Ausschluss als Knackpunkt für Kapfenberger Pleite

kalsdorf sckapfenbergEinen Rückschlag im Kampf um den Klassenerhalt müssen die KSV 1919 Amateure hinnehmen. Im Gastspiel beim SC copacabana Kalsdorf setzt es eine 0:3-Pleite. Mit ausschlaggebend ist eine Rote Karte nach etwas mehr als einer halben Stunde gegen Kapfenbergs Ruiz Barragan. Danach hadert die Russ-Elf mit dem Schiedsrichterteam, das 2:0 entsteht durch einen umstrittenen Corner. Die Kalsdorfer Ziele sind klar: "Wir wollen die beste steirische Mannschaft werden ", gibt sich Sektionschef Sammt selbstbewusst.

Heil ebnet Weg 

In den Anfangsminuten haben die Hausherren etwas mehr vom Spiel, können sich die eine oder andere Halbchance erarbeiten. Die Kapfenberger verstecken sich aber keineswegs, treten beherzt auf. Dennoch müssen die Jungfalken nach 18 Minuten den ersten Rückschlag hinnehmen. Nach Vorarbeit von Weinberger zeigt sich Marco Heil kaltschnäuzig, sorgt für das 1:0. Die Kalsdorfer danach weiter mit leichten Vorteilen. Die Russ-Elf überzeugt mit starker kämpferischer Leistung, stemmt sich dagegen. Im Spiel nach vorne präsentiert man sich allerdings zu harmlos, kann den Gegner nur selten in Bedrängnis bringen. 

Tätlichkeit! Barragan muss vom Feld 

Nach 37 Minuten die vorentscheidende Szene der Partie. Foul von Daniel Hofer an Kapfenbergs Ruiz Barragan, der KSV-Kicker reagiert über, tritt nach. Und sieht dafür von Schiedsrichterin Julia Baier die Rote Karte. Die Gäste nur noch zu Zehnt, wirken schwer geschockt. Nach dem Wechsel beweisen die Russ-Mannen Moral. Trotz Unterzahl und Rückstand gibt man sich nicht geschlagen, erarbeitet sich ein Plus in Sachen Ballbesitz. Richtig gefährden kann man die weiter souverän wirkenden Kalsdorfer aber kaum. Zwingende Chancen auf den Ausgleich sind selten.

Schwer umstrittener Corner bringt Entscheidung 

Nach etwas mehr als einer Stunde eine schwer umstrittene Szene. Corner für den SCK, die Hereingabe geht an Freund und Feind vorbei ins Toraus. Das Schiedsrichterteam entscheidet zur großen Überraschung der Kapfenberger neuerlich auf Eckball. Die Reklamationen bleiben erfolglos - der Corner nicht. Rafael Dorn erhöht per Kopf auf 2:0 (62.). Die Partie ist damit gelaufen, der KSV kann mit einem Mann weniger nicht mehr zusetzen. Den Endstand markiert zwölf Minuten vor dem Ende Lukas Stadler mit einem Schuss vom Sechzehner ins kurze Eck (78.). Es bleibt beim 3:0, Kalsdorf festigt damit Rang vier. Während die Jungfalken weiter im Abstiegskampf feststecken, drei Punkte beträgt der Vorsprung auf die Gefahrenzone.  

 

Stimmen zum Spiel

Michael Sammt (Sektionsleiter SC copacabana Kalsdorf):
"Grundsätzlich war es eine klare Angelegenheit, wir haben verdient gewonnen. Es war kein berauschendes Spiel, aber eine deutliche Steigerung gegenüber dem 1:4 in Gratkorn. Wir wollen jetzt unser Ziel weiterverfolgen, einen Platz in den Top fünf erreichen. Zudem möchten wir am Ende die beste steirische Mannschaft der Liga sein."
 
Kurt Russ (Trainer KSV 1919 Amateure):
"Der Ausschluss hat uns heute umgebracht, dadurch haben wir das Spiel verloren. Die Rote Karte war aber gerechtfertigt, das Nachtreten hätte nicht sein müssen. Ich bin dennoch stolz auf die Jungs, vor allem auf die jungen Spieler. Jeder hat alles gegeben, alles probiert. Ich kann mit der Leistung der Mannschaft nicht unzufrieden sein, alle haben brav gekämpft. Jetzt gilt es, im Training wieder Gas zu geben, die nächste Partie gegen Allerheiligen ist enorm wichtig."
 
Karl Brandl (Sektionsleiter KSV 1919 Amateure):
"Heute ist es schwer, eine Einschätzung zum Spiel abzugeben, weil die Schiedsrichter-Leistung eine Katastrophe war. Unter anderem dem 0:2 ging eine klare Fehlentscheidung voraus, das war eindeutig ein falscher Corner. Für uns gilt es jetzt, das Spiel so schnell wie möglich abzuhaken."
 

Christoph Gaigg