Seit dem 22. April befindet sich der FK Austria Wien im Kleingruppen-Training, um sich auf einen möglichen Restart der Tipico Bundesliga vorzubereiten. Seither wird auch in Wien-Favoriten penibel auf die Sicherheitsvorkehrungen sowie Hygienevorschriften Rücksicht genommen. 

"Man will einfach wieder spielen"

Austria-Tormann Patrick Pentz hat sich am Montagabend Zeit genommen, um mit Ligaportal via Instagram über seine Eindrücke von den Kleingruppen-Trainings zu sprechen. „Nach der Quarantäne war es schon schön, dass man wieder auf dem Platz stehen konnte“, konstatierte Pentz, der jedoch klar betonte, dass man als Sportler dem Wettkampf entgegenfiebert: „Sobald man zwei Wochen im Training ist, will man dann schon wieder ein Spiel haben. Man will einfach wieder spielen - darauf kommt es im Fußball an.“

Seit heute Vormittag steht auch fest, dass sich die Bundesliga-Kicker schon bald wieder auf Fußballspiele freuen können, wenn auch nur in leeren Stadien: „Natürlich ist es immer schöner, wenn Leute da sind. Besonders wenn man zu Hause spielt und die eigenen Fans im Rücken hat, aber das können wir alle nicht beeinflussen“, findet sich Patrick Pentz mit den Umständen ab. 

Fußball ohne bzw. mit verhaltenem Torjubel "komisch"

Das österreichische Konzept zur Fortführung der Meisterschaft ist stark an jenes der Deutschen angelehnt. Dem Vernehmen nach soll das Sicherheitskonzept der DFL vorsehen, dass Spieler nach einem Torerfolg nur mit einem kurzen Ellbogen bzw. Fußkontakt jubeln dürfen. Dem kann der Austria-Tormann nicht viel abgewinnen: „Ohne Jubeln geht einmal sehr wenig. Ich glaube, es wird aus emotionaler Sicht schon schwer sein, das zurückzuhalten, weil ein Torerfolg schon etwas schönes ist“, stellt Pentz klar, der sofort an seinen Teamkollegen Christoph Monschein denken musste. „Wenn man als Stürmer alleine zur Eckfahne laufen muss, dann ist das schon komisch“, so Pentz, der jedoch im selben Atemzug betont, dass man sich auch an diese Vorschriften - sofern sie auch in Österreich gelten sollten - halten würde: „Wenn es nicht anders geht oder wenn das die Bedingung ist, dass wir weiterspielen dürfen, dann müssen wir das so annehmen.“ 

Pentz kann sich einen "Fall Kalou" bei der Austria nicht vorstellen 

Ebenfalls aus Deutschland gelangte in der letzten Woche ein Video an die Öffentlichkeit, über das bereits ausgiebig diskutiert wurde: Das Kabinen-Video von Salomon Kalou, in dem der Ivorer so gut wie alle bestehenden und vorgeschriebenen Corona-Regel missachtete. „Bei uns könnte so etwas gar nicht passieren“, meint Patrick Pentz angesprochen auf dieses Skandal-Video. „Bei uns hat jede Kleingruppe eine eigene Kabine. Ich bin in der Schiedsrichterkabine im Stadion“, berichtet Pentz, der nur mit seinen Tormann-Kollegen eine gemeinsame Kabine teilt. „Wir tragen alle einen Mundschutz, vor der Kabine steht ein Spender mit Desinfektionsmittel. In den Katakomben und in der Kabine haben wir die Masken immer auf. Bei uns in der Mannschaft nimmt das jeder ernst. Wir wollen uns alle daran halten, damit so schnell wie möglich weitergespielt werden kann“, bekräftigt der 23-Jährige.

Kampf um die Nummer eins im Tor 

Auch die strikte Befolgung dieser Maßnahmen hat dazu beigetragen, dass die Bundesliga-Saison in Kürze wieder aufgenommen werden kann. Dann geht es für Patrick Pentz und Co wieder um Punkte. Dann wird es aber auch darum gehen, wer das Tor der Veilchen in Zukunft hütet. Im vergangenen Herbst war Ivan Lucic gesetzt, ehe Patrick Pentz in den letzten vier Spielen des Grunddurchgangs eine Chance bekam. „Es ist immer eine Trainerentscheidung. Diese Entscheidung muss man so akzeptieren“, sieht er es pragmatisch. Wie es um das Verhältnis mit Ivan Lucic bestellt ist? „Direkte Positionen sind nie beste Freunde“, beschreibt Pentz den Konkurrenzkampf um die Nummer eins. 

Obwohl die Situation für den gebürtigen Salzburger im vergangenen Herbst alles andere als einfach war, verlor Pentz seine positive Einstellung nicht: „Im Training darfst du halt nie den Ehrgeiz verlieren. Hängen lassen ist der falsche Ansatz. Man muss immer weiter Gas geben, dann kann man viele Sachen in der Zeit verbessern“, erklärt Pentz, der in dieser Saisonphase mehr Zeit für „intensivere Workouts“ hatte. 

Pentz dachte nicht an Abgang 

An einen Abgang aus Wien-Favoriten dachte der gebürtige Salzburger in dieser Zeit nicht: „Der Wiener Austria habe ich viel zu verdanken. Als junger Torwart (damals mit 19/20) habe ich die Chance bekommen, in der Regionalliga und dann auch gleich Bundesliga und Europa League zu spielen. Sie haben mir Vertrauen entgegen gebracht“, schildert Pentz, der hinzufügt, dass die Austria immer seine Nummer eins gewesen sei. 

Die weiteren Saisonziele mit dem FK Austria Wien beschreibt Patrick Pentz wie folgt: „Unser nächstes Ziel ist, dass wir den 7. Platz fixieren und dann souverän durch die Playoffs gehen“, gibt der gebürtige Salzburger aus. „Europa League wäre schon wieder schön mit der Austria“, meint Patrick Pentz abschließend. 

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von Ligaportal; Foto: Richard Purgstaller