2:4 gegen SV Lafnitz - Wolfsberger Aufholjagd bleibt am Ende unbelohnt

Ein wahrlich verrücktes Fußballspiel sahen am heutigen Abend die Zuschauer der Regionalliga Mitte-Begegnung ATSV Wolfsberg gegen SV Lafnitz. Während die Steirer in der ersten Halbzeit alles im Griff hatten, schnell mit 3:0 führten, waren es im zweiten Durchgang nur noch die Lavanttaler, die spielten. Am Ende, als es Spitz auf Knopf ging, liefen die Kärntner nach einem Aluminiumtreffer, der das 3:3 bedeutet hätte, noch in einen Konter zum 2:4.

 

0:3 nach einer Viertelstunde

Aufgrund der jüngsten Niederlagenserie hat man sich Gedanken gemacht in Wolfsberg und sich voll auf das heutige Heimspiel gegen den SV Lafnitz fokussiert. Alle Pläne, die man sich für dieses Spiel zurecht gelegt hatte, wurden jedoch, soviel sei vorweggenommen, jäh über den Haufen geworfen. Nach vier Minuten begingen die Kärntner einen folgenschweren Fehler im Spielaufbau. Der Ball kam daraufhin zu Christoph Gschiel, die nicht lange zögerte und das Spielgerät unter die Querlatte, genau in die Ecke, donnerte. Doch es sollte noch bitterer aus Wolfsberger Sicht kommen. Zehn Minuten später bekam Waldl den Ball auf der Seite serviert, er legte sich diesen zurecht und knallte ihn aus etwa 20 Metern in die Wolfsberger Maschen. Die Lavanttaler waren nun völlig neben der Spur. Als 120 Sekunden später Christoph Friedl einen schön vorgetragenen Angriff über rechts zum 0:3 vollendete mussten die Kärntner gar ein Debakel befürchten.

Ein angeschlagener Löwe...

Der Kirisits-Elf wollte in dieser ersten Halbzeit einfach nichts gelingen. Man wirkte wie paralysiert, konnte das Geschehene kaum begreifen. Der SV Lafnitz schaltete fortan aber einen Gang zurück und so blieb es in einer ereignisarmen restlichen halben Stunde dieses ersten Durchgangs letztlich beim 0:3. Es gab also viel aufzuarbeiten in der Wolfsberger Kabine. Dort schien aber Trainer Helmut Kirisits, soviel kann man getrost vorwegnehmen, die richtigen Worte an seine Mannschaft gefunden zu haben.

Die Lavanttaler kamen zu 180 Grad anders aus der Kabine als sie diese verlassen hatten. Fest entschlossen zu kämpfen und das Unmögliche doch noch irgendwie möglich zu machen richtete man sich fortan ans Werk. Und es schien zu gelingen. Die Lavanttaler fighteten sich von diesem Zeitpunkt an in dieses Spiel rein und übernahmen immer mehr Räume von den Steirern. Diese mussten natürlich nicht mehr zwingend und Wolfsberg hatte nichts mehr zu verlieren. So bekam dieses Spiel im zweiten Durchgang einen ganz typischen Charakter. 120 Sekunden nach Wiederbeginn fasste sich Philipp Sattler ein Herz und zog ab. Seinen Schuss konnte aber Lafnitz´ Dombo entschärfen. Zwei Minuten später war es aber soweit und Florian Rabensteiner gelang der Anschlusstreffer zum 1:3. Er stand nach einem Eckball goldrichtig, hielt den Kopf hin und verkürzte. In Wolfsberg war nun ob des frühen Anschlusstreffers und der guten Leistung der Kärntner im zweiten Durchgang die Aufbruchstimmung spürbar. Nach einer Stunde Spielzeit stand es dann auch schon 2:3. Nach einem weiten Ball behielt Marcel Stoni die Übersicht und vollendete gekonnt.

... ist ein gefährlicher Löwe

Nun stand die ATSV-Arena Kopf. Das Publikum tobte, trieb die Hausherren noch einmal nach vorne. Diese hatten auch nichts anderes im Sinn. Die Kirisits-Truppe, die in diesem Spiel viel Moral bewies, warf Mann und Maus nach vorne und setzte alles daran, hier noch den Ausgleich zu erzielen. Zwei Minuten vor Schluss rissen einige Zuschauer bereits die Hände in die Luft, Rabensteiners Kopfball prallte aber von der Querlatte ab. Doch damit war noch nicht Schluss in Wolfsberg. Die Lavanttaler machten weiter auf, warfen noch einmal alles nach vorne, riskierten hier wirklich alles. Es waren am Ende aber die Steirer, die noch einmal trafen und damit endgültig durchatmen konnten. Daniel Rossmann machte nach einem Konter in der Nachspielzeit alles klar. Beide Mannschaften lieferten dem Publikum ein denkwürdiges, tolles Fußballspiel und machten Werbung für ihren Sport.

Stimmen zum Spiel:

Stefan Marx, (Sektionsleiter ATSV Wolfsberg):

"Wir haben uns die ganze Woche so viel vorgenommen, nach 16 Minuten stand es dann 0:3. Die Mannschaft hat dann in der zweiten Halbzeit unglaublich gekämpft. In der 88. Minute hatten wir dann die Ausgleichsmöglichkeit, Rabensteiners Kopfball ging aber an die Querlatte. Wir mussten heute lernen, dass in der Regionalliga eine starke Halbzeit nicht reicht. Es geht aber weiter, wir kämpfen weiter!"

Die Besten: Florian Rabensteiner

 

Mag. Christian Waldl, (Trainer SV Lafnitz):

"Der Sieg war heute sehr hart erkämpft. Wir haben wunderbar ins Spiel gefunden, Wolfsberg war zunächst gar nicht vorhanden. Wolfsberg kam dann aus hohen Bällen bei zwei Standards zu den Anschlusstoren. Wenn wir Pech haben geht das Spiel dann 3:3 aus, aus einem Konter konnten wir dann aber das 2:4 erzielen."

Die Besten: Daniel Rossmann (Rechtes Mittelfeld, Flügel)