Admira Wacker ist wie der direkte Konkurrent Wiener Neustadt Stammgast im Abstiegskampf der tipico Bundesliga. Nach dem sensationellen dritten Platz in der Aufstiegssaison kamen die Niederösterreicher nicht mehr über Platz neun hinaus. Das ist auch die Position, auf der die Admira die Winterpause verbracht hat. Vier Neuzugänge sollen den Klub aus dem Süden Wiens nun in der Liga halten.

Dabei standen die Admiraner punktemäßig in den letzten beiden Saisonen, als der Klassenerhalt jeweils knapp gelang, nach 19 Runden nie so gut da wie in diesem Winter. Mit 18 Punkten beträgt der Vorsprung auf Wiener Neustadt (Saisonvorschau Wiener Neustadt) drei Punkte. Allerdings gab es in den direkten Duellen mit dem Kontrahenten nur einen einzigen Punkt - das macht den Vorsprung wenig beruhigend. Wollen die Schwarz-Weiß-Roten diesen Vorsprung halten, muss ihnen im Frühjahr vor allem eines besser gelingen als im Herbst: Tore schießen. Mit 17 erzielten Treffern ist die Admira in dieser Kategorie Liga-Schlusslicht. Vier davon gelangen bei der wohl bittersten Herbstniederlage, dem 4:5 in Wiener Neustadt. Neunmal - fast bei jedem zweiten Spiel - gelang überhaupt kein Tor. Auch das ist trauriger Liga-Spitzenwert.

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Kann die Admira Wiener Neustadt in Schach halten?

Foto: Steindy/Wikipedia

Torjäger gesucht

Dass die Admira keinen klassischen Torjäger im Kader hat, schlägt sich auch in der Torschützenliste nieder: Der erste Admiraner kommt erst auf Platz 25, auch das unterbietet kein anderer Bundesliga-Verein. Mit drei Toren kommen da gleich fünf Admiraner, mit Stephan Zwierschitz ist sogar ein Verteidiger darunter. Lukas Thürauer, ebenfalls mit drei Toren, verließ den Klub im Winter auf eigenen Wunsch nach St. Pölten. Eldis Bajrami und Thorsten Schick spielen im Mittelfeld, René Schicker hatte als einziger Stürmer auch schon bessere Jahre. Die sportliche Leitung reagierte darauf und verstärkte die Offensivabteilung mit vier Neuzugängen.

Inwieweit das von Erfolg gekrönt ist, muss abgewartet werden. Toni Vastic, einziger Mittelstürmer unter den Neuzugängen, kam in Ried in 45 Bundesligaspielen lediglich auf 5 Tore. Lukas Grozurek bewies bei Rapid seine Qualitäten, als Goalgetter trat der Flügelstürmer aber bisher noch nicht in Erscheinung (64 Bundesligaspiele, 3 Tore). Konstantin Kerschbaumer glänzte bisher auch eher als Vorbereiter denn als Vollstrecker, zudem muss er seine Bundesliga-Tauglichkeit unter Beweis stellen. Der vom LASK geholte Markus Blutsch ist eine Investition in die Zukunft. In den Testspielen betätigte sich die Admira bisher auch noch nicht als Tormaschine, lediglich gegen St. Pölten gelangen fünf Treffer. Dass die Torschützen Vastic und Schicker hießen, darf aber Hoffnung geben.

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Hat die Admira mit Toni Vastic den Torjäger gefunden?

Foto: GEPA Pictures / SV Ried

Den Klassenerhalt werden aber wohl andere Mannschaftsteile sichern müssen. Der Abwehr ist das durchaus zuzutrauen. Sie ist mit Richard Windbichler, Christoph Schößwendter und Routinier Markus Katzer für den Abstiegskampf hervorragend besetzt. In diesem Zusammenhang ist es für die Admira besonders wertvoll, dass aus dem kolportierten Wechsel von Kapitän Windbichler zur Austria nichts geworden ist. Ein Trumpf im Abstiegskampf könnte freilich auch Tormann Andreas Leitner sein. Mit ihm plante die Admira trotz einer starken Herbstsaison nach gescheiterten Vertragsverhandlungen zwar eigentlich nicht mehr, zuletzt kam er beim Test gegen Karpaty Lwiw aber immerhin eine Halbzeit lang zum Einsatz.