Corona-Krise (8): Bei Hertha Wels ist man zumindest in Sachen Finanzen ''guter Dinge''!

Derzeit steht der Fußball in Österreich aufgrund der Corona-Virus-Krise komplett still. Nicht nur die Profi-Ligen haben ihre Meisterschaften auf Eis gelegt, auch im Amateur-Bereich ist der Ligabetrieb bis auf Weiteres ausgesetzt. Selbstverständlich ist davon auch die Regionalliga Mitte betroffen. Ligaportal sprach mit Sektionsleiter Wolfgang Minichshofer, Sektionsleiter beim WSC HOGO Hertha Wels über die derzeitige Lage, die finanziellen und sportlichen Konsequenzen der Krise sowie über sinnvolle und notwendige Maßnahmen für den Club.

WSC-Sektionsleiter Minichshofer: ''Haben bereits die Zusage von einigen Sponsoren gekriegt''

Vor der Saison wurde beim WSC HOGO Hertha Wels das Ziel formuliert in der Liga ein Wörtchen um den Aufstieg in die zweite Liga mitreden zu wollen und tatsächlich überwinterten die Messestädter nur zwei Punkte hinter den Sturm Graz Amateuren als Tabellendritter. Auch der Auftakt in das Frühjahr gelang den Waldl-Männern mit einem 6:3-Sieg gegen den ATSV Wolfsberg. Doch nun macht das Corona-Virus dem WSC eventuell einen dicken Strich durch die Rechnung, sollte die Saison abgebrochen werden. All dieser negativen News zum Trotz zeigt man auch in Wels Verständnis für den Meisterschaftsstopp: ''Die Maßnahmen waren meiner Meinung nach richtig. Wir müssen in erster Linie alle Leute schützen, vor allem die älteren. Leider ist der Fußball etwas, wo viele Menschen hingehen. Ich finde, der Verband hat richtig reagiert'', so WSC-Sektionsleiter Wolfgang Minichshofer. Finanziell gesehen steht die Hertha besser da als viele andere Amateur-Vereine und so ist man bei den Messestädtern guter Dinge: ''Wir haben bereits von einigen Sponsoren die Zusage gekriegt, dass sie uns weiterhin unterstützen.'' Auch in Bezug auf die Spielergehälter zeigt sich Minichshofer optimistisch, eine gemeinsame Lösung zu finden: ''Momentan gibt noch es dazu noch gar nix, aber wir arbeiten daran. Ich glaube schon, dass die Spieler so vernünftig sind und vom Gehalt her zumindest teilweise absehen'', betont der Sektionsleiter. 

Fussball WSC Hertha Wels vs USV Allerheiligen 26.10.2019 2 min

Zusammenhalten heißt es in dieser schweren Zeit auch beim WSC Hertha Wels.

Kein Glaube an einer Weiterführung der Meisterschaft: ''Wir können nicht fünf Wochen nur englische Wochen spielen''

Auf sportlicher Ebene sollen sich die WSC-Kicker mit einem Heimtraining fit halten, welches auch vom Trainerteam überprüft wird: ''Via Handy sachen müssen die Spieler ihre Leistungskurven beim Trainerteam und dem sportlichen Leiter abgeben. Es wird alles überprüft, wir müssen jetzt warten, bis wir wieder trainieren können'', gibt der Sektionsleiter die Marschroute vor. Dass die Regionalliga Mitte Saison 19/20 noch fertig gespielt werden kann, daran glaubt auch der WSC-Sektionsleiter eher nicht mehr: ''Ich glaube mittlerweile fast, dass nicht mehr gespielt wird. Ich weiß auch nicht, wie sich das zeitlich ausgehen sollte. Wir können nicht fünf Wochen nur englische Wochen spielen. Das geht vielleicht im Profi-Bereich, aber nicht bei den Amateuren mit lauter berufstätigen Spielern. Ich glaube auch, dass die Firmen nach der Krise die Spieler brauchen und nicht bereit sind, dauernd für Spiele abzustellen''. Wie viele seiner Kollegen wünscht sich auch Minichshofer, dass die Amateur-Vereine in dieser schweren Krise unterstützt werden, auch wenn es den WSC vielleicht weniger betreffen mag als so manch anderen Verein: ''Meiner Meinung nach gehören die Vereine unterstützt. Das sind die Leute, die die Jugend bei der Stang halten und von der Straße weghalten. Wir sind zwar relativ gut aufgestellt, aber es gibt auch Vereine, denen es nicht so gut geht'', zeigt sich Minichshofer solidarisch.

Bericht: Pascal Stegemann

Foto: Harald Dostal