Am ersten Spieltag der Saison 18/19 kam es in der tipico Bundesliga zum mit viel Spannung erwarteten Aufeinandertreffen des SK Puntigamer Sturm Graz mit dem Aufsteiger TSV Prolactal Hartberg. Zugleich war das auch das erste Steirerderby in der obersten Spielklasse nach mehr als sechs Jahren. Und dabei wäre es für die Hartberger dann durchaus möglich gewesen, für einen Topeinstand in der Bundesliga zu sorgen. Wollte dann aber letztlich nicht sein, eben weil Sturm Graz dann diesen Tick abgebrühter vor des Gegners Tor war. Was dann unterm Strich drei Zähler mit sich bringt. Was dann für die "Blackies" doch auch als Motivation für das Ajax-Rückspiel sorgen könnte. Die Oststeirer haben ihrerseits bereits beim ersten Auftritt bestätigt, dass man imstande ist, mit den großen Clubs im Lande entsprechend mitzuhalten. Klar bedarf es noch sich an die neue Situation zu gewöhnen bzw. haben doch die wenigsten Hartberger Kicker bislang vor 10.785 Zuseher ihre Künste zum Besten gegeben.

 

Sturm steckt den raschen Rückstand anstandslos weg

Der 28. Juli 2018 wird ganz sicher einen Ehrenplatz in den Geschichtsbüchern der Hartberger finden. Bestreiten die Oststeirer beim großen Favoriten Sturm Graz doch ihr allererstes Bundesligaspiel. Vor zwei Jahren noch in der Regionalliga Mitte tätig ist es dem Team rund um Präsidentin Brigitte Annerl gelungen, dem Verein sowohl in sportlicher wie auch in wirtschaftlicher Hinsicht ein sehr freundliches Gesicht zu verpassen. Hinzu kommt, dass mit Trainer Markus Schopp auf der Hartberger Betreuerbank (198 Pflichtspiele für Sturm), gerade ein Ex-Schwarzer die Truppe von Coach Heiko Vogel zum stolpern bringen will. Auch gilt es vorerst einmal abzuwarten, wie die Grazer die Amsterdam-Strapazen vor drei Tagen weggesteckt haben. In der Startformation sind bei den Hausherren dann gleich fünf neue Spieler zu finden. Aber auch Hartberg zeigt sich mit sechs Neuzugänge ganz stark verändert. Bereits in der 4. Minute kommt es dann erstmalig zu Toralarm im Strafraum des Liganeulings. Philipp Hosiner, von Union Berlin gekommen, versetzt dabei zwei Hartberger, scheitert dann aber letztlich an Keeper Rene Swete. Praktisch im Gegenstoß dann aber das 0:1. Rajko Rep mit dem Zuckerpass auf Zakaria Sanogo, der dann beim Zweikampf mit Filipe Ferreira zaubert. Den wuchtigen zur Mitte gespielten Ball befördert dann Sturm-Heimkehrer Anastasios Avonitis per Kopf ins eigene Tor. Was den Favoriten dann aber nicht wirklich aus der Bahn wirft. 19. Minute: Nach einem Zulj-Eckball legt Lukas Spendlhofer mit dem Treffer zum 1:1 Zielstrebigkeit an den Tag. 25. Minute: Über Maresic und Zulj bzw. Schlussmann Swete, der vorerst noch klärend eingreifen kann, gelangt das Leder zu Mattersburg-Neuzugang Markus Pink, der mit seinem Einstandstor das 2:1 besorgt. Danach präsentieren sich die Hartberger aber wiederum von der hellwachen Seite bzw. erwecken die Gäste durchaus den Eindruck, in der gut besuchten Merkur Arena, noch etwas mitnehmen zu wollen - Halbzeitstand: 2:1.

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Sturm-Angreifer Markus Pink, hier beim Luftkampf mit Hartberg-Kapitän Sigi Rasswalder, markierte in der 25. Minute den Treffer zum 2:1.

 

Hartberg mit starken Szenen die dann aber unbelohnt bleiben

Gelingt es den Hartbergern nach dem doch passablen Auftritt in der ersten Spielhälfte jetzt noch, ein Schäuferl nachzulegen bzw. den Gastgeber noch entsprechend in Bedrängnis zu bringen. Oder aber lässt Sturm Graz nun nichts mehr anbrennen und bringt die ersten drei Meisterschaftspunkte soweit in trockene Tücher. Und ersteres sollte dann nach nur wenigen Augenblicken eintreten. 47. Minute: Der neue Mann aus Kapfenberg, Tobias Kainz, glänz dabei mit der sehenswerten Vorarbeit. Als Vollstrecker zum 2:2-Ausgleich kann dann Dario Tadic in Erscheinung treten. Was dann zur Folge hat, dass das "Steirerderby" im weiteren Verlauf völlig ausgeglichen über die Bühne gehen sollte. Der Aufsteiger wittert nun die Chance und verzeichnet auch die besseren Momente. Die Grazer sind nun doch gehörig von der Rolle bzw. zeigt der zweite Gegentreffer doch deutliche Spuren. In der 64. Minute verhindert dann Sturm-Schlussmann Siebenhandl, nach einem platzierten Sanogo-Schuss, das durchaus möglich scheinende 2:3. Mit der nächsten Aktion setzt dann der eingewechselte Philipp Huspek eine Topgelegenheit über das Gehäuse der Gäste. Aber den Oststeirern gelingt es dann auch in der Schlussphase mit einer kontrollierten Offensive den 2:2-Spielstand soweit problemlos zu halten. Bis zur 82. Minute: Der neu ins Spiel gekommene Fabian Koch bedient Philipp Hosiner, der cool und abgebrüht auf 3:2 stellt. Das sollte es dann auch gewesen sein sein. Da haben die Hartberger beim Ligadebüt doch zumindest noch einen Punkt aus der Hand gegeben. In der nächsten Runde gastiert Sturm Graz am Samstag, 4. August um 17:00 Uhr beim Aufsteiger Wacker Innsbruck. Die Hartberger bestreiten am Tag darauf mit der selben Startzeit ihr allerersten Bundesligaheimspiel gegen Admira Wacker.

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Hier wird Sturm-Antreiber Peter Zulj von den Hartbergern Rajlo Rep und Ivan Ljubic verfolgt.

 

SK STURM GRAZ - TSV HARTBERG 3:2 (2:1)

Merkur Arena, 10.785 Zuseher, SR: Rene Eisner (Stmk)

SK Sturm Graz: Siebenhandl, Avlonitis, Maresic, Spendlhofer, Obermair (53. Huspek), Hierländer, Lovric, Zulj, Ferreira (46. Koch), Pink (69. Eze), Hosiner

TSV Hartberg: Swete, Rasswalder, Huber, Ljubic, Diarra (86. Kröpfl), Siegl, Kainz, Rep (90. Heil), Flecker, Sanogo (73. Ilic), Tadic

Torfolge: 0:1 (6. Avlonitis/ET), 1:1 (19. Spendlhofer), 2:1 (25. Pink), 2:2 (47. Tadic), 3:2 (82. Hosiner)

gelbe Karten: Obermair, Ferreira, Hierländer bzw. Ljubic

Stimmen zum Spiel:

Heiko Vogel, Trainer Sturm Graz:

"Ich habe den Jungs schon vor der Partie prophezeit, dass das gegen den kampf und spielstarken Aufsteiger ein ganz heißer Tanz werden wird. Die Hartberger haben dann auch erwartungsgemäß viel Programm gemacht. Auch die Laufwege waren bei uns noch nicht so, wie wir uns das vorstellten. Aber unterm Strich zählt dann das 3:2-Ergebnis, das uns einen wichtigen Einstiegsdreier beschert."

Philipp Hosiner, Siegtorschütze Sturm Graz:

"Ich bin sehr froh darüber es wieder bewiesen zu haben, dass ich das Kicken noch nicht verlernt habe. Ich habe meine Qualitäten in der Liga schon sehr oft bewiesen und hoffe, dass ich dort nun wieder anschließen kann. In erster Linie ist es aber wichtig, dass wir drei Punkte gutschreiben konnten."

Markus Schopp, Trainer Hartberg:

"Im zweiten Abschnitt waren wir richtig gut im Spiel bzw. hatten wir sogar die zu diesem Zeitpunkt nicht unverdiente Führung vor den Beinen. Letztendlich haben wir dann aber das entscheidende dritte Gegentor selber verschuldet. Aber das ist dann eben ein Lernprozeß, den es gilt zu absolvieren, damit wir dann beim nächsten Mal auch etwas Zählbares verbuchen können. In Großen und Ganzen aber war unser erstes Bundesliga-Auftreten soweit schon schwer in Ordnung."

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Bilder: Richard Purgstaller

 

Robert Tafeit