Drei Tage nach dem peinlichen Europacup-Aus gegen AEK Larnaca war für den SK Sturm Graz am Sonntag in der 4. Runde der Tipico Bundesliga gegen Altach Wiedergutmachung angesagt. Doch auch gegen den Tabellenletzten aus Vorarlberg sollte es kein Erfolgserlebnis für die Grazer geben. Die Blackys kamen nicht über ein 1:1-Remis hinaus. Lukas Grozurek brachte die Gastgeber in der 38. Minute in Führung. Altach kam jedoch gestärkt aus der Halbzeitpause, war in den zweiten 45 Minuten die gefährlichere Mannschaft und jubelte in der 77. Minute über den verdienten Ausgleich. 

 

Negativtrend: Peter Zulj und Co sind nun seit vier Partien sieglos. Foto: Richard Purgstaller

Fünf Neue bei Sturm - Altach muss auf seinen Kapitän verzichten

Heiko Vogel reagierte mit fünf Umstellungen auf das Debakel gegen Larnaca. Schrammel, Maresic, Lovric, Obermair und Pink bekamen eine Nachdenkpause und nahmen vorerst auf der Ersatzbank Platz. Dafür rückten Avlonitis, Ferreira, Hierländer, Grozurek sowie Neuzugang Kiteishvili, der heute sein Startelf-Debüt in der Bundesliga feierte, in die Startformation der Blackys. 

Sein Gegenüber Werner Grabherr stellte seine Mannschaft im Vergleich zur Heimniederlage gegen Innsbruck zweimal um. Kapitän Philipp Netzer musste wegen einer Achillessehnenentzündung passen. Zudem saß Altachs bisher einziger Torschütze in dieser Saison, Hannes Aigner, nur auf der Bank. Dafür rotierten Stefan Nutz und Joshua Gatt in die Startformation der Vorarlberger. 

Sturm zeigt eine Reaktion und startet spielfreudig

„Wir wollen Sturm sehen“, skandierten die unzufriedenen Anhänger der Schwarz-Weißen kurz vor Spielbeginn. Und die Sturm-Fans bekamen von Beginn an eine aggressive und mutige Leistung ihrer Mannschaft zu sehen. Folgerichtig hatten die Hausherren auch die erste Chance der Partie: Zulj brachte Hosiner in Position, der aus kurzer Distanz drüber schoss (5.). Beim anschließenden direkten Eckball von Hierländer war Lukse rettend zur Stelle (6.). Wenig später setzte Startelf-Debütant Kiteishvili Hosiner in Szene, der gerade noch von Schreiner am Abschluss gehindert werden konnten (8.). Altach wachte erst nach einer Viertelstunde auf und hatte gleich zwei dicke Chance auf die Führung. Zunächst scheiterte Gatt aus kurzer Distanz an Schützenauer, der den Ball über die Latte lenkte, ehe nur eine Minute später Oum Gouet aus rund Metern vorbeischoss (16.). 

Altach schenkt Sturm den Führungstreffer

In der Folge flachte die Partie etwas ab. Vom anfänglichen Engagement der Grazer war ab Mitte der ersten Halbzeit nicht mehr allzu viel zu sehen. Erst gegen Ende der ersten 45 Minuten schalteten die Hausherren wieder auf Angriff und gingen in Führung: Grozurek nutzte einen technischen Fehler von Schreiner, zog mit viel Tempo in den Strafraum und ließ Lukse keine Chance - 1:0 (38.). Mit diesem Zwischenstand ging es auch in die Pause. 

Ex-Sturm-Kicker Kristijan Dobras erzielt den verdienten Ausgleich 

Personell unverändert kehrten beide Teams zurück auf das Spielfeld der Merkur-Arena. Die Gäste aus Vorarlberg starteten engagiert in die zweiten 45 Minuten und fanden durch Gebauer die erste Chance nach Wiederbeginn vor. Schützenauer war aber zur Stelle und konnten den Ausgleich verhindern (48.). Auf der anderen Seite war Lukse bei einem Schuss von Zulj aufs kurze Eck zur Stelle (54.). Diese Halbchance änderte aber nichts an der Tatsache, dass die Gäste aus Altach mittlerweile besser im Spiel waren und mindestens ebenbürtig waren. Nach etwas mehr als einer Stunde hatten die Mannen von Werner Grabherr allerdings Glück. Lukse konnte eine brandgefährliche Kopfballrückgabe von Schreiner gerade noch ins Toraus lenken (64.). Sekunden später landete ein abgefälschter Grozurek auf dem Tornetz. 

Die Gäste steckten aber nie auf, spielten mutig nach vorne und belohnten sich: Gebauer setzte mit einem idealen Steilpass den durchgestarteten Lienhart in Szene, der umgehend den eingewechselten Dobras bediente. Der Joker  vollstreckte völlig unbedrängt zum verdienten 1:1-Ausgleich (77.). In der Schlussphase drängten eher die Altacher auf den Sieg. Die größte Chance auf den entscheidenden Treffer hatte allerdings die Grazer: Nach einem Freistoß kam Hosiner plötzlich völlig freistehend vor dem Tor zum Abschluss, setzte den Ball aber deutlich drüber (90.+4).

Stimmen zum Spiel

Heiko Vogel, Trainer SK Sturm: „Es wäre mehr drin gewesen, aber aufgrund der Verhältnisse, die wir vorgefunden haben, wir haben 11 Spieler abgegeben, das ist ein halber Kader. Wir mussten was Neues basteln, hatten quasi nur Spiele und keine Trainingseinheiten, deshalb bin ich geduldig und weiß was auf mich zukommt. Von daher ist der Start okay.“
 
Werner Grabherr, Trainer Altach: „Wir haben genau das gemacht, was wir nicht wollten und Sturm ein Tor geschenkt, das hat ihnen in die Karten gespielt. Wir haben sehr viel investiert bis wir zum 1:1 gekommen sind. Wir nehmen das 1:1 mit. Wir haben gewusst, dass wir in der 2. Halbzeit körperlich mehr von der Partie haben werden.“
 
Markus Lackner, SK Sturm: „Aufgrund der 2. Halbzeit von Altach war das Unentschieden verdient. Uns sind in der 2. Hälfte die Kräfte abhandengekommen. Wir haben eine intensive Woche hinter uns. In der 1. Halbzeit haben wir sie im Griff gehabt, im Endeffekt ärgern wir uns wieder.“
 
Lukas Grozurek, SK Sturm: „Wir führen 1:0, sitzen mit einem richtig guten Gefühl in der Kabine und dann kommst du raus und es funktioniert gar nichts mehr. Das kann ich mir gerade auch nur schwer erklären.“
 
Quelle: Sky

SK Sturm Graz - Cashpoint SCR Altach 1:1 (1:0)

Merkur-Arena; 6.712 Zuschauer; SR Heiß

Tore: Grozurek (38.) bzw. Dobras (77.)

Gelb-Rot: Oum Gouet (90.+3) 

Sturm: Schützenauer - Koch, Avlonitis, Spendlhofer, Ferreira - Lackner - Zulj, Kiteishvili (81./Huspek), Hierländer - Hosiner, Grozurek (78./Pink)

Altach: Lukse - Lienhart (86./Gubari), Zech, Zwischenbrugger, Schreiner, Karic - Fischer, Oum Gouet, Nutz (75./Dobras) - Gatt (60./Aigner), Gebauer 

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth