UVB Vöcklamarkt luchst Blau-Weiß Linz einen Punkt ab

In einem oberösterreichischen Kräftemessen begneten sich am Freitagnachmittag der FC Blau-Weiß Linz und die Union Volksbank Vöcklamarkt. Das ligaportal.at-Spiel der Runde der Regionalliga Mitte war lange Zeit offen, ehe sich die Hausherren durch einen Elfmeter einen Vorteil verschaffen konnten. In der engen Partie, die durch diskussionswürdige Szenen entschieden wurde, gab es auch mehrere negative Highlights, unter anderem mussten Marquinhos auf Seiten Vöcklamarkts und Kreshnik Kelmendi bei den Heimischen ausgewechselt werden. Die 1:1-Punkteteilung hielten gegen Ende die starken Torhüter auf beiden Platzhälften fest.

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Gulajev macht's per Elfmeter

Als Tabellendritter ganz klar in der Favoritenrolle wollten die Linzer von Beginn an Druck erzeugen. Ohne den gesperrten Yusuf Otubanjo, dafür mit Rückkehrer Svetozar Nikolov in der Startelf gab es bereits nach wenigen Minuten die erste Strafraumszene. Joel Gonzales ging zwar gegen Fabian Schnabel, der erstmals seit seinem Wechsel gegen den Ex-Verein auftrat, etwas ungestüm zu Werke, für einen Elfmeter war diese Berührung aber wohl zu wenig (7.). Der erste Schuss aufs Tor gelang wiederum den Vöcklamarktern, die mit neuem Selbstvertrauen im Rücken in die Herausforderung Klassenerhalt starteten. Haron Sulimani versuchte sich aus großer Distanz, sein Halbvolley klatschte aus gut 40 Metern aber nur an die Unterkante der Latte - Torhüter Binder hatte den Ball im Nachfassen sicher (9.). Innerhalb von nur wenigen Minuten gab es dann zwei verletzungsbedingte Wechsel. Sowohl Heimcoach Willi Wahlmüller als auch Karl Vietz auf Seiten der Gäste mussten quirlige Mittelfeldspieler austauschen, die nach Zweikämpfen nicht mehr weiterspielen konnten. Matej Vidovic kam bei den Blau-Weißen für Kreshnik Kelmendi, Marquinhos wich bei Vöcklamarkt für Mattia Olivotto. Die nächste gute Möglichkeit hatten im Anschluss wieder die Linzer. Radek Gulajev prüfte mit seinem Versuch den glänzend agierenden Wolfgang Schober (28.). Spielentscheidend dann eine Grätsche von Thomas Laganda. Den durchbrechenden Kevin Vaschauner konnte der Kapitän der UVB nur per Tackling stoppen, Elfmeterpfiff war die Folge. Torjäger Gulajev ließ sich diese Chance nicht nehmen und vollstreckte trocken ins linke Eck (38.). Die Gastgeber blieben in den Spielminuten bis zur Halbzeit die gefährlichere Mannschaft, ehe Referee Wimmer die Teams in die Kabinen schickte.

Wieder Aluminium! UVB vorerst im Pech

Vor 900 Zuschauern im Donauparkstadion blieb das Spiel auch nach Wiederanpfiff sehr ausgeglichen. Schüsse auf die Gehäuse von Christoph Binder und Wolfgang Schober stellten aber keine Gefahr für die guten Goalies dar. Richtig knapp wurde es dann durch einen stark getrenen Freistoß durch Vöcklamarkts Landing Goudiaby. Der Senegalese wollte Binder überraschen, einem Torerfolg stand aber zuerst die Stange im Weg, beim Nachschuss der Kopf von Vaschauner (55.). Vöcklamarkt wurde in der Folge etwas stärker, der schnelle Ausgleich wollte aber nicht gelingen. Bei Gelegenheiten durch Gilhofer (71.) und Sammer (72.) war jeweils bei Torhüter Binder Endstation. Das wichtige Tor brachte dann erneut ein Schiedrichterpfiff. Linienrichter Karassek forderte einen indirekten Freistoß, nachdem er einen Rückpass auf Binder gesehen hatte und dieser den Ball aufnahm. Acht Meter vor dem Tor und mit allen Mann auf der Linie schaffte es Laganda dennoch, für das 1:1 zu sorgen - er schloss souverän ins linke Eck ab (75.).

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Tor 1:1 Vöcklamarkt 75

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In den folgenden Spielszene stand abermals Christoph Binder im Mittelpunkt, der 23-jährige Tormann hielt seiner Elf einen Punkt gegen stürmende Gäste fest. Auch Schober konnte sich in den Schlussminuten einige Male auszeichnen, so blieb es bei der Punkteteilung. Nachdem der SAK Klagenfurt seine Aufgabe gegen die Sturm Amateure mit einem 3:2-Auswärtssieg erfüllt hat, wird es für Vöcklamarkt in den kommenden Wochen wohl noch schwieriger, die Klasse zu halten. Aktuell hat man auf die Kärntner drei Zähler Rückstand, auf Rang dreizehn fehlen sogar schon deren zehn.

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FC Blau-Weiß Linz : UVB Vöcklamarkt 1:1 (1:0)

Donauparkstadion Linz, 900 Zuschauer, SR Markus Wimmer

Torfolge: 1:0 (38./Elfm.) Radek Gulajev, 1:1 (75.) Thomas Laganda

Stimmen zum Spiel:

David Wimleitner, sportlicher Leiter Blau-Weiß Linz: "Man muss sagen, dass das heute zu wenig war. Wir haben nicht das gezeigt, was wir uns erhofft haben, das Spiel so nie auf den Platz übertragen könne, wie es geplant war und nur wenige gefährliche Situationen kreiert. Nach der sehr erfreulichen Lizenzentscheidung müsste eigentlich eine andere Reaktion von der Mannschaft kommen, der zweite Platz wäre sehr wichtig. Bei den beiden Szenen bin ich etwas unschlüssig, aber es war wohl eher kein Elfmeter."

Karl Vietz, Trainer UVB Vöcklamarkt: "Unterm Strich war das heute eine sehr gerechte Punkteteilung. In der ersten Halbzeit hatte Linz mehr Spielanteile, in der zweiten waren wir etwas besser. Einige Situationen waren sehr umstritten. Beim Lattenpendler von Sulimani weiß ich nicht, ob er hinter der Linie war, zudem war es für mich auf keinen Fall ein Elfmeter. Kevin Vaschauner hat selber nach dem Spiel gesagt, dass der Ball gespielt wurde. Gegen Spielende haben wir uns mehr Chancen erarbeitet, sind dann selbst glücklich zum Ausgleich gekommen. Es war insgesamt ein sehr gutes Spiel von beiden Seiten, die Entscheidungen kann man zwar treffen, allesamt waren aber sehr fraglich."

Die Besten: keiner bzw. Mattia Olivotto

Fotos: Harald Dostal; Helmut Klein