FC Gleisdorf: Der Klassenerhalt hat im Frühjahr oberste Priorität!

Keinen guten Herbst hatte der FC Gleisdorf 09, die Solarstädter hinken den eigenen Ansprüchen hinterher und überwintern nur auf dem zwölften Platz der Regionalliga Mitte. Bei einer entsprechend hohen Zahl an Absteigern könnte die Truppe von Neo-Coach Thomas Böcksteiner sogar noch einmal in Abstiegsgefahr geraten. Ligaportal sprach mit Sportchef Gerald Kainz über den vergangenen Herbst, das kommende Frühjahr sowie über die Zielsetzung und die Kaderplanung.

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Suppan (li.) und Ostermann (ganz rechts) sollen den Club mit ihrer Routine nach oben führen.

Neue Situation für den FC Gleisdorf: Erstmalig mit Kontakt zu den Abstiegsplätzen

Durchaus gefährdet ist der Ligaverbleib des FC Gleisdorf, ungewohnt weit unten in der Tabelle finden sich die Steirer heuer wieder. Mit nur 17 Punkten aus 15 Spielen hat man direkten Kontakt zu den Abstiegsplätzen, wie viele Mannschaften den Gang in die Viertklassigkeit antreten müssen ist Stand jetzt noch völlig unklar: "Nachdem wir in den letzten Jahren sehr verwöhnt wurden und immer um die Spitze mitgespielt haben, kam es für uns schon auch ein wenig überraschend, dass wir nicht im vorderen Drittel zu finden waren", sagt FCG-Sportchef Gerald Kainz. Als Gründe für den mäßigen Herbst nennt Kainz unter anderem die Abgänge in Sommer, die nicht gut kompensiert werden konnten: "Die Abgänge von Färber, Grosse und Pichorner haben wir nicht so gut verkraftet. Wir haben bei unseren Spieler-Tests jetzt auch Athletik-Mängel festgestellt, die wir über die Winterpause versucht haben auszumerzen. Wir haben ja einen Trainer-Wechsel gehabt, jeder Spieler ist jetzt voll bei der Sache und motiviert". Als Winter-Neuzugang soll Ex-Sturm-Kicker Sebastian Zettl die Gleisdorfer Mannschaft verstärken. Der 20-jährige durchlief die gesamte Sturm-Akademie und heuerte im Sommer 2021 dann beim Wiener Zweitligisten FAC an. Dort absolvierte der Youngsters vier Spiele in Österreich's zweithöchster Spielklasse, bevor er nun vorerst in seine steirische Heimat zurückkehrt. Im Leiberl von Sturm Graz gelang dem Mittelfeldspieler sogar zeitweise der Sprung in den Profikader, in der Saison 20/21 schnupperte er in drei Kurzeinsätzen Bundesliga-Luft, auch in vielen Freundschaftsspielen kam er für Sturm zum Einsatz. Doch damit ist das Gleisdorfer Transfer-Programm keineswegs beendet, die Steirer suchen noch einen Stürmer: "Wir haben einige Abgänge in unserer KMII gehabt. Unser verletzter Tormann Tomislav Lipovac wird Mitte Februar zurückkehren. Wir sind derzeit mit ein paar Kandidaten für den Sturm in Gesprächen, es wird sich hoffentlich in der nächsten Woche finalisieren lassen", bringt Kainz die Gleisdorfer Transfer-Strategie auf den Punkt.

Zwei Aufbauspiele, zwei Siege: Neo-Coach Böcksteiner sucht noch einen Stürmer

Bisher haben die Gleisdorfer zwei Testspiele in den Beinen und beide konnten die Böcksteiner-Männer siegreich gestalten, einem 2:1 (1:0 und 1:1) gegen Gamlitz ließ der FCG ein 6:1 (3:1 und 3:0) gegen Bruck/Mur folgen. Als weitere Testspielgegner stehen Voitsberg, Fürstenfeld, Heiligenkreuz/Waasen, Gnas und Oberwart/Rotenturm fest. Ein Trainingslager in Rovin, Slowenien haben die Solarstädter abgesagt, stattdessen werden die Böcksteiner-Schützlinge ein Kurz-Trainingslager eine Woche vor Liga-Start durchführen, bereits am 26. Februar müssen die Gleisdorfer im Nachtrag gegen Spittal/Drau ran. Dass die Liga dieses Mal zu einem Ende gebracht werden kann, glaubt auch der Gleisdorfer Funktionär Gerald Kainz: "Wir haben uns immer an alle Richtlinien gehalten. Wenn die anderen das auch machen, gehe ich davon aus, dass wir zu Ende spielen können. Außerdem gibt es ja jetzt ab 5. Februar die 50-Mann-Regel." Als Steirer favorisiert Kainz eine Meisterschaftsfeier vom SK Sturm II, für den Gleisdorfer haben die jungen Grazer am Ende knapp die Nase vorn: "Als Steirer freut es mich, wenn steirische Mannschaft sich weiterentwickeln. Ich hoffe und glaube, dass es Sturm schafft, weil sie gute junge spieler haben und den einen oder anderen aus der KM I dazubekommen. Ihr Ziel ist es aufzusteigen, uns wäre es recht und sie hätten es irgendwo auch verdient", schließt er ab.

Bericht: Pascal Stegemann

Foto: Richard Purgstaller