Der Wolfsberger AC darf sich über einen äußerst gelungenen Start in die neue Bundesliga-Saison freuen. Die Kärntner feierten beim Bundesliga-Debüt von Neo-Trainer Gerhard Struber einen überzeugenden und nie gefährdeten 3:0-Auswärtssieg gegen Admira Wacker. Und dabei standen vor allem die Stürmer-Neuzugänge des WAC im Fokus. Der Israeli Shon Weissman zeigte in der 43. und 55. Minute seine Klasse und schnürte einen Doppelpack. Anderson Niangbo, Leihgabe von Red Bull Salzburg, machte in der 76. Minute alles klar und erzielte ebenso seinen Premierentreffer in der Tipico Bundesliga

Der WAC feierte zum Auftakt einen klaren 3:0-Sieg gegen die Admira. Foto: Josef Parak

Kaum Veränderungen beim WAC  

Admira-Trainer Reiner Geyer veränderte seine Startelf gegenüber dem Cup-Erfolg über Union Edelweiß Linz nur auf einer Position. Morten Hjulmand begann im zentralen Mittelfeld anstelle von Marco Kadlec, der heute zunächst auf der Ersatzbank Platz nehmen musste. 

Beim WAC gab es im Vergleich zur Vorsaison keine großen Änderungen in der Startelf: Die großen Veränderungen gibt es lediglich an vorderster Front zu vermelden. Neuzugang Shon Weissman und Marc-Andre Schmerböck, der wegen eines Kreuzbandrisses den Großteil der letzten Spielzeit verpasst hatte, bildeten den Doppelsturm im 4-4-2-System. 

Admira scheitert gleich zweimal an der Latte

Die ersten Minuten gestalteten sich sehr ausgeglichen, wenngleich die Gäste aus Kärnten versuchten, blitzschnell in die Tiefe zu spielen. Den ersten gefährlichen Abschluss gab es nach acht Minuten: Neuzugang Fabian Menig hatte auf der rechten Seite viel Platz und bediente mit einem sauberen Pass in den Rücken der Abwehr Morten Hjulmand, der aus gut 15 Metern die Latte traf (8.). 

Die Kärntner waren in der Folge zwar die etwas aktivere Mannschaft, die mit großem Eifer nach vorne spielte. Große Torchancen blieben in der verregneten BSFZ-Arena jedoch Mangelware. Dem Führungstreffer näher waren definitiv die Hausherren: Daniel Toth hatte in der 22. Minute Pech, dass ein gut angetragener Freistoß an die Querlatte prallte. Der WAC war in dieser durchaus ansprechenden Partie weiterhin die aktivere Mannschaft und fand durch Weissmann (28.) und Schmerböck, dessen Versuch haarscharf am langen Eck vorbeirauschte (36.), zwei gute Möglichkeiten vor. 

Liendl mit Traumassist - Weissman vollstreckt 

Kurz vor dem Pausenpfiff sorgte WAC-Spielmacher Michael Liendl mit einem traumhaften Zuspiel aus dem Nichts für den Führungstreffer der Wölfe. Der 33-Jährige chippte das Leder mit seinem starken linken Fuß aus großer Distanz in den Lauf von Weissman, der per Kopf vollstreckte - 0:1 (43.). Der Israeli krachte dabei allerdings mit Admira-Keeper Leitner zusammen und musste behandelt werden. 

Shon Weissman ging nach dem Treffer zum 0:1 zu Boden. Foto: Josef Parak

Stürmer-Neuzugänge des WAC sorgen für klare Verhältnisse 

Weissman konnte weitermachen und zeigte wenige Minuten nach dem Seitenwechsel seine ganze Klasse: Michael Liendl ließ ein hohes Zuspiel prallen und bediente damit Weissman, der sich bärenstark gegen Bauer durchsetzte, sich wuchtig in den Strafraum tankte und mit einem überlegten Schuss ins lange Eck auf 0:2 stellte (55.). Dieser Treffer war übrigens das 300. Tor des WAC in der Bundesliga. Für den Israeli war die Partie dann zu Ende, da seine Wunde beim Auge erneut aufgeplatzt war.

Admira-Coach Geyer reagierte und brachte mit Sinan Bakis und Seth Paintsil frischen Wind für die Offensive. Die Niederösterreicher taten sich allerdings schwer, die stabile Defensive der Kärntner ins Wanken zu bringen. Vielmehr waren es die Gäste aus dem Lavanttal, die dem dritten Treffer näher waren. Dieser fiel dann auch dank einer feinen Kombination zweier Joker: Der eingewechselte Wernitznig spielte das Kunstleder überlegt ins Zentrum zu Stürmer-Neuzugang Anderson Niangbo, der locker zum 0:3 einnetzte (76.).

Wenig später hatte der ivorische Stürmer gar das 0:4 auf dem Fuß, setzte den Ball jedoch an die Stange (80.). In der dritten Minute der Nachspielzeit hatte der eingewechselte Paintsil die Chance auf den Ehrentreffer, doch sein Schuss streifte knapp über die Latte (93.). 

Stimmen zum Spiel

Michael Liendl (WAC) gegenüber Ligaportal: "Wir haben heute in unsere Stärken vertraut. Es war ein schwieriges Spiel, aber wir haben heute einfach die Chancen genutzt, die wir vorgefunden haben. Nach anfänglichen Schwierigkeiten haben wir das heute sehr gut umgesetzt. Am Ende haben wir verdient gewonnen und dort weitergemacht, wo wir letzte Saison aufgehört haben." 

Gerhard Struber (Trainer WAC) gegenüber Ligaportal: "Wir haben den Gegner über 90 Minuten laufend vor Probleme gestellt und das sehr souverän gemacht. Beim ersten Spiel ist immer eine leichte Unsicherheit drinnen, aber die Mannschaft hat heute einen guten ersten Schritt gemacht. Jetzt schauen wir nach vorne, wollen das ein oder andere optimieren, um dann für die nächste Aufgaben gerüstet zu sein. Wir sind auch froh, dass unsere neuen Stürmer gescored haben. Für den Shon freut mich das natürlich sehr, aber auch für den Niangbo. Ganz besonders freut es mich allerdings für die Mannschaft."

Die Stimmen holte Ligaportal-Reporterin Ricarda Hoy ein. 

Tipico Bundesliga, Grunddurchgang, 1. Runde

FC Flyeralarm Admira - RZ Pellets WAC 0:3 (0:1)

BSFZ-Arena; 1.900 Zuschauer; SR Ciochirca 

Tore: Weissman (43., 55.), Niangbo (76.)

Admira: Leitner - Menig, Aiwu, Strauss, Bauer (73./Bakis), Spasic - Toth, Hjulmand, Kerschbaum (64./Paintsil) - Starkl (87./Petlach), Schmidt 

WAC: Kofler - Novak, Sollbauer, Rnic, Schmitz - Leitgeb - Schmid, Ritzmaier - Liendl - Schmerböck (71./Wernitznig), Weissman (59./Niangbo)

Gelbe Karten: Strauss (34.), Kerschbaum (47.), Toth (67.) bzw. Rnic (21.), Ritzmaier (45.+1), Schmid (82.)

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth