Hertha Wels und Sportchef Steininger gehen getrennte Wege!

Überraschende Entwicklung beim WSC Hertha Wels! Wie der Verein vor einigen Tagen vermeldete, gehen der Club und sein langjähriger sportlicher Leiter Andreas Steininger getrennte Wege. Der 43-jährige leitete seit 2013 die sportlichen Geschicke der Oberösterreicher und hatte großen Anteil an der Entwicklung des Vereins und dem Aufstieg in die Regionalliga Mitte. Die Gründe für die Trennung sind privater Natur.

Steininger legt nach sechs Jahren aus privaten Gründen das Amt des sportlichen Leiters nieder

Zwar sind Herthaner in der Hinrunde sportlich etwas hinter den eigenen Erwartungen zurückgeblieben, dennoch sei die sportliche Entwicklung nicht der Grund für den Rücktritt, wie Steininger den OÖ-Nachrichten verriet: ''Es waren sechs tolle Jahre, wir haben uns im Guten getrennt.'' Dennoch gebe es wohl unterschiedliche Auffassungen über die sportliche Ausrichtung des Vereins, die zu diesem drastischen Schritt führte. Demnach gebe es im Verein eine Partei, die gerne auch in die zweite Liga aufsteigen würde, während andere dieses Vorhaben ablehenen: ''Als Sportchef ist es schwer zu arbeiten, wenn es keine klare Linie gibt.'' Als Steininger den Posten des sportlichen Leiters übernahm, kickte der WSC noch in der Bezirksliga - 2014 gelang der Aufstieg in die Landesliga, zwei Jahre später stieg man als Landesliga-Meister in die OÖ-Liga auf, aus der man wiederum 2018 den Sprung in die Regionalliga schaffte. Für den sportlichen Leiter nicht nur vom Arbeitsaufwand ein großer Unterschied: ''Mit dem Aufstieg in die Regionalliga wurde meine Position zu einem Fulltime-Job. Im Unterschied zu damals habe ich jetzt zwei Kinder und ein Haus. Ich habe die Aufgaben bei Hertha fast zur Gänze ehrenamtlich erledigt.''

Fussball Hertha WSC Wels vs ASK StValentin- 18052018-2

Foto: WSC-Sportchef Steininger (li.) warf bei den Messestädtern überraschend das Handtuch.

Noch kein Nachfolger in Sicht - Entscheidung in den kommenden Wochen

Steininger, der seinerzeit als aktiver Kicker gleich zwei Mal mit Austria Lustenau und dem LASK die Meisterschaft in Österreich's zweithöchster Spielklasse feiern konnte, sieht den WSC dennoch auf dem richtigen Weg: ''Die Marschrichtung stimmt. In Anbetracht dessen stehen wir mit Rang neun und fünf Punkten auf den Drittplatzierten viel besser da, als es die Platzierung aussagt.'' Grundsätzlich will sich der zweifache Familienvater nun eine kleine Auszeit nehmen, um mehr Zeit mit der Familie verbringen zu können - ein Nachfolger steht indes noch nicht fest: ''Das wird sich in den nächsten Wochen entscheiden.'' Derzeit befindet sich der Club mitten in der Frühjahrs-Vorbereitung, von sieben Aufbaumatches konnte die Kuranda-Elf drei gewinnen, eines wurde verloren und drei mal wurde remisiert. Dass die WSC-Saisonziele durch den Abgang Steiniger's gefährdet sein könnte, glaubt der Sport-Chef indes weniger: ''Zu Saisonende hatten wir einen Platz zwischen vier und fünf angepeilt. Davon sind wir nur wenige Punkte entfernt. Unser Saisonziel werden wir ganz sicher erreichen. Davon bin ich absolut überzeugt.''

Foto: Harald Dostal

Geschrieben von Pascal Stegemann