Zehn Spiele hat der neue Trainer von Austria Wien, Andreas Ogris Zeit, eine bisher verkorkste Bundesliga-Saison der Veilchen zu retten. Am Montag hat er sein Amt angetreten, aufgrund der Länderspielpause steigt Ogris' erstes Spiel auf der Betreuerbank erst in eineinhalb Wochen bei Red Bull Salzburg. Der 50-Jährige hat sich noch nicht näher geäußert, wie er den Spielstil der Austria in der verbleibenden Saison konkret anlegen will. Doch eine Baustelle ergibt sich aus einem Blick auf die Statistik: Mit Ballbesitz wissen die Veilchen nicht viel anzufangen.

Denn wenn die Austrianer im Frühjahr gewonnen haben, dann nur, wenn sie weniger Ballbesitz als der Gegner hatten. Sobald die Veilchen einen Überhang beim Ballbesitz hatten, konnten sie nicht gewinnen. Das letzte Spiel in dem das nicht so war, war das 1:0 gegen Grödig in der letzten Runde vor der Winterpause. Das lässt sich aus dieser Tabelle ablesen:

Gegner Ballbesitz Austria in % Ergebnis
SV Ried 58 0:1
Admira Wacker 52 1:1
Rapid Wien 48 2:1
Sturm Graz 51 1:2
Wiener Neustadt 61 0:1
SCR Altach 47 5:2
Wolfsberger AC 63 0:1
Quelle: Bundesliga

Es fehlen die Ideen

Die Austria hat also Probleme beim Spielaufbau. Auch die Aussagen der Austria-Spieler nach den zuletzt zahlreichen Niederlagen deuten darauf hin. Regelmäßig beklagten die Austria-Kicker einen Mangel an Ideen. Den gab es zuletzt tatsächlich. Denn das letzte Tor aus dem Spiel heraus gelang der Austria bei der Niederlage gegen Sturm Graz. Und auch das war kein klassisch aufgebauter Angriff sondern ein Konter nach einem Ballgewinn in der eigenen Hälfte.

Grünwald

Schaut man sich den Kader der Veilchen an, wird sich dieses Manko auch nicht so einfach beheben lassen. Denn klassische Kreativspieler gibt es im Austria-Kader kaum. Am ehesten erfüllt noch Alexander Grünwald die Anforderungen, er fällt in nächster Zeit aber noch aus. Auch der 18-jährige Sascha Horvath hätte in diese Richtung Potenzial, er bekam aber erst in den letzten Spielen eine Chance. Doch für das erste Spiel unter Ogris besteht für die Austria Hoffnung: Denn auswärts können die Veilchen Meister Salzburg den Ball überlassen. Und unter diesen Voraussetzungen wurden sie auch in diesem Frühjahr gefährlich.

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Foto: Josef Parak