Als erster Bundesligist startet der LASK am morgigen Montag ins Kleingruppen-Training während der Corona-Krise. Sportminister Werner Kogler hatte am Mittwoch verkündet, dass die zwölf Bundesligisten sowie Cup-Finalist Austria Lustenau ab der kommenden Woche unter strengen Vorschriften das Training wieder aufnehmen können. Der LASK nimmt morgen um 10 Uhr sozusagen die Vorreiterrolle ein. 

Marsch und Kühbauer erklären: So könnten Kleingruppen-Trainings ablaufen 

Red Bull Salzburg und Rapid Wien werden am Dienstag erstmals wieder auf dem Trainingsplatz stehen. Bullen-Coach Jesse Marsch erklärte in der ORF-Sendung Sport am Sonntag, wie so ein Training in Kleingruppen aussehen könnte: „Wir können viel mit Passformen und Torabschluss machen. In dieser Zeit wird es wichtig sein, technisch mit dem Ball zu arbeiten und eine gute Fitness zu finden“, so der US-Amerikaner. 

Auch Rapid wird am Dienstag erstmals nach mehreren Wochen Pause wieder mit dem Ball arbeiten können. „Das Training ist durchgeplant und die Jungs sind froh, dass wir wieder starten können“, so Rapid-Trainer Didi Kühbauer, der von einem guten ersten Schritt spricht. Mit einem normalen Mannschaftstraining könne man Übungseinheiten in Kleingruppen allerdings nicht vergleichen, meint der Burgenländer. 

Klar ist: Die Spieler werden sich in den nächsten Wochen an neue Regeln und Bestimmungen gewöhnen müssen. „Wir bekommen Regeln, die wir einhalten werden“, versichert Kühbauer. „Die Spieler werden kurz vor dem Training eintreffen und sofort auf den Platz gehen. Nach dem Training geht es sofort in die Kabine, wo sie trockene Kleidung bekommen. Danach müssen sie sich sofort vom Stadion entfernen“, beschreibt der Rapid-Coach die Vorgaben. 

Vier Wochen Vorbereitung bis Restart? Kühbauer: "Zeit kann nicht ausreichend sein"

Sollte es Mitte Mai tatsächlich zu einem Restart der Tipico Bundesliga kommen, hätten die Klubs etwa nur vier Wochen Zeit, um sich vorzubereiten. Während Bullen-Coach Jesse Marsch davon ausgeht, dass seine Spieler für das Cup-Finale am 16. Mai (dieser Termin wurde für das Spiel RB Salzburg gegen Austria Lustenau ins Auge gefasst) fit sein würden, ist Didi Kühbauer der Meinung, dass vier Wochen Vorbereitung eine zu kurze Zeitspanne wären: „Das ist schon sehr kurz. Die Zeit kann nicht ausreichend sein“, ist der Rapid-Coach überzeugt. Außerdem befürchtet der gebürtigen Burgenländer, dass sich Spieler aufgrund des bevorstehenden dichten Terminplans verletzen könnten.

Sein Trainer-Kollege Jesse Marsch sprach sich indes klar für eine Fortsetzung der Saison aus. Sport sei momentan zwar nicht das wichtigste Thema, doch eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs sieht der US-Amerikaner als Chance, ein Vorbild für das ganze Land bzw. für die ganze Welt zu sein. „Wichtig ist es, Zusammenhalt zu zeigen und wieder zu spielen“, sagt Marsch. Red Bull Salzburg hat bereits am Freitag die ersten Corona-Tests durchgeführt. Stand Samstagabend waren 60 Prozent der Tests ausgewertet und negativ. „Es war nicht angenehm“, beschrieb Marsch den Testvorgang. 

Marsch glaubt zu hundert Prozent an sportliche Beendigung der Liga

Letztendlich hoffen die Klubs in der Tipico Bundesliga, dass die Meisterschaft auf sportlichem Wege zu Ende gebracht werden kann. Auf die Frage, wie groß Marsch die Chance einschätze, dass die Bundesliga-Saison auf dem grünen Rasen zu Ende gebracht werden könne, antwortete er: „Zu 100 Prozent.“

Didi Kühbauer wünscht sich ebenfalls, dass die Saison zu Ende gespielt werden kann. Der Rapid-Coach betonte aber auch, dass dies nicht der Fall sein könne, „wenn Krankheiten passieren.“

 

von Daniel Ringsmuth/Ligaportal; Foto: GEPA/Red Bull Media