Zum Auftakt der 27. Runde der Tipico Bundesliga gastierte der im Frühjahr noch sieglose SK Rapid Wien beim Tabellenachten SKN St. Pölten. Dabei kam es zu einem gerechten 1:1-Remis. Damit warten die Grün-Weißen seit satten 8 Partien auf einen vollen Erfolg und bleiben weiterhin auf dem unbefriedigenden 7. Tabellenplatz. Am kommenden Mittwoch gastiert Rapid im Rahmen des ÖFB Cups erneut beim SKN St. Pölten.

 

Rapid rettet Führung nicht in die Pause

Im Vergleich zur 0:1-Niederlage in Wolfsberg veränderte SKN-Trainer Jochen Fallmann seine Startelf an drei Postionen. Diallo, Thürauer und der Ex-Rapidler Korkmaz rotierten statt Holzmann, Grassegger und Drazan in die Startformation. Rapid-Coach Damir Canadi veränderte seine Mannschaft gegenüber der Partie gegen Mattersburg an zwei Positionen. Anstelle von Christoph Schösswendter und dem verletzten Arnor Traustason rückten Tamas Szanto und Joelinton in die Startelf der Hütteldorfer.

Die absolute Anfangsphase spielte sich ausschließlich in der Hälfte der Gäste aus Wien ab. St. Pölten startete nämlich aggressiv in die Partie und zwang die Grün-Weißen zu Fouls. Max Hofmann kassierte nach nur 3 Minuten die gelbe Karte. Wenig später kamen die Hausherren zum ersten Abschluss der Partie. Lukas Thürauer verfehlte aus rund 25 Metern das rechte Kreuzeck nur um Zentimeter (8.). Die erste Rapid-Chance verhinderte Schiedsrichter Harkam, der Schwab bei einem Schussversuch im Weg stand (11.). Nichtsdestotrotz waren die Hausherren optisch klar im Vorteil. Der flinke Dieng vernaschte die halbe Rapid-Verteidigung und setzte den Ball nur knapp am Tor vorbei (15.). Richtig gefährlich wurde es 5 Minuten später: Pavelic setzte sich energisch gegen Mehremic im Strafraum durch, schoss aufs kurze Eck, scheiterte jedoch an SKN-Goalie Riegler (20.). Wenig später gingen die Grün-Weißen in Führung: Nach einer Schrammel-Flanke wurde Joelinton nicht entscheidend attackiert, zog von der Strafraumgrenze ab und traf ins linke untere Eck zur 1:0-Führung (22.). Für den Brasilianer war es das 5. Saisontor.

Joelinton brachte Rapid mit seinem 5. Saisontor in Führung. Foto: GEPA Wien Energie

Nach dem Führungstreffer hatten die Gäste das Spiel im Griff und kamen zu gefährlichen Chancen. Zuerst konnte SKN-Goalie Riegler den durchbrechenden Joelinton nur mit einem Foul stoppen – Freistoß und Gelb war die Folge. Über Rot hätte sich der Schlussmann allerdings nicht beschweren dürfen (32.). Den folgenden Freistoß von Kapitän Steffen Hofmann wehrte er gerade noch zur Ecke ab (33.). Für Maximilian Hofmann war der Arbeitstag nach nur 37 Minuten beendet. Für den verletzten Innenverteidiger kam der 19-jährige Maximilian Wöber in die Partie. Kurz vor der Pause ließen die Rapidler noch eine Standardsituation der Niederösterreicher zu und diese sollte den Gästen teuer zu stehen kommen: Ambichl zirkelte den Freistoß hoch in den Strafraum, wo Michael Huber am höchsten stieg und per Kopf ins lange Eck traf – 1:1 (45.).

Kaum Torchancen in der zweiten Halbzeit

Ohne personellen Veränderungen kamen beide Teams zurück auf das Spielfeld der NV-Arena. Und die Hausherren kamen ähnlich wie in der ersten Halbzeit besser ins Spiel. Gefährliche Torchancen gab es in den ersten Minuten allerdings keine. Rapid agierte generell defensiv und wartete regelrecht auf Konterchancen, die sich in der Anfangsphase jedoch nicht ergaben. Der starke Ümit Korkmaz ging nach einer Stunde völlig erledigt vom Platz und wurde durch Daniel Schütz ersetzt. Bei den Hütteldorfern feierte Thomas Murg nach überstandener Verletzung sein Comeback. Er ersetzte Rapid-Kapitän Steffen Hofmann. Torchancen waren in der zweiten Halbzeit absolute Mangelware. Ein harmloser Versuch von Cheikhou Dieng war die gefährlichste Aktion im zweiten Durchgang bis dahin (69.). Erst zu Beginn der Rapid-Viertelstunde probierte es Joelinton mit einem Distanzschuss, der allerdings zur Ecke geblockt wurde (76.). 3 Minuten vor Schluss hatte Hartl die Riesenchance auf das 2:1, scheiterte aber völlig freistehend an der Stange (87.). Das war die gefährlichste Aktion im gesamten zweiten Durchgang. In der Nachspielzeit feuerte Szanto den ersten Torschuss der Rapidler ab. Dieser fiel allerdings sehr harmlos aus (91.). 

Michael Huber: "Der Treffer hat eine große Bedeutung für mich. In der letzten Zeit hat das bei mir nicht so gut geklappt, aber heute hat es gott sei dank funktioniert. Es war ein verdientes Unentschieden, aber es wäre mehr drinnen gewesen"