Es war mittlerweile über die Landesgrenzen hinaus bekannt, dass der rasante Aufstieg des ASKÖ Oedt in den kommenden Jahren wohl nur ganz schwer zu stoppen sein wird und der aktuelle Ligaprimus der Oberösterreich-Liga große Ambitionen zeigt, in absehbarer Zeit zumindest eine Etage weiter oben sein fußballerisches Können unter Beweis zu stellen. Der SV Mattersburg reiste deshalb mit dem Wissen zur Transdanubia-Anlage, dass heute ein ganz unangenehmer Gegner im Achtelfinale des UNIQA ÖFB Cups wartete. Nachdem der heutige Herausforderer aus dem Burgenland auch in der laufenden Meisterschaft noch nicht wirklich in die Spur gefunden hatte, wollte sich die Baumgartner-Elf zumindest im Cup von der besten Seite präsentieren. Der Oberösterreichligist, in dessen Kader einige Akteure ebenfalls Bundesligaerfahrung aufweisen konnten, glaubte aber an die ganz große Sensation und wollte wie schon in der Runde davor einer Profimannschaft ein Bein stellen. Trotz der ungünstigen Anstoßzeit fanden knapp 600 Zuschauer den Weg nach Oedt und sahen eine tapfer kämpfende Heimmannschaft, die sich aber schlussendlich mit einem 0:3 gegen den burgenländischen Bundesligisten geschlagen geben musste.

 

Underdog fordert den Favoriten

Es war mehr als ein halbes Jahrhundert her, dass sich die heutigen Gastgeber letztmals mit einem Bundesligisten messen durften. Vielleicht war das auch ein Grund dafür, wieso man auf Seiten der Hausherren speziell in der Anfangsphase eine gewisse Nervosität merkte. Es war Pirmin Strasser im Tor zu verdanken, dass man nicht vorzeitig in Rückstand geraten war. Bereits in der fünften Minute bediente Stoßspitze Patrick Bürger seinen Teamkollegen Julius Ertlthaler mustergültig, doch dessen Versuch ging knapp am Tor vorbei. Mit Fortdauer der ersten Halbzeit wurde die Mayrleb-Elf aber selbst initiativ und kam ebenfalls gefährlich vor das Tor von Gäste-Schlussmann Tino Casali. Die beste Möglichkeit auf die Führung fand Manuel Schmidl vor, als er kurz vor dem Pausenpfiff alleine im Strafraum der Mattersburger aus kurzer Distanz an Tino Casali scheiterte. Die Gäste hatten natürlich insgesamt mehr Ballbesitz und dementsprechend mehr Spielanteile, aber die Hausherren boten nach der anfänglichen Drangperiode der Burgenländer Paroli und verlangten dem Tabellenvorletzten der höchsten Spielklasse Österreichs alles ab.

Doppelschlag erlöst die Gäste

Auch im zweiten Durchgang offenbarte sich den Zuschauern ein ähnliches Bild, wobei die Mannschaft von Gerald Baumgartner nun immer konkreter wurde. Nach einer knappen Stunde erlöste Patrick Bürger seine Farben mit dem verdienten Führungstreffer. Der Stürmer köpfte einen platzierten Eckball zum 1:0 aus Sicht der Burgenländer in die Maschen. Wenige Augenblicke später bestrafte der kurz zuvor eingewechselte Markus Pink einen schweren individuellen Fehler in der Defensive der Hausherren mit dem zweiten Treffer des heutigen Nachmittags. Trotz des Rückstandes gab sich der Viertligist nicht auf und probierte alles, um zumindest den Anschlusstreffer zu erzielen. Die Burgenländer verwalteten den Vorsprung aber souverän, ließen kaum Torchancen mehr zu und erzielten in der Schlussphase sogar noch den Treffer zum 3:0-Endstand aus Sicht der Gäste. Stefan Maierhofer, der ebenfalls erst im Laufe der zweiten Spielzeit eingewechselt wurde, servierte Masaya Okugawa das Spielgerät ideal, sodass dieser nur noch einschieben brauchte. Die Burgenländer dürfen nun als Viertelfinalist im UNIQA ÖFB Cup überwintern und für den ASKÖ Oedt endet trotz vieler positiver Aspekte die Reise.

Stimme zum Spiel:

Stefan Reiter (Sportlicher Leiter ASKÖ Oedt):
„In der Anfangsphase waren die Mattersburger richtig stark, aber nach zwanzig Minuten haben wir ebenfalls gut in die Partie gefunden. Nach den beiden Gegentreffern war es natürlich sehr schwierig nochmals zurückzukommen, aber man kann der Mannschaft absolut keinen Vorwurf machen. Ganz im Gegenteil, wir sind mit dem Auftreten der Jungs heute trotz der Niederlage zufrieden.“