Überraschung in Linz! SAK deklassiert Blau-Weiß

blauweiss bigsakDer sensationelle Cup-Aufstieg gegen Hartberg dürfte dem SAK Celovec/Klagenfurt gewaltigen Auftrieb verliehen haben. Die Jagodic-Truppe fertigen überraschend den FC Blau-Weiß Linz auswärts mit 4:1 ab, feiern damit den dritten Saisonsieg. Dank einer starken kämpferischen Leistung und diszipliniertem Abwehrverhalten raubte man dem Gegner den letzten Nerv - um in der Offensive seine Chancen eiskalt auszunützen.

BW mit elanvollem Beginn 

Die Hausherren machen von Anpfiff an deutlich, die drei Punkte in der Landeshauptstadt behalten zu wollen. Man beginnt schwungvoll, sucht sofort den Weg nach vorne. Das Konzept der Klagenfurter ist rasch ersichtlich: Mit einer gut gestaffelten Hintermannschaft will man die Räume eng machen, dem Gegner keine Lücken anbieten. Das gelingt auch, weshalb die Blau-Weißen aus ihrer spielerischen Überlegenheit keinen Erfolg verbuchen können. Teils agiert man zu unpräzise, teils fehlt das nötige Quäntchen Glück. Gefährlich wird man meist aus der enormen Anzahl an Standardsituationen. Etwa in Person von Konstantin Kitzmüller, der das Gehäuse von Goalie Reichmann nach einem Freistoß knapp verfehlt (5.). Auch mit einem Distanzler nach 20 Minuten hat er keinen Erfolg. Die vielen ruhenden Bälle sorgen für Zittern beim SAK, die disziplinierte Defensive steht aber ihren Mann. 

Eiskalte Gäste 

Nach gut einer halben Stunde fällt fast aus dem Nichts die Führung für die Kärntner. Herrlicher Vorstoß der Gäste über mehrere Stationen, Biscan legt ab - und König bezwingt BW-Keeper Bartosch aus elf Metern. Noch vor der Pause legen die Jagodic-Mannen nach. Ein Fehler in der Linzer Abwehrreihe ermöglicht dem SAK einen weiteren blitzschnellen Angriff, den Biscan alleine vor Bartosch mühelos zum 2:0 abschließt (38.). Eine Führung, die zwar nicht dem Spielverlauf entspricht, aber die Kaltschnäuzigkeit der Gäste beschreibt. Auch nach dem Wechsel bleiben die Oberösterreicher feldüberlegen. Mit einem schnellen Anschlusstor hofft man, in die Partie zurückzufinden. Dementsprechend offensiv geht man auch zu Werke. Die beste Chance vergibt Sulimani, seinen Versuch kann Goalie Reichmann parieren (52.). 

Blau-Weiße Standardserie ohne Erfolg 

Auf der Gegenseite sind die Klagenfurter trotz ihrer eher defensiven Spielweise stets brandgefährlich. Bei einem Aleksic-Schuss aus knapp acht Metern rettet die Stange (57.), danach vergibt Triplat die endgültige Entscheidung (71.). Die fällt fünf Minuten später: Goran Jolic verwandelt einen Freistoß sehenswert in den Winkel, lässt Schlussmann Bartosch nicht den Hauch einer Chance. Während Blau-Weiß seine Cornerserien nicht in Treffer ummünzen kann, präsentieren sich die Gäste enorm abschlussstark. Sieben Minuten vor Schluss erhöht Veliu auf 4:0: Er verwandelt einen Strafstoß nach einer Kreuzriegler-Attacke im Strafraum. Ein Lattentreffer von Triplat und das Ehrentor für BW Linz durch Kitzmüller nach Sulimani-Pass sind die Highlights in der Nachspielzeit. Die Siegesserie der Stahlstädter ist damit beendet, der SAK setzt seinen Aufwärtstrend fort.

 

Stimmen zum Spiel 

Marcel Ketelaer (Trainer FC Blau-Weiß Linz):
"Wir haben heute alles getan, um den Gegner stark zu machen. Wir haben dem SAK die Räume gegeben, ihm das Spielfeld überlassen. Es war klar, wir haben nur eine Chance, wenn wir sie von Anfang an stören. Wenn wir ihnen Räume lassen, dann spielen sie pitschi-patschi mit uns. Wir haben gut angefangen, das Tor nicht gemacht und dann die Räume aufgemacht. Wir hatten jetzt drei Spiele in Gang gewonnen, dieses Mal 1:4 verloren. Es muss trotzdem weitergehen, es ist nichts Großartiges passiert. So etwas muss man auch mitnehmen, man kann nicht immer nur auf die Schulter geklopft bekommen. Man kriegt immer wieder mal eine auf die Fresse."
 
Igor Ogris (Sportlicher Leiter SAK Celovec/Klagenfurt):
"Wir sind heute so aufgetreten, wie es auswärts notwendig ist. Wir haben die Räume eng gemacht, haben gekämpft wie die Löwen und den Gegner eiskalt ausgekontert. In der Höhe ist der Sieg nicht unbedingt verdient. Blau-Weiß hat schon großen Druck gemacht, hatte viele Standards. Da hatten wir das nötige Glück. In Summe ist der Sieg schon verdient, aber etwas zu hoch ausgefallen. Wir hatten erneut viele Ausfälle, haben mit ein paar ganz Jungen gespielt, die sehr abgeklärt waren. Das stimmt mich positiv für die Zukunft." 
 

Christoph Gaigg