Union St. Florian muss gegen staubtrockenes Blau Weiß Linz Lehrgeld zahlen

Die zweite Runde der Regionalliga Mitte brachte mit der Begegnung Union St. Florian gegen FC Blau Weiß Linz gleich ein brisantes Derby. Für Neo-Blau Weiß Linz-Coach Wilhelm Wahlmüller war das heutige Spiel gleichbedeutend mit der Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte. Er bewies dabei, dass er die "Sängerknaben" in- und auswendig kennt und fuhr mit seiner Elf einen eiskalten 3:1-Auswärtssieg ein.

 

Blau Weiß startet wie die Feuerwehr

Die Anfangsphase verlief aus blau-weißer Sicht absolut nach Wunsch. Nach nur sechs Minuten nutzte der tschechische Neuzugang Radek Gulajev einen Abwehrfehler der jungen Sängerknaben-Mannschaft zum 1:0. Gulajev stellte in dieser Aktion seinen Torriecher unter Beweis, stand dort wo ein Goalgetter stehen muss. Die Union St. Florian verharrte daraufhin nicht lange in einer Schockstarre, sondern nahm ihr Schicksal selbst in die Hand. Es dauerte keine zwei Minuten nach dem Rückstand, da wäre beinahe der Ausgleich gefallen. Idrizaj hatte bei seinem Versuch per Kopf nach einem Eckstoß aber das Visier noch nicht genau genug eingestellt.

Bytyci als ständiger Unruheherd

Auch Rexhe Bytyci, Florianer Neuzugang von Vorwärts Steyr fand Mitte der ersten Halbzeit eine gute Chance vor, sein Schuss strich aber knapp am Pfosten vorbei. In der Folge war von Blau Weiß Linz nicht mehr viel zu sehen, es häuften sich weiter beste Gelegenheiten für die Union St. Florian, die von Mayr und Himmelfreundpointner jedoch allesamt vergeben wurden. Zehn Minuten vor der Halbzeitpause dann bewahrheitete sich schließlich wieder einmal die Weisheit von den Toren die man nicht ... (Sie wissen schon...). Dejan Misic bemühte diese alte Binsenweisheit wieder einmal. Er stand nach einem Krennmayr-Freistoß goldrichtig und musste nur noch den Fuß hinhalten.

Doch erneut fügten sich die Burits-Mannen aus St. Florian ihrem Schicksal nicht. Per Lupfer besorgte der fleißige Rexhe Bytyci postwendend den Ausgleich. Idrizaj hätte vor der Pause noch den Ausgleich am Fuß gehabt, scheiterte aber an Binder im Tor der Blau-Weißen. Anders Radek Gulajev, der perfekt eingesetzt von Nikolov noch vor der Pause das 1:3 besorgen konnte.

St. Florian vor dem Tor zu grün

Mit dieser kalten Dusche musste die junge Burits-Elf erst einmal umgehen. Dennoch gelang es der neu formierten Mannschaft auch in der zweiten Halbzeit den Gästen zumindest einen Schlagabtausch zu liefern. Nach etwa einer Stunde Spielzeit hätte jedoch auch die Wahlmüller-Elf aus der Landeshauptstadt alles klar machen können. Der Kärntner Neuzugang Kevin Vaschauner hatte bei seinem Freistoß jedoch das Visier nicht genau genug eingestellt. Einige Minuten später probierten es die Florianer erneut. Idrizaj packte die Brechstange aus, sein Schuss konnte aber von der blau-weißen Hintermannschaft geblockt werden. Viel Pech hatte auch der ungeheuer fleißige Bytyci, dessen Schuss zehn Minuten vor Schluss unbarmherzig ans Aluminium knallte.

Somit blieb es beim aus Florianer Sicht undankbaren 1:3. Der FC Blau-Weiß Linz war wohl am Ende die cleverere Mannschaft, es ist schließlich nicht einfach in St. Florian zu gewinnen. Für Wilhelm Wahlmüller war es nach vielen Jahren als Dirigent der "Sängerknaben" eine feierliche Rückkehr, in St. Florian wird man hingegen den vielen guten Möglichkeiten hinterhertrauern.

Stimmen zum Spiel:

Reinhard Burits, (Trainer Union St. Florian):

"Wir haben heute gut gespielt, jedoch am Ende Lehrgeld bezahlt. Wir haben das Spiel über die 90 Minuten klar dominiert, uns viele Torchancen herausgearbeitet. Alleine im Abschluss waren wir nicht hundertprozentig konzentriert. Drei individuelle Fehler führten jeweils zu den Gegentoren."

Wilhelm Wahlmüller, (Trainer FC Blau Weiß Linz):

"Wir haben heute giftig begonnen, gleich den Führungstreffer erzielt. Die Florianer haben heute recht ambitioniert gespielt, waren aber vor dem Tor zu ungefährlich. Nach dem 2:1-Anschlusstreffer von St. Florian konnten wir prompt auf 3:1 erhöhen. Wir hätten im Konter auch noch das eine oder andere Tor erzielen können, man muss aber sagen, dass St. Florian sehr ambitioniert gespielt hat. Im Endeffekt haben wir heute einen staubtrockenen Auswärtssieg gefeiert."

Die Besten: Radek Gulajev (Blau Weiß, Stürmer), Lukas Gabriel, (Blau Weiß, Innenverteidiger)