LASK feiert vor Rekordkulisse ersten Derbysieg seit 18 Jahren! (mit Fotos)

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Über 6200 Fans, zwei mehr als nur bundesligareife Fankurven und eine ewig wehrende Rivalität - Nach einem Jahr Pause elektrisierte das Linzer Stadtderby zwischen dem FC Blau Weiß und dem LASK auch in der Regionalliga Mitte die Massen. Am Rasen bekamen die heißblütigen Anhänger aber bis zur packenden Schlussphase Magerkost serviert, waren es dann Radovan Vujanovic (73.) und Dominik Stadlbauer (80.) die Schwarz-Weiß mit ihren Treffer nicht nur einen 2:0-Erfolg im Stadtduell, sondern auch den ersten Derbysieg seit 18 Jahren bescherten!

 

Meterlange Schlangen vor den Kassen, Märsche zum Stadion von den beiden Fangruppen und eine knisternde Atmosphäre waren die Vorboten des mit großer Spannung erwarteten Prestigederbys zwischen den "Voestler'n" und den "Landstraßler'n".

 

Beeindruckende Kulisse sieht Lattenkopfball und ausgeglichene Partie

Die - für Regionalliga-Verhältnisse - Rekordkulisse von über 6200 Zuschauern ließ auch die Akteure in der von leichten Defensivunsicherheiten und etlichen Abspielfehlern geprägten Anfangsphase offensichtlich nicht kalt. Nachdem Sebastian Schröger, der den verletzten LASK-Spielmacher Ernst Öbster ersetzte,  mit einem Freistoß auf das Tornetz erstmals ein Warnschüsschen abgab, kam es nach einem weiten Ball aus der Gäste-Defensive zu einer brenzigen Szene. Radovan Vujanovic kollidierte alleine aufs Tor ziehend mit dem herauseilenden BW-Goalie Christoph Binder im Luftzweikampf, doch der gut postierte Referee Kühr ließ zurecht weiterlaufen, konnte dann die Situation bereinigt werden (12.). Danach entwickelte sich ein munteres Hin und Her, mit Halbchancen auf beiden Seiten und leichten Vorteilen für Schwarz-Weiß.

 

Runde 6: FC BW Linz - LASK Runde 6: FC BW Linz - LASK Runde 6: FC BW Linz - LASK

Richtig gefährlich wurde es aber erst nach einer guten halben Stunde wieder, als zwei BW-Angreifer einen brandgefährlichen Stangelpass von Csaba Eröss, der Florian Maier früh verletzungsbedingt ersetzte (25.), verpassten (31.). Danach gehörte einzig den beiden glänzend aufgelegten Fanblöcken, die ihr Team mit unermüdlichem Dauertsupport zum Sieg peitschen wollten, die Show Bis zur 41. Minute: Da hatten die Schwarz-Weißen bereits den Torschrei auf den Lippen, küsste ein Kopf vom aufgerückten US-Innenverteidiger Shawn Barry nach Kogler-Ecke aber nur die Latte (41.). Zugleich der Höhepunkt einer spielerisch eher matten ersten Halbzeit.

 

LASK feiert in packender Schlussphase ersten Derbysieg seit 18 Jahren

Das nach dem Seitenwechsel in Flutlicht gehüllte Gugl-Oval sah direkt nach dem Wiederanpfiff eine Drangperiode der Elf vom Trainerduo bestend aus Marcel Ketelaer und Yahya Genc. Zunächst strich ein Distanzkracher von Stefan Rabl hauchdünn an der rechten Kreuzecke vorbei (51.), ehe Haron Sulimani im gegnerischen Sechzener frei zum Schuss kam, aber das Leder knapp am langen Pfosten vorbeisetzte (56.).

Im Finish wachte der LASK aber wieder auf. Nach einem kurz geklärten Corner nahm der aufgerückte Außenverteidiger Wolfgang Klapf den aufsitzenden Ball aus 25 Metern halbvolley und zwang BW-Keeper Binder zu einer starken Tat (70.). Wir schrieben die 73. Spielminute als das Stadion dann Kopf stand. Einen unglücklich abgefälschten Schröger-Schuss konnte Blau-Weiß-Tormann Binder mit starker Reaktion kurz abwahren, Radovan Vujanovic hatte die Situation aber im Vergleich zur sich in dieser Szene im Tiefschlaf befindlichen Abwehr als erster überzuckert und staubt noch vor dem sich erneut in den Schuss werfenden Binder zur 1:0-Führung ab. Der LASK-Sektor explodierte, auch Böller und Knaller wurden (leider) gezündet.

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Der Auftakt für eine brandheiße Schlussphase, war es Sulimani der praktisch mit dem Anstoß nur um Zentimeter und an den Fingerspitzen von Pervan am Ausgleich scheiterte (74.). Die "Ketelenc-Elf" warf alles nach vorne, der LASK wurde in der immer hitziger werdenden Partie im Konter immer wieder gefährlich. Die Partie stand kurze Zeit auf des Messers Schneide, ehe "Joker" Dominik Stadlbauer die Schwarz-Weißen mit einem Schuss aus dem Hinterhalt mit 2:0 und zum Derbysieg schoss (81.). Die letzten Züge der Partie waren gekennzeichnet von einigen Scharmützel, die das umsichtige Schiedsrichtergespann aber sofort unterbinden konnte. Bitter: Im Finish sah LASK-Torschütze Dominik Stadlbauer nach einer unübersichtlichen Situation - wegen Foulspiels - noch den roten Karton (92.). Der Freude von Coach Daxbacher tat dies aber nur wenig Abbruch, durfte sich der LASK nach 93 Minuten über den Sieg in einem lange Zeit offenen und weitesgehend ausgeglichenen Prestigederby freuen.

Stimmen zum Spiel:

Karl Daxbacher (Trainer LASK):
"Es war beeindruckend was heute im Stadion abgegangen ist, die Kulisse war sensationell. Es tut natürlich richtig gut, dass der LASK den ersten Derbysieg nach so langer Zeit einfahren konnte, wir in der Tabelle mit dem Punktemaximum dastehen. Blau-Weiß hat sich gut auf uns eingestellt, ist die Partie des öfteren an der Kippe gestanden. Wir sind uns bewusst, dass das heute nicht der einzige schwere Gegner in der heurigen Saison gewesen ist. Heute steht aber der Derbysieg im Vordergrund."

Yahya Genc (Trainer FC BW Linz):
"Ich kann meiner Mannschaft heute keinen Vorwurf machen. Sie hat Herz, Kampf und Leidenschaft gezeigt und die Partie unbedingt gewinnen wollen. Irgendwie hat es schon nach einem Unentschieden gerochen, dann sind wir aber durch einen abgefälschten Schuss und einen Vujanovic-Abstauber unglücklich in Rückstand geraten. Dem zweiten Gegentreffer ist ein individueller Fehler vorangegangen. Wir werden hart an uns arbeiten und versuchen im nächsten Jahr den Derbysieg zu holen."

Pavao Pervan (Tormann LASK):
"Auf solche Spiele arbeitet man wochenlang hin, sind da nach dem Schlusspfiff unheimlich viele Steine von mir abgefallen. Die Blau-Weißen hab uns das Leben schwer gemacht, letztendlich hat sich aber die individuelle Klasse durchgesetzt. Ich bin nun bereits über drei Jahre beim LASK und identifiziere mich zu hundert Prozent mit dem Klub. Deshalb ist mir dieser Derbysieg heute extrem viel wert."

Marco Wolfsberger 

Fotos: Harald Dostal

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