Rajko Rep verhindert Überraschungserfolg des ATSV Wolfsberg

David gegen Goliath: Beim Spiel gegen den ASCO ATSV Wolfsberg ging es für die Austria Klagenfurt vor Beginn der Partie eigentlich nur darum, den nächsten großen Schritt in Richtung Titelgewinn in der Regionalliga Mitte zu machen. Doch die Hausherren machten es dem Favoriten im Kärntner Derby alles andere als einfach, die Punkte einzusacken, und schrammten nur knapp an einer absoluten Überraschung vorbei. Mit dem 1:1-Unentschieden verpassten die Wolfsberger wohl auch die letzte Chance, die Klasse noch zu halten, und halten nun bei zehn Zählern.

Kompakte Defensivreihen

Rund 500 Zuseher erzeugten bereits in den ersten Minuten eine heiße Derby-Stimmung. Doch die Spieler konnten die Atmosphäre nicht ganz aufsaugen, zeigten nur defensiv ihre Klasse. Vor allem die Wolfsberger Außenseiter versuchten, die Klagenfurter Angriffsreihe um den Wiedergenesenen Patrik Eler und Rajko Rep zuzustellen, kamen so kaum zu eigenen Vorstößen. Auch die Gäste-Anhänger sahen nur wenig von den hochklassigen Kickern, insgesamt fand sogar die abstiegsgefährdete ATUS-Elf nur durch Konter Torchancen vor, während der Tabellenführer nicht über ein Mittelfeldgeplänkel hinauskam. Der Co-Trainer der Klagenfurter, Günther Vidreis, fasst die erste Halbzeit zusammen: "Auf beiden Seiten gab es nichts zählbares. Es war ein Kampfspiel, der ATSV hat gut dagegengehalten und auf Konter gespielt. Wir sind einfach nicht ins Spiel hineingekommen."

Unsportliche Szenen in Hälfte zwei

Umso aufregender verliefen dann die ersten 15 Spielminuten der zweiten Halbzeit. Bereits in der 53. Minute die wohl spielentscheidende Szene: Freistoß für Wolfsberg, einer der Klagenfurter Spieler stellte sich vor den Ball, um diesen zu sperren. Dennoch ließ der Schiedsrichter den Standard ohne Pfiff ausführen, Alexander Kirisits schaltete am schnellsten und köpft zum 1:0 ein (53.). "Alle unsere Spieler haben auf den Pfiff gewartet, sind dann nicht zum Ball gesprungen. Normalerweise darf der Referee den Treffer nicht geben, weil er zu unserem Spieler gesagt hat, der Ball ist gesperrt!", meint Vidreis. Es blieb aber bei der Führung für die Gastgeber, die Stimmung auf dem Platz schwenkte dadurch um: Keine zehn Minuten später sollte der Ball zum ATSV zurückgepasst werden, nachdem ein Spieler am Boden lag. Rajko Rep bemerkte die Situation aber nicht richtig, schoss aufs Tor und verfehlte dieses nur um Haaresbreite. Auf diese Szene hin liefen die Sicherungen der Wolfsberger heiß, die Spieler rund um Torschütze Kirisits gingen auf den Austria-Stürmer los. Auch die Klagenfurter gingen dazwischen, Schiedsrichter Stefan Krassnitzer entschied sich, zwei Spieler auszuschließen. Neben Alexander Kirisits sah auch Ervin Bevab rot (61.). Ironischerweise begann erst dann das Spiel der Gäste. Bernd Kager nach einem Stanglpass vom auffälligen Tyrone McCargo und Sandro Zakany nach zwei Dribblings verpassten aber den Ausgleich. Anders Torjäger Rep: Er nutzte einen hohen Pass in den Strafraum perfekt, nahm die Kugel an und schloss trocken ab (81.). Zwar war der Ball noch abgefälscht, das Tor dennoch mehr als verdient. Bei diesem Spielstand blieb es dann auch, das Kärntner Derby endet mit einem überraschenden 1:1-Unentschieden in der ATSVarena.

ATSV Wolfsberg : SK Austria Klagenfurt 1:1 (0:0)

ATSVarena, Wolfsberg, 400 Zuschauer, SR Stefan Krassnitzer

Torfolge: 1:0 (53.) Alexander Kirisits, 1:1 (81.) Rajko Rep

Rote Karten: Alexander Kirisits (ATSV Wolfsberg, 61.), Ervin Bevab (Austria Klagenfurt, 61.)

Stimmen zum Spiel:

Günther Vidreis, Co-Trainer Austria Klagenfurt: "Wir sind im Großen und Ganzen nicht zufrieden. Wir haben mit drei Punkten gerechnet, normalerweise darf man sich in so einem Spiel keine Blöße geben. Aber so ein Ergebnis ist vielleicht auch gut für die Mannschaft, somit schwindet der Glaube, dass man auch ohne Kampf den Meistertitel holt. Heute habe ich den mit Abstand schlechtesten Platz gesehen, auf dem wir je gespielt haben. Auf diesem Acker konnte der Ball nur herumgekickt werden, die Wolfsberger haben hinten dicht gemacht und uns nicht ins Spiel kommen lassen. Das Tor war auf jeden Fall irregulär. Da muss der Schiri hineinpfeifen, unsere Abwehrspieler haben gar nicht reagiert. Ich muss sagen, dass es gestern ein Spiel 14 gegen 11 war, das Schiedrichtertrio war einfach schlecht. Auch bei den roten Karten verstehe ich den Ausschluss von Bevab nicht, er hat meiner Meinung nach nichts getan. Rajko Rep haben Manni Bender und ich dann gesagt, dass das nicht in Ordnung war, wir wissen nicht, was er sich dabei gedacht hat."

Die Besten: Tyrone McCargo, Ali Hamdemir bzw. Michael Kirisits

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