Der SV Mattersburg feierte am Sonntag in der 9. Runde der Tipico Bundesliga einen 2:1-Heimsieg gegen den FC Wacker Innsbruck. In einer turbulenten ersten Halbzeit sah Innsbruck-Verteidiger Stefan Meusburger bereits nach wenigen Sekunden Rot und sorgte dafür, dass seine Mannschaft praktisch das gesamte Spiel in Unterzahl agieren musste. Folgerichtig entwickelte sich eine einseitige Partie, in der die Hausherren zwar klar den Ton angaben, jedoch zahlreiche Torchancen ausließen. Aufseiten der dezimierten Innsbrucker verschoss Eler einen Elfmeter. Nach dem Seitenwechsel gingen die Gastgeber verdient durch Renner in Führung (49.), ehe die Innsbrucker zum zweiten Mal an diesem Nachmittag einen Strafstoß zugesprochen bekamen. Im Gegensatz zu Eler behielt Durmus die Nerven und traf zum 1:1 (52.). Rene Renner sorgte mit einem direkt verwandelten Eckball für den 2:1-Heimerfolg. 

 

Rene Renner erzielte im Heimspiel gegen Innsbruck einen Doppelpack. Foto: GEPA pictures/Red Bull Media

Mattersburg-Coach Klaus Schmidt nahm gegenüber dem Cup-Spiel gegen Rapid vier Umstellungen und eine Systemänderung vor. Höller, Hart, Renner und Pusic spielten anstelle von Ortiz, Kerschbaumer, Lercher und Kvasina von Beginn an. 

Sein Gegenüber Karl Daxbacher stellte die Startelf der Innsbrucker gegenüber dem Cup-Erfolg gegen Neusiedl auf drei Positionen um. Maak, Vallci und Henning spielten anstelle von Buchacher, Baumgartner und Rieder von Beginn an. 

Viel los in Mattersburg: Blitz-Rot, zahlreiche Torchancen und ein verschossener Elfmeter

Die Partie im Pappelstadion startete mit einem Knalleffekt. Nach einem Fehler von Meusburger zog Pusic ungehindert auf das Tor der Tiroler und wollte abschließen. Meusburger lief hinterher und zog gegen Pusic unmittelbar vor der Strafraumgrenze als letzter Mann die Notbremse. Schiedsrichter Muckenhammer fackelte nicht lange und zeigte Meusburger Rot (2.). Den daraus resultierenden Freistoß setzte Jano an die Stange. Ein bitterer Start für die Gäste aus Innsbruck, bei denen Kerschbaum in die Innenverteidigung zurückgezogen wurde. Die Burgenländer hatten das Spiel in der Folge komplett im Griff, wurden vor allem durch Standardsituationen brandgefährlich. Den Führungstreffer auf dem Kopf hatte Mattersburgs Abwehrchef Nedeljko Malic, der den Ball aus kürzester Distanz nur haarscharf an der linken Stange vorbei setzte (11.). 

Der Druck der Hausherren wurde von Minute zu Minute höher, der Führungstreffer lag mehr als nur in der Luft, doch Wacker-Goalie Christopher Knett hielt seine Mannschaft mit einer starken Doppelparade im Spiel (23.). Wenige Augenblicke später bekamen die Innsbrucker die Top-Chance auf den Ausgleich, nachdem Höller einen Gabriele-Schuss im eigenen Strafraum mit der Hand abgefälscht hatte. Beim fälligen Elfmeter übernahm Patrik Eler die Verantwortung, der aber die große Möglichkeit auf den Führungstreffer ausließ und das Spielgerät wuchtig über das Tor von Kuster knallte (30.). In der Schlussphase der ersten Halbzeit waren es weiterhin die Hausherren, die sich in der Hälfte der Innsbrucker festsetzten. Nach einem weiteren Corner hatte Pusic einmal mehr die Chance, per Kopf die Führung zu besorgen, setzte das Leder aber erneut drüber (38.). So ging eine turbulente erste Spielhälfte torlos zu Ende. 

Rene Renner steht im Mittelpunkt

Klaus Schmidt nahm zur Pause einen Wechsel vor, brachte Daniel Kerschbaumer für Alois Höller ins Spiel. Die Anfangsphase der zweiten Halbzeit sollte jener der ersten 45 Minuten um nichts nachstehen: Zunächst tankte sich Gruber auf der rechten Seite durch, bediente mit einer idealen Hereingabe Rene Renner, der aus kurzer Distanz nur mehr einschieben musste - 1:0 (49.). Der vielumjubelte Torschütze zum 1:0 avancierte nur wenige Augenblicke später zum Pechvogel: Nach einer schönen Kombination der Innsbrucker über mehrere Stationen zog Dieng aus guter Position ab, doch Renner blockte den Schuss mit angelegten Arm ab. Referee Muckenhammer entschied zum zweiten Mal an diesem Nachmittag auf Elfmeter für Innsbruck - eine durchaus umstrittene Entscheidung. Ilkay Durmus war’s wurscht: Kuster war am Strafstoß des ehemaligen Rieders zwar dran, via Innenstange fand das Leder aber den Weg ins Netz - 1:1 (52.). Es war das erste Saisontor für den Türken.

Mit Fortdauer der zweiten Halbzeit zogen sich die dezimierten Tiroler immer weiter zurück, versuchten das Remis über die Zeit zu bringen und machten ihre Sache lange gut. In der 80. Minute allerdings sollte ein Traumtor die Entscheidung bringen. Rene Renner zirkelte einen Corner direkt über Wacker-Goalie Knett hinweg ins Tor. Ein Prachttreffer - 2:1 (80.). Die Burgenländer verteidigten in der Folge stark, ließen nichts mehr anbrennen und brachten den knappen Heimsieg über die Zeit. 

Stimmen zum Spiel

Rene Renner, SV Mattersburg: „Zurzeit rennt es einfach, ich treffe den Ball und freue mich für mich und die Mannschaft. Es war schwierig. Sie haben sich hinten reingestellt und wir haben versucht, nach vorne zu spielen. Es ist wichtig, dass wir alles versucht haben und es hat geklappt.“

Karl Daxbacher, Trainer FC Wacker Innsbruck: „Nach dem Ausschluss in den ersten Minuten habe ich Böses befürchtet. Die Mannschaft hat gefightet und alles gegeben. Durch den Direktcorner haben wir die Niederlage hinnehmen müssen. Das ist bitter, auch der vergebene Elfmeter, die Mannschaft belohnt sich nicht für ihren Einsatz. Sie hat sich nicht aufgegeben und bis zum Schluss versucht, das Resultat drüber zu bringen.“

Alfred Hörtnagl, General Manager FC Wacker Innsbruck, über die momentane Situation bei FC Wacker Innsbruck: „Es ist wichtig, dass wir Ruhe bewahren, da mit einem Sieg schon wieder ein Punktezuwachs erkennbar ist. Wir hatten Chancen zur Fülle und vergeben sie. Wir können mit den anderen Mannschaften mithalten und hatten Chancenanteile, die gut sind. Wir müssen dazulernen und Fehler nicht zweimal machen. Die Mannschaft weiß, wie es ist, ganz oben zu spielen und es ist wichtig, in die Sicherheit hineinzukommen. Natürlich hätten wir uns mehr Punkte zu diesem Zeitpunkt erhofft, deswegen müssen wir stabiler werden.“

Quelle: Sky

SV Mattersburg - FC Wacker Innsbruck 2:1 (0:0)

Pappelstadion; 2.500 Zuschauer; SR Muckenhammer

Tore: Renner (49., 80.) bzw. Durmus (52./Elfmeter)

Rot: Meusburger (2./Torraub)

Mattersburg: Kuster - Erhardt, Malic, Rath - Höller (46./Kerschbaumer), Jano (70./Jefte Betancor), Ertlthaler (76./Perlak), Hart, Renner - Pusic, Gruber 

Innsbruck: Knett - Vallci, Meusburger, Maak, Hupfauf - Kerschbaum, Henning - Dieng (76./Schimpelsberger), Gabriele, Durmus (90.+1/Buchacher) - Eler

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth