Vorwärts trotz Riesenfight gegen Austria Lustenau mit bitterem Pokal-Out (mit Fotos)

altaltAls klarer Außenseiter ging der SK Vorwärts Steyr ins ÖFB-Samsung-Cup-Duell gegen den Erstligisten SC Austria Lustenau. Am Rasen spiegelte sich das lange nicht wider, scheiterte Vorwärts in der Anfangsphase an der Latte, während sich der Erstligist eiskalt zeigte, seine wenigen Chancen nutzte und - nach einer spannenden Schlussphase, in der Vorwärts fast die Verlängerung erzwang - sich knapp mit 1:2 durchsetzen konnte.

 

Vorwärts mit Lattentreffer und starker Gegenwehr - Lustenau effektiv

Ohne die verletzten Angreifer Rexhe Bytyci (Schulterluxuation) und Goran Aleksic (rekonvaleszent) dafür mit Peter Orosz, der trotz geschwollenem Knöchel durchbiss, ging der SKV als klarer Außenseiter in das Cup-Heimspiel gegen den Tabellendritten der Ersten Liga. Davon merkte man in der ersten Halbzeit über weite Strecken nichts. Während man hinten sehr konsequent ( und teilweise mit allen zehn Feldspieler) verschob, dem Gegner kaum Lücken ließ, hatte man vorne bereits nach sieben Minuten die Führung auf dem Fuß. Nach Balleroberung von Prandstätter gelangte das Leder über Umwege zu Husein Balic, der das Leder gefühlvoll über Lustenau-Keeper Hefel lupfte, aber mit Pech an der Latte scheiterte (7.). Der Erstligist blieb lange Zeit ungefährlich, während die Heimischen nach exakt einer halben Stunde wieder gefährlich wurden. Prandstätter schickte Peham mit gut getimtem Lochpass in die Gasse, doch der Blondschopf biss sich mit einem gefährlichen Schuss in die lange Ecke die Zähne am glänzend reagierenden Keeper Hefel aus.

Danach zogen die Vorarlberger das Tempo leicht an und wurden dafür, nach ein, zwei gefährlichen Ecken zuvor, sofort belohnt. Nach Flanke von Jailson nickte Thiago zur 0:1-Gästeführung ein (36.). Vorwärts-Keeper Reinhard Großalber konnte sich kurze Zeit später bei einem Weitschuss mit einer tollen Parade auszeichnen, fiel aber unglücklich auf die Schulter, konnte aber zumindest bis zum Pausenpfiff durchbeißen.

ÖFB-Cup: SK Vorwärts Steyr - Austria Lustenau ÖFB-Cup: SK Vorwärts Steyr - Austria Lustenau ÖFB-Cup: SK Vorwärts Steyr - Austria Lustenau

Doppelter Schock nach Wiederanpfiff - Starke Leistung nicht belohnt

Nach dem Seitenwechsel dann die doppelte kalte Dusche für die Steyrer. Goalie Großalber musste verletzt in der Kabine bleiben und durch Ersatzmann Robert Dorfmayr ersetzt werden, ehe nur zehn Minuten nach dem Wiederanpfiff Thiago nach Ecke von Ex-Wacker-Stürmer Marcel Schreter aus kurzer Distanz zum 0:2 einschießen konnte. Keeper Dorfmayr blieb auf der Linie, der Brasilianer kam vor allen Verteidiger zum Ball. Der Regionalligist steckte aber nicht auf, produzierte relativ viele Halbchancen, aber lange Zeit keine echten Sitzer. So verfehlte Duvnjak nach Staudecker-Flanke (68.) nur um Millimeter, ehe fünf Minutens später Lustenau-Goalie Hefel einen Flachschuss von Gergely Füzfa per Fußabwehr entschärfen konnte (73.).

In der 76. Minute bebte aber dann das Vorwärts-Stadion. Prandstätter mit Maßfreistoßflanke auf den aufgerückten und stark spielenden Danilo Duvnjak, der per Kopf auf 1:2 verkürzte. Die Heimischen witterten Morgenluft und wollten die Verlängerung erzwingen, während die Gäste bei ihren wenigen Gegenangriffen gefährlich blieben, Marcel Schreter einen Freistoß an die Latte knallte (79.). Danach beinahe der Ausgleich. Prandstätter dieses Mal mit einem Corner, Duvnjak köpfte Richtung Tor und Orosz spitzelte das Leder mit der Fußspitze aufs Gehäuse, wo ein Lustenau-Verteidiger auf der Linie retten konnte (82.).

Die Vorwärts-Elf glaubte bis zuletzt an die Overtime, bot eine überzeugende Leistung, wurde aber nicht mehr für ihren respektablen Auftritt belohnt. So durfte sich der Erstligist, der sich kaltschnäuziger zeigte, über den Aufstieg ins Cup-Achtelfinale freuen. Die Vorwärts-Fans feierten ihr Team nach dem Schlusspfiff trotz des Ausscheidens frenetisch!

Christoph Prandstätter (Spieler Vorwärts Steyr):

"Wir sind in der ersten Halbzeit relativ tief gestanden, haben uns aber zwei sehr gute Möglichkeiten herausarbeiten können. Vielleicht war im ersten Abschnitt eine Spur zu viel Respekt dabei, den wir nach dem bitteren Standardgegentreffer zum 0:2 vollends abgelegt haben, da wir nichts mehr zu verlieren hatten. Das Cup-Out ist natürlich bitter, nun wollen aber in der Meisterschaft an die heute gebotene Leistung anknüpfen und dem LASK Paroli bieten. Wenn wir so wie heute auftreten, werden wir das auch schaffen."

Die Besten: Danilo Duvnjak, Christoph Prandstätter (beide von Redaktion)
  

Helgi Kolvidsson (Trainer SC Austria Lustenau):

"Das war heute ein typisches Pokalspiel! Der Gegner ist sehr tief in der eigenen Hälfte gestanden und wurde vorwiegend durch Standards in der Offensive gefährlich. Die 0:2-Führung war in meinen Augen verdient, da wir die Chancen eiskalt genutzt haben. Die Steyrer sind nach dem Anschlusstreffer noch einmal aufgekommen, hatten sie zu diesem Zeitpunkt nichts mehr zu verlieren. Ich bin dennoch happy über den heutigen Sieg. Wichtig ist am Ende einzig der Aufstieg in die nächste Runde. "

Die Besten: Thiago, Lukas Hefel

 

Marco Wolfsberger

Fotos: Harald Dostal