liga3.at stellt vor: Der Präsident am Wort!

Ein Brüderpaar, Marko und Franz Wieser, bilden die Präsidiale des SAK Klagenfurt/ Celovec. Nicht nur diese weltweit ziemlich einzigartige Konstellation macht den SAK zu einem ganz besonderen Verein. Auch die bewusst gelebte und gepflegte Zweisprachigkeit ist ein seltenes, aber ganz wichtiges Zeichen der Vereinsführung, in Richtung der völkerverbindenden Aspekte des Fußballs. Der geschäftsführende Präsident des SAK, Marko Wieser, spricht in unserer Reihe „Der Präsident am Wort“ unter anderem über die Sonnen- und Schattenseiten seiner Präsidentschaft.

 

 "Sind ein Präsidententeam das mit einer Stimme spricht"

liga3.at: Was hat Sie bewogen, beim SAK die Präsidentschaft zu übernehmen?

Marko Wieser: „Zunächst ist es ganz wichtig zu wissen, dass mein Bruder Franz und ich gemeinsam für den SAK sprechen. Wir sind sozusagen ein Präsidententeam, das mit einer Stimme spricht. Meine Aussagen sind auch die meines Bruders und umgekehrt. Wir beide sind mit dem SAK aufgewachsen, unser Vater war von Anfang an dabei. Meine Mutter hat immer die Fußball-Dressen gewaschen und die SAK Hymne wurde bei uns im Wohnzimmer gesungen. Es ist für uns beide ein starkes emotionales Anliegen für den SAK und den Fußballsport etwas zu bewegen und natürlich auch eine sehr reizvolle Aufgabe.“

"Zweisprachigkeit ist cool"

liga3.at: Was zeichnet Ihren Verein besonders aus und welche Vereinsphilosophie wird verfolgt?

Marko Wieser: „Der SAK legt sehr viel Wert auf die Pflege der slowenischen Sprache und der Zweisprachigkeit. Das zieht sich durch unseren ganzen Verein durch und auch in unseren Nachwuchsmannschaften wird die Zweisprachigkeit aktiv gelebt. Wir wollten von Anfang an den Kärntner Slowenen eine Plattform bieten, um auch die slowenische Sprache im Alltag sprechen und leben zu können. Der SAK betreibt den Fußballsport von der emotionalen Seite her und wir ziehen wirklich alle an einem Strang. Wir sind sehr stolz darauf Kärntner Slowenen zu sein und unser Motto lautet „Zweisprachigkeit ist cool“. Alle im Verein erfüllen dieses Motto mit Leben.“

Highlights und Schattenseiten

liga3.at: Was waren die schönsten Momente in Ihrer Laufbahn?

Marko Wieser: „Da gab es eigentlich viele - zwei möchte ich trotzdem herausgreifen, die noch nicht lange zurückliegen. Zunächst war das das ÖFB-Samsung-Cup-Fußballfest mit 2000 Zuschauern gegen den FC Red Bull Salzburg und natürlich ganz besonders der ungefährdete 2:0 Derbysieg im Wörthersee Stadion gegen die SK Austria Klagenfurt. Nicht nur jene, die in den letzten Jahren mitverfolgt haben, was sich im Klagenfurt Fußball angefangen vom FC Kärnten über Austria Kärnten bis zur aktuellen Austria Klagenfurt abgespielt hat, werden sicher verstehen, dass emotional dieser Sieg das große Highlight für den SAK und für mich gewesen ist."

liga3.at: … und die Schattenseiten?

Marko Wieser: „Ja, da gab es leider auch einige. Für mich war allerdings das mit Abstand dunkelste Jahr 2008. In diesem Jahr wurde der SAK vom Finanzamt und der Gebietskrankenkasse in die Mangel genommen. Ich verstehe absolut, dass die Behörden natürlich auch bei Fußballvereinen die steuerliche Gebarung prüfen müssen. Was mich allerdings entsetzt und geschockt hat, war die Art der Vorgehensweise, die auch Hausdurchsuchungen inkludiert hatte."

"Der SAK ist mein Hobby - rund um die Uhr"

liga3.at: Ihr beruflicher Werdegang?

Marko Wieser: „Mein Bruder und ich sind ja nicht nur beim SAK gemeinsam aktiv, sondern wir sind auch seit 1993 gemeinsam selbstständig als Vermögensberater tätig. In Österreich  sind wir Geschäftspartner von „Ertrag und Sicherheit“ und in Slowenien betreiben wir die Firma „V&D“. In nächster Zeit haben wir auch vor, unsere Aktivitäten auf Kroatien, Bosnien und Serbien auszuweiten."

liga3.at: SAK und Geschäft - bleibt da noch freie Zeit für Hobbies übrig?

Marko Wieser: „Mein Hobby ist der SAK - und das rund um die Uhr. Mein Bruder Franz ist außerdem noch mit einem Boxsportverein aktiv. Natürlich muss auch noch Zeit für unsere Familien bleiben. Ich selbst habe eine Tochter und unsere Familie wird sich in Kürze um ein Zwillingspaar vergrößern. Mein Bruder ist stolzer Vater eines Sohnes und einer Tochter.“

liga3.at bedankt sich herzlich für das interessante Interview und stellt mit Freude fest, dass die Zukunft der „SAK-Familie“ gesichert ist.

von Josef Krainer