Union Gurten: Der Stamm bleibt für die neue Saison erhalten und wird durch Jugend ergänzt!

Die Union Raiffeisen Gurten geht mit der voraussichtlich Mitte August startenden Regionalliga Mitte Saison 20/21 in ihr siebtes Drittliga-Jahr in Folge - und nie zuvor schnitten die Innviertler so gut ab wie in der abgebrochenen Saison 19/20: Die Madritsch-Schützlinge beendeten die Spielzeit auf einem sensationellen vierten Platz, nur der SV Allerheiligen, der WSC Hertha Wels und die SK Sturm Graz Amateure sammelten mehr Punkte. Nun steht auch die Union vor der schwierigen Aufgabe mit der Corona-Krise umzugehen und wirtschaftliche und sportliche Problemstellungen erfolgreich zu lösen. Ligaportal sprach mit Sektionsleiter Franz Reisegger über die kommende und die vergangene Spielzeit sowie über Kaderplanung und Zielsetzungen.

Fünf junge Perspektivspieler sollen langsam an die Mannschaft herangeführt werden

Mit dem vierten Platz der Vorsaison ist man bei den Gurtenern natürlich hochzufrieden, die Faktoren für den sportlichen Erfolg der Innviertler weiß Reisegger zu benennen: ''Wir haben es in den letzten Jahren immer geschaft, den Stamm unserer Mannschaft zu erhalten. Außerdem haben wir eine Kampftruppe und haben unsere Stärke im Fighten. Unsere Hintermannschaft spielt teilweise jahrelang zusammen und auch unser Tormann Wimmer hatte eine gute Form. Darüber hinaus hat das Trainerteam hervorragende Arbeit geleistet. All diese Faktoren haben zusammengespielt, dass der Erfolg gepasst hat.'' Bereits am kommenden Samstag, den 4. Juli startet Gurten mit dem ersten Testkick gegen die SPG Weißkirchen in der Sommervorbereitung zur RLM-Saison 20/21 durch. Neu im Gurtener Leiberl sind die Neuzugänge Lukas Moser (SV Grieskirchen), Jan Kolb (Vöcklamarkt Juniors), Stephan Murauer, David Damberger und Julian Glasner (alle AKA Ried). Glasner, Sohn von Vfl Wolfsburg-Coach Oliver kam in der U18-Akademie der Rieder 19/20 zehn Mal zum Zuge und soll wie die anderen Youngsters nun behutsam an den Herrenfußball herangeführt werden. Der 20-jährige Moser ist für den Abwehrbereich vorgesehen und das 19-jährige Tormanntalent Kolb soll im besten Falle Stammkeeper Wimmer herausfordern. Der erst 15-jährige Stephan Murauer ist ein junger Perspektivspieler, der ebenfalls noch einige Zeit brauchen wird, in der Regionalliga Mitte Fuß zu fassen, wie auch Reisegger zusammenfässt: ''In erster Linie war uns immer wichtig, den Stamm der Mannschaft zusammenhalten. Aber wir müssen auch schauen, dass wir für die Zukunft junge Spieler entwickeln, die sicherlich noch ein oder zwei Jahre brauchen, um sich in der Regionalliga festsetzen zu können. Danach haben wir Ausschau gehalten.'' Verlassen haben die Union Gurten hingegen Michael Aigner (zu SV Schalchen), Daniel Schmierer (Union Senftenbach) und Ersatzkeeper Rene Engel (ASK St.Valentin). Damit ist die Kaderplanung der Gurtener sozusagen abgeschlossen, wie auch der Sektionsleiter betont.

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Einnahmequelle ÖFB-Cup? Sektionsleiter Reisegger: ''Hoffe, dass noch ein paar Lockerungen kommen''

Ein Sommer-Trainingslager wird es auch in diesem Jahr für die Madritsch-Schützlinge nicht geben, man bevorzugt heimische Gefilde: ''Wir trainieren drei Mal die Woche plus Vorbereitungsspiele am Wochenende. Heuer haben wir nach der langen Pause auch zwei Spiele unter der Woche dazwischengeschoben. Wir absolvieren insgesamt acht Spiele, das müsste reichen''. Inwieweit die Corona-Auflagen die sportliche Leistung der Oberösterreicher beeinflussen wird, bleibt abzuwarten - auch Reisegger weiß um die Gurtener Heimstärke: ''Ich kann mir im Amateurbereich leere Ränge nicht vorstellen. Das wird kein Verein auf Dauer durchstehen. Die Corona-Auflagen müssen wir in Kauf nehmen. Wir haben normalerweise eine tolle Stimmung an unserem kleinen Gurtener Platz, das wird sportlich eine große Herausforderung.'' Hinsichtlich der Zielsetzung bleibt man bei der Union eher zurückhaltend: ''Es ist immer schwer zu sagen. Unser Ziel ist es an die Leistungen 19/20 anzuschließen. Unter die ersten Top Fünf zu kommen wäre für unseren kleinen Verein eine Top-Leistung'', so Reisegger. Eine bis dato lukrative Einnahmequelle war der ÖFB-Cup, an dem die Union auch heuer wieder teilnimmt, doch aufgrund der Auflagen dürften die Einnahmen weit geringer ausfallen als bisher: ''Von der sportlichen Seite ist das immer das Highlight. Doch mit den corona-bedingten Auflagen wird es schwierig werden, dass wir in Gurten 800 bis 1000 Zuseher haben. Es stellt sich sicherlich die Frage, ob so viele Leute kommen würden. Wir hoffen jedenfalls, dass alles positiv läuft und vielleicht noch ein paar Lockerungen kommen'', schließt der Gurten-Sektionsleiter ab.

Bericht: Pascal Stegemann

Foto: Harald Dostal