Regionalliga Mitte: Die Looser & Winner des Ligaabbruchs!

Was allerorts befürchtet worden ist, wurde am Mittwoch bei der ÖFB-Präsidiumssitzung bestätigt. Österreichs Amateurfußball wurde von der Regionalliga abwärts gecancelt. Was heißt, dass die Spielzeit 19/20 bzw. der bereits vollständig absolvierte Herbst-Durchgang annulliert wird. Gleichzeitig wurde verlautbart, dass es weder Auf- noch Absteiger gibt. „Des einen Leid, des anderen Freud“: Während die im Titelkampf befindlichen Mannschaften nun durch die Finger blicken, gibt es etliche Teams, die aufgrund der Corona-Epidemie noch einmal von der Schaufel gesprungen sind. Wie bewerten die betroffenen Klubs das „Eingreifen der höheren Macht“? Ligaportal.at hat in der Regionalliga Mitte bei den betroffenen Vereinen nachgefragt:

 

OliverBacher

(Herbstmeister Sturm Graz Amateure zählt zu den großen Verlieren in der Regionalliga Mitte)

 

1. SK Sturm Graz Amateure (34 Punkte):

Sektionsleiter Robert Jerovsek: "Für uns gilt es eine ganz bittere Pille zu schlucken. Denn unsere Aufstiegs-Ambitionen waren sehr präsent bzw. waren die Burschen bis in die Zehenspitzen motiviert. Aber die Entscheidung ist nachvollziehbar - Gesundheit geht nun mal über alles. Was bleibt ist weiter Hometraining zu betreiben bzw. die Hoffnung, dass es zumindest im Sommer wieder losgeht."

 

2. USV Stein Reinisch Allerheiligen (33 Punkte):

Sportlicher Leiter Reinhard Hohl: "Was sich bereits abgezeichnet hat wurde letztendlich auch bestätigt. Wir stehen auch voll hinter der nachvollziehbaren Entscheidung. Eine andere Lösung wäre wohl nur schwer vorstellbar gewesen. Ich gehe doch davon aus, dass uns nun ein ÖFB-Cupplatz zusteht. Ob im Sommer wieder gekickt werden kann, wird wohl davon abhängen ob schon ein Medikament verfügbar ist."

 

3. WSC Hertha Wels (32 Punkte):

Sportlicher Leiter Gerald Perzy: "Wir sind sehr enttäuscht über diese Entscheidung. Es hätte wohl auch Möglichkeiten gegeben, Bonuspunkte mitzunehmen. So aber wurde die gesamte Hinrunde anstandslos gelöscht. Was die Zukunft nun so mit sich bringt wird sich weisen. Derzeit befinden wir uns in einem luftleeren Raum bzw. gibt es keine Perspektive was den Meisterschaftsstart anbelangt."

 

4. Union Raiffeisen Gurten (31 Punkte):

Trainer Peter Madrisch: "Wir befinden uns, nachdem kein Lizenzantrag abgegeben wurde, auf der neutralen Seite. Wir können demnach mit dem Bescheid auch leben. Nun gilt es das Mannschafts-Gefüge zu halten. Denn im Sommer, ich gehe doch davon aus, dass dann wieder gespielt werden kann, wollen wir wieder mit einer schlagkräftigen Truppe ans Werk gehen."

 

14. ATSV Wolfsberg (14 Punkte):

Sektionsleiter Bernhard Huber: "Wir haben mit einer solchen Entscheidung gerechnet. Deshalb hält sich die Überraschung bei uns auch in Grenzen. Wir haben zuletzt vieles auf Schiene gebracht, demnach wäre der Klassenverbleib durchaus auch sportlich machbar gewesen. Was die Herbstrunde anbelangt besteht doch die Hoffnung, dass wir pünktlich mit der Punktejagd beginnen können."

 

15. ATSV Stadl-Paura (7 Punkte):

Presseverantwortlicher Rudi Knoll: "Wir waren eingestellt darauf, dass der Herbst 2019 annulliert wird. Ich denke aber doch, dass die Chance vorhanden war, am grünen Rasen die nötigen Punkte einzufahren, um die Liga zu halten. Wie es nun weitergeht, bleibt abzuwarten. Es wird wohl auch im Herbst eine enge Geschichte werden. Wir sind sehr darum bemüht, den vorhandenen Kader weitgehend zu halten."

 

16. FC Wels (6 Punkte)

Sektionsleiter Juan-Francisco Bohensky: "Aufgrund der Gesetzeslage wurde die Angelegenheit zum Besten gelöst. Klar sind wir froh darüber, die Klasse zu halten. Wenngleich wir uns aber auch am Grasgrün Möglichkeiten ausgerechnet haben, das zu bewerkstelligen. Eine solche Pandemie war nicht voraussehbar. Deshalb könnte es durchaus der Fall sein, dass es erst im Frühjahr 2021 wieder Regionalliga-Fußball gibt."

 

Photo: Richard Purgstaller / by: Ligaportal/Roo