FC Pasching schrammt gegen WAC an nächster Sensation haarscharf vorbei und scheidet nach Verlängerung aus

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altMit dem Wolfsberger AC war beim FC Pasching im Achtelfinale des ÖFB-Samsung-Cups am Dienstagabend abermals ein Bundesligist zu Gast. Nachdem man in der zweiten Runde Wacker Innsbruck aus dem Bewerb warf und in der Vorsaison mit Siegen gegen Rapid, Salzburg und die Wiener Austria heroisch den Pokal in den Linzer Vorort holte, wollte die Elf von Trainer Martin Hiden mit dem WAC den fünften Bundesligisten in Folge aus dem Bewerb kicken.

Cupsieger mit Chancen-Plus zu Beginn

Das Spiel am wunderschönen Paschinger Grün begann flott: Die erste große Chance hatten allerdings die Gäste aus Kärnten, bei denen Sandro Gotal erstmals mit einem straffen Schuss für Gefahr sorgte. Dann kam die Zeit der Elf von FCP-Trainer Martin Hiden: In der 9. Minute eine Doppelchance durch Thomas Krammer, dessen Schuss Kofler parieren kann, und den Nachschuss konnte der wieder genesene Casanova nicht in die Maschen befördern. Casanova war es dann auch, dessen Schuss in der 22. Minute nach schöner Krammer-Vorlage abgeblockt wurde. In der Folge verflachte die Partie etwas, der WAC kam besser ins Spiel und so verlagerten sich die Ereignisse ins Mittelfeld. Dann schaltete der hervorragende Philipp Schobesberger seinen mittlerweile bereits österreichweit bekannten Turbo: Joachim Standfest spielte in dieser Situation nur Begleitschutz, während ihm der Paschinger Jungspund davonlief. Dann auch das zeitgerechte Abspiel auf Thomas Krammer, dessen Schuss aber Alexander Kofler entschärfen kann (35.). Dann wieder die Paschinger: Freistoß von der rechten Seite durch Sobkova landet bei Casanova, der im Nachschuss die Kugel ins Netz haut – 1:0, NEIN – Schiedsrichterassistent Christian Rigler signalisierte richtigerweise Abseits, das Tor zählte nicht.

Zwei Tore zu Beginn stellen Unentschieden wieder her

Gleich nach Wiederanpfiff belohnten sich die Mannen von Trainer Martin Hiden für die guten ersten fünfundvierzig Spielminuten: Sobkova flankte über die rechte Seite, in der Mitte stand Torjäger Ignacio Casanova bereit und konnte zum 1:0 des Regionalligisten einschieben. Als sich die Paschinger noch über die Führung freuten und bereits von der nächsten Cup-Sensation träumten, stand es auch schon wieder 1:1: Nur eine Minute später war es nämlich Manuel Kerhe der nach Hereingabe das Halbzeit-Unentschieden wieder herstellte (48.). Dann kam auch der WAC in Fahrt: Eine Großchance hätte bereits die Führung der Kärntner bescheren können, doch Hans-Peter Berger zwischen den Pfosten der Paschinger konnte den Schuss von Kerhe glanzvoll parieren. In dieser Phase des Spiels hatten die Wolfsberger eindeutig mehr Zugriff auf die Partie – so hätte zum Beispiel auch der eingewechselte Christian Falk bereits die Führung für die Kühbauer-Elf besorgen können (68.). 

Pasching führt und kassiert erneut postwendend Gegentor

Wie aus dem Nichts dann die abermalige Führung der Hiden-Elf: Der eingewechselte Markus Blutsch holt einen Eckball heraus. Dieser Eckball landet dann genau am Kopf von Davorin Kablar, der auch gegen Innsbruck bereits zweimal getroffen hatte  – es steht 1:2 (70.). Und wieder hat man es nicht geschafft, diese Führung zu halten: Hinten stand man komplett offen, der WAC in Überzahl und so ist es für Mihret Topcagic ein Einfaches, zum abermaligen Ausgleich einzuschieben (72.). 

Dann passierte Nichts mehr und es ging in die Verlängerung: Da hatten die Paschinger gleich nach Wiederanpfiff zwei Top-Chancen, um abermals in Führung zu gehen: Zuerst lief Markus Blutsch alleine auf WAC-Goalie Kofler zu und vergab kläglich – das hätte das Tor sein müssen. Nur eine Minute später war es der Spanier Casanova, der die Führung der Paschinger besorgen hätte können (94.). Dann zeigte die Elf von Trainer Didi Kühbauer die geballte Bundesliga-Routine: Nach einem Eckball von Liendl war es Boris Hüttenbrenner, der per Kopf das erste Mal an diesem Tag den Bundesligisten in Führung brachte (100.). Dann versuchte der FCP wieder alles: Sobkova vergab zuerst per Volleyschuss (103.). In Minute 118 dann die endgültige Entscheidung und das Aus einer unglaublichen Serie des FCP: Nach dem überragenden Cupsieg im Vorjahr beendete der eingewechselte Roland Putsche die Siegesserie der Paschinger und entschied mit dem 4:2 dieses Spiel, welches lange Zeit auf Augenhöhe abgehalten wurde.

 

Martin Hiden (Trainer FC Pasching):

"Schade, aber es gibt keine schöne Niederlage in einem Bewerbspiel. Wir haben einfach nicht konzentriert genug agiert, die beiden Gegentore direkt nach den Führungen waren der entscheidende Knackpunkt in dieser Partie. Es ist halt bitter, weil es wäre auch heute wieder der Aufstieg drinnen gewesen, das haben alle gesehen. Aber wenn man dann auch in der Verlängerung mit zwei Chancen den Lucky Punch vergibt, dann bekommt man die Tore eben. So ist Fußball."

 

Didi Kühbauer (Trainer Wolfsberger AC):

"Es ist genau das schwere Spiel geworden, was wir erwartet haben. Umsonst sind da nicht so viele andere Mannschaften bereits gefallen, die Paschinger haben uns heute alles abverlangt. Aber schlussendlich zählt es, über solche Hürden drüberzukommen. Wir haben dann die Nerven behalten und die Tore genau zum richtigen Zeitpunkt gemacht."

 

Lino Heiduck