Das sonntägliche Schlagerspiel der 9. Bundesliga-Runde zwischen dem LASK und dem SK Puntigamer Sturm Graz endete mit einem torlosen Remis. Die erste Hälfte gestaltete sich schwungvoll mit Chancen auf beiden Seiten, wobei die zweikampfstarken Grazer die besseren Möglichkeiten vorfanden. In den zweiten 45 Minuten waren die Hausherren dem Siegtreffer näher, mussten sich am Ende aber mit einem Punkt zufrieden geben. Damit ist die unglaubliche Serie der Linzer gerissen. Nach zuletzt sechs Liga-Siegen in Folge mussten die drittplatzierten Oberösterreicher erstmals wieder Punkte abgeben. Die Grazer hingegen blieben erstmals in dieser Saison ohne Gegentor.  

 

Glasner vertraut dem gewohnten Personal - Vogel nimmt eine Umstellung vor

LASK-Coach Oliver Glasner schickte zum fünften Mal in Folge dieselbe Startelf auf den Platz.

Sein Gegenüber Heiko Vogel nahm im Vergleich zur Cup-Niederlage gegen die Wiener Austria nur eine Umstellung vor. Philipp Hosiner musste sich heute zunächst mit einem Platz auf der Ersatzbank zufrieden geben. Dafür stürmte Lukas Grozurek an der Seite von Philipp Huspek von Beginn an. 

Zweikampfstarke Grazer machen es den Linzern schwer 

Vor dem Spiel gab es in der ausverkauften TGW-Arena eine Gedenkminute für den am vergangenen Sonntag verstorbenen Jahrhundertspieler des LASK, Helmut Köglberger. „Für immer unvergessen“, schrieben die LASK-Fans auf einem Transparent. Im Anschluss an die Trauerminute pfiff Referee Harald Lechner die Partie an. Die Linzer begannen forsch, hatten von der ersten Minute an die Kontrolle über das Spiel und wurden sofort gefährlich: Nach einem schönen Pass in die Tiefe fand Goiginger halblinks eine gute Einschussmöglichkeit vor, zögerte jedoch zu lange, sodass Avlonitis gerade noch retten konnte (7.). 

Es dauerte eine gute Viertelstunde, ehe die Grazer in der Offensive Akzente setzen und gefährliche Torchancen kreieren konnten. Nach einer Flanke von Hierländer schloss Grozurek aus gut 12 Metern direkt ab, doch der derzeit in Hochform agierende LASK-Schlussmann Alexander Schlager rettete mit einer starken Parade zur Ecke (19.). Die kombinationsstarken Gäste waren nun die deutlich engagiertere Mannschaft: Zunächst zischte ein abgefälschter Schuss von Peter Zulj nur knapp über das Tor, ehe die darauffolgende Ecke die beste Chance der Grazer brachte. Avlonitis stieg bei einem Corner am höchsten, traf die Kugel gut, doch sein Kopfball streifte Zentimeter an der linken Stange vorbei (30.). Die zuletzt so stark aufspielenden Mannen von Oliver Glasner kämpften in der ersten Halbzeit mit Abstimmungsproblemen und verloren beinahe zwei Drittel aller Zweikämpfe. 

LASK ist dem Sieg näher 

Ohne personelle Veränderungen kehrten beide Mannschaften aus den Katakomben der TGW-Arena zurück auf das Spielfeld. Und die Gastgeber starteten mit viel Tempo in den zweiten Spielabschnitt: Victor brachte Holland in Position, der aus großer Distanz abzog und Siebenhandl mit einem Aufsitzer prüfte (48.). Die Oberösterreicher versuchten immer wieder aus der Distanz zum Erfolg zu kommen: Ranftl feuerte aus rund 30 Metern einen wuchtigen Schuss ab, den Siebenhandl stark über das Tor lenkte (56.).

Heiko Vogel reagierte auf die mäßige Leistung in der Offensive und brachte Emeka Eze für Otar Kiteishvili ins Spiel. Bei den Grazern ging aber weiterhin wenig bis gar nichts nach vorne. Wenn eine Mannschaft dem spielentscheidenden Treffer näher war, dann die Linzer. Zunächst kullerte ein Otubanjo-Versuch nur knapp an der linken Stange vorbei (68.), ehe der Nigerianer aus zentraler Position im Strafraum an Siebenhandl scheiterte (73.). In der 85. Minute hatte der eingewechselte Dominik Frieser den entscheidenden Treffer auf dem Fuß, lupfte das Leder aber über den herausgeeilten Schlager hinweg knapp neben das Tor. So endete ein durchaus spannendes Spitzenspiel mit einem torlosen Remis. 

Stimmen zum Spiel

Oliver Glasner, Trainer LASK, über das Spiel: „Wir hätten uns Tore gewünscht, es waren auch Möglichkeiten da und es war ein sehr intensives Spiel. Wir hatten drei, vier Situationen wo der letzte Ball nicht gekommen ist, deswegen geht das Unentschieden in Ordnung. Wir nehmen den Punkt mit und das passt für uns. Nach acht Siegen in Serie war klar, dass wir nicht jedes Spiel gewinnen bis in den Winter. Wir sind sehr zufrieden, wie wir in der Liga stehen.“

Alexander Schlager, LASK, über das Spiel: „Natürlich hätten wir uns den Sieg gewünscht. Wir sind defensiv stabil geblieben. Sturm hat es heute gut gemacht. Es war eine ausgeglichene Partie und deswegen geht das Unentschieden in Ordnung. Ich bin froh, dass wir wieder kein Gegentor bekommen haben. Es ist etwas Großes am Entstehen. Jeder probiert stetig, sich weiterzuentwickeln und ich bin froh, dabei zu sein.“

Heiko Vogel, Trainer SK Puntigamer Sturm Graz, über das Spiel: „Ich glaube, die Zuschauer sind auf ihre Kosten gekommen. Es war ein hochintensives Spiel. Auf beiden Seiten waren Chancen da, das Spiel zu gewinnen und wir haben immer mehr Kontrolle bekommen. Das 0:0 entspricht der Leistung und alles in allem hat das Spiel heute keinen Sieger verdient. Heute war es ein Ergebnis für die Mannschaft, damit sie weiß, dass es auch geht, zu Null zu spielen.“

Lukas Grozurek, SK Puntigamer Sturm Graz, über das Spiel: „Sicher ist es schön, heute zu Punkten, aber wir wollten trotzdem mit drei Punkten heimfahren. Wir wussten, dass es schwierig wird, aber man merkte die ganze Woche, dass wir heute nicht verlieren werden und wir müssen mit dem Punkt zufrieden sein. Wir haben gesehen, dass wir gegen LASK nicht viele Chancen bekommen werden. Die Offensivaktionen werden wieder mehr werden.“

Quelle: Sky

LASK - SK Sturm Graz 0:0

TGW-Arena; 6.009 Zuschauer; SR Lechner

LASK: Schlager - Ramsebner, Trauner, Wiesinger - Ranftl, Holland, Michorl, Ullmann - Goiginger (83./Frieser), Otubanjo, Joao Victor 

Sturm: Siebenhandl - Spendlhofer, Avlonitis, Maresic - Koch, Lackner, Zulj, Hierländer - Kiteishvili (59./Eze) - Huspek (82./Hosiner), Grozurek (89./Lovric)

 

Fotos: Harald Dostal/fodo.media

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth