Bundesliga pausiert - wie stehst du zu dieser Entscheidung?

Philipp Schmiedl: Der Fußball steht zurzeit nicht an erster Stelle. Man muss schauen, wie sich die Situation nun noch entwickelt. Geisterspiele wären eine Möglichkeit, aber man muss auch die finanziellen Einbußen der Vereine im Hinterkopf haben, denn durch Geisterspiele verlieren die Vereine auch einiges an Einkommen.

Ligaportal: Wie hältst du dich während der „Zwangspause“ fit?

Philipp Schmiedl: Ich arbeite daheim mit meinem Individualprogramm, zusätzlich halte ich mich auch mit anderen Sportarten im Garten fit.

Ligaportal: Befürwortest du wie die österreichische Regierung handelt?

Philipp Schmiedl: Ja! Ich denke, die Maßnahmen, die die österreichische Regierung setzt, helfen uns allen dabei, dass sich das Virus nicht allzu groß verbreitet und bald ein Ende hat.

Ligaportal: Wie läuft es für dich sportlich beim Verein?

Philipp Schmiedl: Ich fühle mich sehr wohl hier. Das Umfeld hier in Altach bietet mir enorm viele Möglichkeiten, um mich in allen Bereichen zu verbessern. Zufrieden bin ich nie. Ich will immer mehr aus mir herausholen.

Ligaportal: Dein Teamkollege Jan Zwischenbrugger stand unter Corona-Verdacht und musste 14 Tage in Quarantäne ausharren. Zum Glück hat sich der Verdacht nicht bestätigt. Wie seid ihr als Mannschaft damit umgegangen?

Philipp Schmiedl: Wir waren schon sehr überrascht, als wir davon erfahren haben. Der Kontakt zu ihm war immer da, wir wussten demnach immer, wie es ihm geht. Er hatte jeden Tag unsere Unterstützung.

 

Das Interview führte Daniel Ringsmuth/Ligaportal