DSC Deutschlandsberg: Auch aus budgetären Gründen vertraut man im Frühjahr dem Herbstkader!

Nach einem holprigen Herbst mit nur drei Siegen in 13 Spielen in der Regionalliga Mitte bleibt beim DSC WONISCH Installationen Deutschlandsberg die Hoffnung auf ein besseres Frühjahr. Mit dem derzeitigen Tabellenplatz würde der DSC den erhofften ÖFB-Cup Startplatz verpassen, in der Vorbereitung auf das Frühjahr haben die Meier-Mannen also noch einiges zu tun. Ligaportal sprach mit DSC-Sportchef Philip Leitinger über den vergangenen Herbstdurchgang, die corona-bedingten Konsequenzen für Verein und Spieler sowie über die Kaderplanung und Zielsetzungen für das Frühjahr.

Kaum Kaderveränderungen: Nur Feraru kehrt dem Verein den Rücken

Die Deutschlandsberger waren im Herbst die ''Remis-Könige'' der Liga, gleich sieben Mal teilten sich die Meier-Schützlinge mit dem Gegner die Punkte. Dadurch kamen die West-Steirer nie wirklich raus aus der Abstiegszone, zumal der DSC nur gegen Spittal/Drau, den SC Kalsdorf und gegen den FC Wels als Sieger den Platz verließ. Andererseits mussten die Deutschlandsberger auch nur drei Niederlagen hinnehmen, was durchaus eine gewisse Ligatauglichkeit unter Beweis stellt, zudem verabschiedeten sich die Meier-Schützlinge nach dem 6:2-Kantersieg gegen Schlusslicht FC Wels mit einem Erfolgserlebnis in die Winterpause. Richtig zufrieden ist man mit dem Herbst-Auftritt nicht wirklich, wie auch Leitinger betont: ''Der Herbst war eher durchwachsen. Zum Schluss hat man die vielen Spiele in den Beinen gemerkt, wir waren mental nicht mehr so ganz da. Wir haben uns da schon bisserl mehr erwartet.'' Dennoch glaubt der DSC-Sportchef nach wie vor an den Kader, weswegen es nicht nur aus finanziellen Gründen kaum Veränderungen geben wird: ''Wir sind budgetär etwas angeschlagen und müssen etwas reduzieren. Die Spieler haben gut mitgezogen und spielen gern für den DSC. Nur Samuel Feraru wird uns im Winter verlassen, das war allerdings länger schon abgesprochen. Er wechselt zum Ilzer SV'', so Leitinger. Demzufolge suchen die DSC-Verantwortlichen einen Feraru-Ersatz, in erster Linie einen Spieler, der im rechten Mittelfeld zuhause ist. Mit David Xerach Muro Fernandez wurde der DSC mittlerweile auch fündig, der 23-jährige Spanier ist vielen noch ein Begriff aus seiner Zeit beim ATSV Stadl-Paura. Nach der abrupten und corona-bedingten Unterbrechung des Herbstdurchgangs haben die DSC-Kicker seit Dezember individuelle Trainingspläne, welche laut Leitinger gut umgesetzt werden, den verfrühten Stopp der Hinserie kann er nachvollziehen: ''Für mich persönlich war es der richtige Schritt. Wirtschaftlich ist es zwar sehr schwierig für die Vereine, aber wenn man rundherum sieht, kommen in der Kantine oder der Kabine dann doch viele Menschen zusammen. Ich bin kein Corona-Verweigerer oder Leugner. Ich sehe die Zahlen, da rückt der Sport in den Hintergrund, denn die Gesundheit geht vor'', bekennt Leitinger Farbe.

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Luca Pistrich und co. wollen im Frühjahr den Deutschlandsberger Kunstrasen wieder zum Glühen bringen.

DSC-Sportchef Leitinger: ''Hoffe, dass wir Anfang bis Mitte Februar mit dem Training anfangen''

Ein von DSC-Obmann Suppan ausgearbeitetes Corona-Konzept habe man in die Tat umgesetzt, weiß das DSC-Urgestein: ''Wir haben wirklich darauf gepocht, dass es in die Kabinen reibungslos abläuft. Wir haben die Verdachtsfälle abgeschottet und unsere Grazer Fahrgemeinschaften mussten Mundschutz tragen. In der Kantine haben wir keine Getränke ausgeschenkt'', so Leitinger. Der Verein erhielt vom Staat zwar eine Unterstützungsleistung, wie hoch und in welchem Ausmaß diese ausfiel, darüber kann Leitinger keine Auskunft geben. Grundsätzlich hatte natürlich auch der Verein und seine Spieler mit den corona-bedingten Einschränkungen zu kämpfen: ''Anfangs haben wir es hinnehmen müssen, dann wurde es immer mühsamer. Durch die Einschränkungen fehlt das Gesellschaftliche einfach, dies gilt nicht nur für Sportler. Aber unsere Spieler sind gut und professionell damit umgegangen, auch wenn es derzeit nicht der Fußball ist, den du als Spieler gerne ausübst'', glaubt der Sportchef. Die Unwissenheit, ob nun gespielt werden kann oder nicht, beschäftigte jedoch auch Leitinger: ''Als sportlicher Leiter hatte ich natürlich immer etwas Bauchweh, wenn das Handy mit einer unbekannten Nummer geläutet hat. Da denkt man natürlich sofort an eine Spielverschiebung. Da ist immer eine Anspannung da, wir hatten das Glück, dass wir unsere Spiele irgendwie durchdrücken konnten. Ansonsten hat das unser Trainer-Team gut gemacht, sie haben die Spieler - komme, was wolle - auf das Spiel eingestellt.'' Das erste Testspiel der Deutschlandsberger ist für 26. Jänner gegen den FC Gamlitz angesetzt, doch dahinter steht noch ein großes Fragezeichen. Leitinger hofft und glaubt an einen zeitnahen Start: ''Ich bin immer großer Optimist. Ich hoffe, dass wir Anfang bis Mitte Februar mit dem Training anfangen und im März oder im April mit dem Frühjahrs-Durchgang starten können.'' Laut Terminplan gastiert der DSC Deutschlandsberg zum Frühjahrs-Auftakt am 6. März 2021 beim FC Gleisdorf 09.

Foto: Richard Purgstaller

Bericht: Pascal Stegemann