Negativlauf fortgesetzt: Blau-Weiß steht nach Heimniederlage Wasser bis zum Hals

 altaltZum richtungsweisenden Schicksalsspiel bat der Tabellenletzte FC Blau-Weiß Linz am Freitagabend den Drittplatzierten SV Scholz Grödig in der 9. Runde der "Heute für Morgen" Ersten Liga. Nach acht Runden stand die Elf von Trainer Thomas Weissenböck nämlich noch immer ohne einen vollen Erfolg da. So war vor der Partie am Freitagabend nicht nur der Druck auf die Mannschaft, sondern auch auf Trainer Thomas Weißenböck enorm. 

Müder Anfangsphase folgen Chancen auf beiden Seiten

Zu Spielbeginn stand ein Abtasten beider Mannschaften am Programm. Dann ging es aber sehr bald flott zur Sache im Linzer Stadion: Ein Freistoß der Gäste von Linhares Welker wird gefährlich in den blau-weißen Strafraum gespielt, der Ball senkt sich gefährlich, doch Wimleitner kann zur Ecke klären (14.). Kurz darauf die große Chance für die Stahlstädter in Führung zu gehen: Manuel Hartl spielt Svetozar Nikolov sehr schön frei, dieser vergibt aber alleinstehend vor Grödig-Keeper Fend. In der 35. Minute wird es für Blau-Weiß Linz wieder gefährlich, als Salamon einen Freistoß gut in den Strafraum zirkelt und Knabel in etwa fünf Metern Torentfernung in höchster Not vor Mario Leitgeb klärt (35.). Eine Minute später schlug es dann aber ein im Kasten von BW-Keeper David Wimleitner: Der gut spielende Leitgeb überhebt Guselbauer auf der rechten Seite, der Ball gelangt zu Simon Handle. Dieser bringt den Ball perfekt in den Fünfer, wo Torjäger David Witteveen nur mehr abstauben muss (37.).

Später Ausgleich in der Nachspielzeit bringt keine entscheidende Wende

Als man im Linzer Stadion schon mit einem erneuten Rückstand zur Pause rechnete, schoss sich Blau-Weiß aber zurück ins Spiel: Nikolov schlägt eine Flanke von der rechten Seite auf den Kopf von Huspek, dieser legt ab auf Srdan Pavlov, der den Ball ins lange Eck zum 1:1-Ausgleich knallt. Der zweite Spielabschnitt beginnt heiter: Sowohl Chancen auf Seiten der Blau-Weißen durch Nikolov per Kopf (50.) und Huspek (52.) bzw. auf Seiten der Gäste aus Salzburg durch Schubert (47.) und Handle (57.) bleiben aber ungenützt. Einen "Sitzer" vergab dann der heute gut spielende Philipp Huspek, dessen Schuss von Goalie Kevin Fend sehr gut abgewehrt wird (57.). Als Witteveen in der 66. Minute die Stange traf, hatte die Elf von Coach Thomas Weissenböck hingegen Glück. 

Partie verflacht, Grödig trifft

Dann wirds für die Blau-Weißen wiedermal ganz bitter. Man versucht das Spiel an sich zu reißen, arbeitet viel nach vorne, doch man hat Fortuna nicht auf seiner Seite. So vergibt Huspek beispielsweise in der 75. Minute per Weitschuss und steht damit für den in den letzten Wochen mittlerweile zur Routine gewordenen Misserfolg der Stahlstädter. In der 83. Minute kam dann das, was kommen musste: Ein Schuss von Wawra wird im Grödiger Strafraum abgeblockt und dann machen es die Salzburger ganz schnell. Eine Flanke von Salamon kommt zu Witteveen, dieser hält den Kopf hin und trifft gegen die Laufrichtung von Wimleitner zum 1:2. Die Weissenböck-Elf kann dann nichts mehr zusetzen, sondern bekommt in der Nachspielzeit den endgültigen Nackenschlag: "Leo" kommt mutterseelenallein zum Schuss und trifft zum 1:3-Endstand (90+3.). Nachdem nun gegen jeden Gegner einmal gespielt wurde und Blau-Weiß noch immer ohne vollen Erfolg und mit nur vier Punkten am Ende der Tabelle dasteht, ist in Linz Feuer am Dach. Ob man weiterhin an Trainer Thomas Weißenböck festhält, ist noch unklar, derzeit stehen die Zeichen aber auf keinen Wechsel, da Präsident Schellmann dem Trainer noch gestern sein Vertrauen ausgesprochen hatte.

 

Stimmen zum Spiel

 Thomas Weissenböck (Trainer FC Blau-Weiß Linz):

"Wir haben heute die Tore zu billig hergeschenkt. Das darf einfach nicht passieren. Wenn wir da einmal in Führung gehen würde, würde die Sache ganz anders aussehen. Aber was sollen wir anders machen? Ich wüsste nicht, was wir verändern sollen, außer endlich Tore schießen. Nun sind alle – Mannschaft, Trainerteam und auch der Verein – gefordert, das Ruder schnell umzureißen. Die entscheidenden Partien stehen in den nächsten Wochen an, da müssen wir gewinnen."

 

Adi Hütter (Trainer SV Scholz Grödig):

"Heute haben die Zuseher ein gutes Spiel gesehen. Blau-Weiß ist eine gute Mannschaft, bei der derzeit einfach das Glück fehlt. Wir haben trotzdem verdient gewonnen, aber unser Torwart Kevin Fend war in der entscheidenden Phase für uns da. Witteveen hat seine schwierige Leidenszeit überstanden. Dass er sich für Grödig und gegen Blau-Weiß entschieden hat, hat sich heute natürlich bezahlt gemacht. Vielleicht werden wir zum nächsten Heimspiel mit dem Bus anreisen, damit wir die Auswärtsstärke auch daheim zeigen."


 FC Blau-Weiß Linz – SV Scholz Grödig 1:3 (1:1)

Stadion der Stadt Linz; 1.300 Zuseher; Schiedsrichter Heiss. 

Torfolge: 0:1 Witteveen (37.), 1:1 Pavlov (45+1.), 1:2 Witteveen (83.), 1:3 Leo (90+3.)

Gelbe Karten: Hartl (26./Foul), Pavlov (45+1./Unsportlichkeit), Guselbauer (64./Foul), Wawra (78./Kritik), Koll (90./Unsportlichkeit), Huspek (90+2./Foul); Salamon (33./Foul), Linhares Welker (78./Unsportlichkeit)

Gelb-Rot: Guselbauer (90+1./Foul)

Aufstellungen:

FC Blau-Weiß Linz (4-2-3-1): Wimleitner; Guselbauer, Koll, Knabel, Bubenik; Höltschl, Wawra; Huspek, Nikolov, Hartl; Nikolov. 

SV Scholz Grödig (4-2-3-1): Fend; Zündel, Taboga, Jimenez Cabrera, Schubert; Leitgeb, Linhares Welker; Salamon, Öbster, Handle; Witteveen. 

 

Lino Heiduck