Für die Wiener Austria stand vor der dritten Pflichtspielpartie unter Neo-Coach Andreas Ogris bereits einiges auf dem Spiel. Ein Sieg musste im Auswärtsspiel gegen den SV Grödig her, um die kleine Chance, sich über die Bundesliga für den Europacup zu qualifizieren, weiterhin aufrecht zu erhalten. Doch auch gegen Grödig gelang der erste Bundesliga-Sieg unter Andreas Ogris nicht. Der SV Grödig und der FK Austria Wien trennten sich vor rund 1600 Zuschauern im DAS.GOLDBERG-Stadion in einer ausgeglichenen Partie mit leichten Vorteilen für die Heimtruppe mit einem 1:1 Unentschieden.
Fehlpassorgien auf beiden Seiten
Gleich in den Anfangsminuten zeigte sich, worauf sich die Fans beider Mannschaften diesmal gefasst machen mussten. Viele Zweikämpfe im Mittelfeld wechselten sich mit zahlreichen Fehlpässen ab. Während die Austria in den ersten zehn Minuten zu gar keinem Torschuss kam, hatte Grödig zumindest zwei bis drei Halbchancen. Grödig versuchte das Spiel in die Hand zu nehmen und bedächtig aufzubauen, allerdings mit wenig Erfolg. In der 14. Minute gelang der Austria dann die vorerst erlösende Führung. David De Paula bringt in Bedrängnis eine Flanke auf Marco Meilinger, der per Kopf für den freistehenden Marko Kvasina ablegt. Der violette Jungstürmer hat in Folge keine gravierende Probleme den Ball aus rund einem Meter zum 1:0 über die Linie zu drücken.
Gleich mit der nächsten Aktion hatte die Austria die Chance auf 2:0 zu erhöhen: De Paula leitete den Ball per Kopf zu Meilinger weiter, dessen Schuss jedoch in letzter Sekunde von einem Grödig-Abwehrspieler abgeblockt wurde. Danach plätscherte die Partie wieder vor sich hin. Wenige zusammenhängende Aktionen auf beiden Seiten führten zu keinen nennenswerten Offensivszenen. Mit dem durchaus leistungsgerechten Spielstand von 1:0 ging es schließlich in die Halbzeitpause.
Stefan Nutz sicherte Grödig einen Punkt.
Nutz sichert Grödig einen Punkt
Grödig startete stark verbessert in die zweiten Hälfte. Grödig-Trainer Michael Baur brachte zur Halbzeit mit Venuto und Djuric frisches Blut. Gleich in den ersten fünf Minuten kamen die Salzburger auch zu drei guten Ausgleichchancen, doch Maak und zweimal Nutz scheiterten an der Austria-Verteidigung beziehungsweise an Bundesliga-Debütant Osman Hadzikic. In der 57. Minute gelang dann schließlich der absolut verdiente Ausgleich: Nach Zuspiel von Venuto kam Nutz im Strafraum zum Schuss und setzte den Ball an die Latte. Den Abpraller eroberte Huspek im Zweikampf mit Salamon, der per Flanke abermals die Latte traf. Der neuerliche Abpraller landete erneut bei Nutz, der aus kurzer Distanz nur noch einschieben musste.
Nach dem Ausgleich behielt Grödig dann über weite Strecken das Kommando am Platz. Nutz, Huspek und der eingewechselte Sunday fanden einige Topchancen zur Führung vor. Grödig scheiterte jedoch am eigenen Unvermögen sowie am bedingungslosen Einsatz von Thomas Salamon, der sich bei der besten Chance von Huspek in letzter Sekunde noch in den Schuss warf. Die Austria kam erst in den letzten zehn Minuten wieder etwas besser zur Geltung und drückte wieder auf die Führung. Coach Andreas Ogris reagierte und brachte mit Grünwald, Royer und Frank drei frische Kräfte für die letzten Spielminuten. Doch am Endstand änderten auch diese Wechsel nichts mehr. Grödig und Austria trennten sich in einer ausgeglichenen Partie mit 1:1.
Stimmen:
Andreas Ogris (Trainer Austria Wien): "Natürlich bin ich nicht zufrieden mit der Leistung. Erste Halbzeit war noch ok, besonders die Anfangsphase war wirklich gut. Aber danach wurden wir immer schwächer. Da ist uns dann der Spielfaden gerissen. Es scheint immer noch so zu sein, dass die Verunsicherung groß ist, und das Selbstvertrauen nach kleinen Rückschlägen stark leidet. Daran müssen wir weiterhin hart arbeiten. Ich denke, in der ersten Hälfte hat man schon gesehen, dass wir durch den Sieg gegen Kapfenberg etwas gefestigter waren, besonders in der Anfangsphase. Wir müssen probieren, dass die einfachen Mechanismen wie Passspiel, Laufwege, Einsatzbereitschaft wieder langsam zum Automatismus werden. Über den Europacupstartplatz mache ich mir aktuell keine Gedanken. Ich schaue aktuell nicht auf Platz 4, sondern wie man die Mannschaft in den kommenden Wochen verbessern kann."
Stefan Nutz (Grödig): "Ja ich glaube, dass wir zufrieden sein können mit unserer Leistung. Wir hatten ein paar gute Chancen, die wir leider nicht nutzen konnten. Es war sehr schwer für uns, sie haben mit einer 5er-Kette gespielt, womit wir uns - wie schon gegen Altach - nicht so leicht getan haben. An Rapid hab ich noch nicht gedacht, daran denke ich erst im Sommer. Der Punkt war heute wieder sehr wichtig für uns. Wir haben uns wieder um einen Punkt vom Abstieg abgesetzt. Jetzt schauen wir, dass wir auch bald rechnerisch nicht mehr absteigen können."
Marko Kvasina (Austria Wien): "Ich finde über das ganze Spiel hat man gesehen, dass beide Mannschaften gut kombiniert haben. Ich glaube, das Unentschieden geht in Ordnung."
Foto: GEPA Pictures/Red Bull
