Zehn Wallerner gewinnen packendes Sieben-Tore-Duell in Kalsdorf

Voll auf ihre Kosten kommen die Zuschauer der Begegnug zwischen dem SC copacabana Kalsdorf und dem SV Zaunergroup Wallern. In einem nervenzerreissenden Duell mit sieben Toren und einer frühen Roten Karte behalten die Oberösterreicher in Unterzahl die Oberhand. Mit dem 4:3-Auswärtserfolg festigen die Trattnachtaler ihre Position im Spitzenfeld der Regionalliga Mitte. Die Kalsdorfer büßen dagegen zwei Ränge ein. 

In einem wahren Fußballkrimi haben die Gäste am Ende die besseren Nerven. Die Gschnaidtner-Elf macht deutlich, zurecht auf Platz vier der dritthöchsten Spielklasse zu rangieren. Obwohl Innenverteidiger Philipp Haslgruber nach 20 Minuten Rot sieht, die Kalsdorfer nach dem Renner-Führungstreffer (11.) zu Gunsten der Oberösterreicher per Elfer ausgleichen. Den 2:1-Pausenstand nach Tieber-Tor (42.) verwandelt der SVW nach dem Wiederanpfiff in einen 3:2-Vorsprung. Abermals Renner gelingt acht Minuten vor dem Ende die vermeintliche Entscheidung, ehe Marvin Weinberger mit dem 3:4 nochmals für Zittern sorgt (89.). 

Rot, Elfer, zwei Tore - turbulente Anfangsphase

Nach dem 6:0-Schützenfest unter der Woche gegen Blau-Weiß Linz präsentieren sich die Wallerner auch in der Steiermark in Torlaune. Gegen seit fünf Partien ungeschlagene Kalsdorfer nimmt man den Schwung der letzten Runden ideal mit. Und geht nach elf Minuten in Führung: Nach einer Vorteilsentscheidung macht sich Rene Renner auf den Weg Richtung SC-Gehäuse. Alleine vor Goalie Christoph Weissenbacher schiebt er zum 1:0 ein. Der Vorsprung hält aber nur kurz, können die Hausherren das Momentum auf ihre Seite hieven. Schiedsrichter Thomas Fröhlacher schickt Wallerns Philipp Haslgruber zum Unverständnis der Gäste wegen angeblichen Torraubs im Sechzehner vom Feld. Den fälligen Strafstoß verwandelt Lukas Stadler (21.). 

Wallern kämpft sich zurück

In der Anfangsphase haben noch die Trattnachtaler etwas mehr vom Spiel, nach dem Ausschluss und dem Gegentreffer bröckelt diese Überlegenheit. Noch vor der Pause schlagen die Kalsdorfer aus dem numerischen Vorteil Kapital. Goalgetter Michael Tieber beweist einmal mehr seine Klasse, bezwingt Keeper Matija Dandic mit einem herrlichen Heber (42.). Während sich andere Teams von solchen Nackenschlägen verunsichern lassen, sehen die Wallerner den Verlauf der ersten Hälfte als zusätzliche Motivation. Das wird unmittelbar nach dem Wiederanpfiff deutlich. Der SVW beschränkt sich keineswegs auf reine Defensivarbeit, sucht auch zu Zehnt forsch den Weg nach vorne. Nach 50 Minuten fasst sich Darijo Pecirep aus der zweiten Reihe ein Herz - und knallt das Leder in die Kreuzecke!

Kalsdorf lässt sich auskontern

Danach haben die Hausherren zwar optisch mehr vom Spiel, verzeichnen mehr Ballbesitz. Damit können die Steirer allerdings wenig anfangen. Gegen hervorragend organisierte Hausruckviertler fehlen jegliche Ideen im letzten Drittel. Ein blitzschneller Konter in Minute 74 lässt abermals die Gäste jubeln. Nach Grgic-Vorlage netzt Sinisa Markovic zum 3:2 ein. Die vermeintliche Entscheidung fällt acht Minuten später: Einen neuerlichen Gegenstoß vollendet Rene Renner mit seinem zweiten Treffer. In der 89. Minute betreiben die Heimischen noch Ergebniskosmetik. Marvin Weinberger verkürzt mit einem Last-Minute-Treffer zum 3:4. Am Auswärtssieg der Oberösterreicher ändert sich nichts mehr, der SVW festigt nach dem fünften Spiel ohne Niederlage en suite Rang vier. Kalsdorf rutscht auf Platz zehn ab.