FC Blau Weiß Linz mit der erhofften Reaktion

groedig svblauweiss bigFür den FC Blau Weiß Linz galt es sich im Auswärtsspiel gegen den SV Scholz Grödig, für die in der vergangenen Woche erlittenen 1:6-Abfuhr gegen den FC Lustenau, zu rehabilitieren. Dabei standen die Chancen für die Linzer gleich aus doppelter Sicht nicht schlecht, denn einerseits traf man mit den Salzburgern auf die bislang schwächste Heim-Mannschaft der Liga und andererseits konnte man bereits das erste Aufeinandertreffen in dieser Saison mit 3:0 deutlich für sich entscheiden. Man durfte also gespannt sein, ob die zuletzt erlittene deftige Niederlage die Königsblauen wachgerüttelt oder doch verunsichert hat.

Auf die Tribüne verbannt

Verzichten musste Blau Weiß-Trainer Thomas Weissenböck in dieser Partie auf Stammtorhüter David Wimleitner, welcher aufgrund einer verbalen Entgleisung im Spiel der vergangenen Runde Rot sah und deshalb vom zuständigen Ligaausschuss für sein Vergehen mit einer Sperre für die nächsten beiden Begegnung bedacht wurde. Ebenso nicht zur Verfügung stand, aufgrund seiner zuletzt erhaltenen fünften gelben Karte, mit Dominic Hassler, der mit 6 Meisterschaftstoren bislang gefährlichste Angreifer der Linzer. Auch der SV Grödig musste mit Ernst Öbster eine „Kreativwaffe“ im Spiel nach vorne, aufgrund einer Sperre vorgeben.

Bartosch verhindert frühen Rückstand

Die ersten Minuten im Spiel gehörten ganz klar den Hausherrn. Vom Anpfiff weg gelang es der Pfeifenberger-Elf viel Druck auf die Gäste auszuüben. Die Grödiger hatten das Geschehen auf dem Platz zunächst klar im Griff, jedoch gelang es ihnen nicht, ihre Überlegenheit auch in Zählbares umzumünzen. So scheiterten sowohl Thomas Krammer, mit einem gefühlvollen Schuss, als auch Mersudin Jukic, mit einem Kopfball, am Linzer Schlussmann Daniel Bartosch, der sich mit zwei tollen Paraden auszeichnen konnte. Bei den Blau Weißen ging nach vorne in den ersten rund 25 Minuten so gut wie gar nichts. Zu hektisch und geprägt von vielen Abspielfehlern war das Auftreten der Mannen von Trainer Weissenböck.

Traumtor bringt die Führung

In der 28. Minuten wäre den Gästen entgegen dem Spielverlauf beinahe dennoch das erste Tor in dieser Begegnung geglückt. Nach einem Freistoss von Tino Wawra war es Manuel Hartl, der sich im Strafraum entscheidend durchsetzen konnte. Sein Kopfball landete aber nicht im Tor, sondern an der linken Stange des Gehäuses. Nur eine Minute später platzierte Grödigs Stürmer Joachim Parapatits seinen Schuss aus über 20 Metern noch exakter, weshalb das Spielgerät dieses Mal nicht von der Torbegrenzung abprallte, sondern unhaltbar via Kreuzeck im Netz landete.

Linzer schlagen postwendend zurück

Blau Weiß Linz gelang es aber umgehend, die perfekte Antwort auf diesen Rückschlag zu geben. So war es wie wenige Augenblicke zuvor abermals Hartl, der per Kopf zur Stelle war und so den Ausgleich erzielen konnte. Die perfekte Vorarbeit zu diesem Treffer leistete Philipp Huspek mit einer Flanke von links. Ab diesem Zeitpunkt war die Partie völlig ausgeglichen. Bis zur Pause fanden beide Teams noch gute Möglichkeiten vor, sogar mit einem Vorsprung in die Kabinen zu gehen. Ein weiteres Tor wollte aber zumindest in der ersten Hälfte nicht mehr gelingen.

Poljanec mit dem entscheidenden Touch

In den ersten ca. 10 Minuten des zweiten Durchganges ereignete sich nur wenig, bis plötzlich Parapatits nach einer Flanke von Stefan Lainer völlig alleine vor dem Tor der Gäste auftauchte. Die Aufregung legte sich jedoch schnell wieder, als der Abseitspfiff von Schiedsrichterin Tanja Schett ertönte. In der 60. Minute wurden dann auch erstmals die Gäste in Halbzeit zwei gefährlich. Nach einer Hereingabe von Poljanec konnten jedoch weder Svetozar Nikolov, noch Boris Arapovic im Nachschuss, die riesige Chance zur Führung nutzen, da sie beide am Grödiger Schlussmann Andreas Schranz scheiterten. In der 73. Spielminute war es dann aber soweit und die Königsblauen durften sich schließlich doch noch über ihr zweites Tor an diesem Abend freuen. Nach einer Flanke von Stefan Rabl touchierte Poljanec den Ball leicht mit dem Kopf, was jedoch ausreichte um diesen perfekt im Tor zu versenken. Auf die Schlussoffensive der Heim-Mannschaft wartete man vergebens. Die Grödiger fanden kein adäquates Mittel, um die Linzer noch einmal so wirklich in Bedrängnis zu bringen. In der 87. Minute war es wiederum Blau Weiß-Stürmer David Poljanec, der mit seinem zweiten Tor in diesem Spiel den Sieg für seine Mannschaft endgültig fixierte. Der Treffer gehörte sicherlich zur Rubrik sehenswert, ließ der Angreifer doch seinen Gegenspieler gekonnt stehen, ehe er das Leder aus spitzem Winkel ins Tor hob.

Mit diesem Auswärtssieg, über den Tabellennachbarn aus Salzburg, gelang dem FC Blau Weiß Linz die richtige Reaktion auf die Geschehnisse der Vorwoche. In der Tabelle konnten die Linzer so ihre Position im oberen Mittelfeld festigen. Die Grödiger waren hingegen auch in dieser Partie nicht in der Lage, ihre Heimschwäche abzulegen.

Stimmen zum Spiel:

Gerald Perzy (Teammanager des FC Blau Weiß Linz):

"Wir sind nicht gut in diese Begegnungen hineingekommen, weshalb wir auch verdient in Rückstande geraten sind. Der Ausgleichstreffer von Hartl hat uns dann aber die verlorengegangene Sicherheit im Spiel wieder zurückgegeben. Ab diesem Zeitpunkt haben wir kaum noch Chancen zugelassen und deshal letztendlich dieses Duell auch verdient gewonnen. Wermutstropfen bei diesem Erfolg ist aber die schwerere Verletzung von Nikolov an der Schulter, mit der er uns sicher einige Zeit nicht zur Verfügung stehen wird."

Aufstellung des FC Blau Weiß Linz:
Bartosch – Arapovic, Knabel, Koll, Rabl – Piesinger, Wawra – Hartl (87. Miksits), Nikolov (64. Sulimani), Huspek – Poljanec (90. Höltschl)
 
Die Besten: Poljanec, Knabel

von Michael Obrecht