Spielabbruch! Ein GAK-Fan stürmt auf das Feld und kollidiert mit Hertha-Spieler [Video]

Am 14. Spieltag der Saison 18/19 kam es in der Regionalliga Mitte zum - mit viel Spannung erwarteten - Aufeinandertreffen zwischen dem GAK 1902 und der Hertha aus Wels. Und dabei gelang es den Gästen mit dem Leader vollends mitzuhalten. Streckenweise verzeichneten die Welser dann sogar die besseren Spielanteile. Als die Hertha in der 75. Minute mit 1:0 in Führung gehen konnte, liebäugelte man sogar mit einer Überraschung. Aber nur vier Minuten später kassierte man den 1:1-Ausgleich. Wer nun auf eine Gernaloffensive der Heimischen wartete, der wartete umsonst. Denn in der 80. Minute ertönte der notgedrungene Schlusspfiff bzw. wurde die Begegnung aufgrund eines "Fans", den die Sicherungen durchbrannten, abgebrochen!

 

Die Spielanteile halten sich die Waage

Die Favoritenrolle bei diesem Aufsteigerduell ist klipp und klar beim bereits feststehenden Herbstchampion, dem GAK, zu finden. Denn die „Roten“ sind im eigenen Stadion eine echte Macht, wie 6 Siege und ein Unentschieden bei 20:7-Toren auch verdeutlichen. Hinzu kommt, dass der aufstiegswillige GAK  jeden einzelnen Punkt benötigt, um die „Mission 6“ (Meistertitel Nummer 6 infolge), auch erfolgreich zu gestalten. Bei Hertha Wels ist zuletzt der Erfolg etwas abhanden gekommen. So konnten die Oberösterreicher aus den letzten fünf Begegnungen nur 3 Remis auf der Habenseite verbuchen. In den bisherigen sieben Auswärtsspielen reichte es in Kalsdorf überhaupt nur zu einem Sieg. Bei widrigen Wetterbedingungen fällt es den beiden Mannschaften vorerst schwer, zu einem entsprechenden Spielfluß zu finden. Anfangs sind es auch die Kuranda-Schützlinge, die sich gefährlich in Szene setzen können. GAK-Schlussmann Patrick Haider kann aber bei einer Sulimani-Schussgelegenheit klärend eingreifen. Der Gastgeber findet zwar allmählich ins Spiel, die Welser bleiben aber "lästig". Beide Teams haben ihr Visier aber noch nicht wirklich präzise eingestellt. In der 44. Minute keimt dann aber so richtig Torgefahr auf. Der eingewechselte Andreas Fischer trifft per Kopf aber nur das Quergebälk - Halbzeitstand: 0:0.

Der GAK-Obmann im Interview:

GAK-Spielabbruch WSC2

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Spielabbruch in Minute 80!

Gelingt es nun dem Tabellenführer die Schlagzahl entsprechend zu erhöhen? Zumindest in den letzten Heimpartien war es stets der Fall, dass man im zweiten Durchgang über den längeren Atem verfügte. Wenngleich aber die Herthaner doch den Eindruck vermitteln, dass diese imstande sind, eine Chance auch gewinnbringend im gegnerischen Kasten unterzubringen. So war es dann auch, denn wiederum ist es Harun Sulimani, der gleich nach Wiederbeginn alleinzulaufend am Grazer Schlussmann scheitert. Dem GAK gelingt es in weiterer Folge nicht, Torgelegenheiten zu kreieren. Es mangelt ganz einfach an den nötigen Ideen im Spielaufbau, um eine straff organisierte Gäsredefensive auch in Verlegenheit zu bringen. So entspringt auch vieles dem Zufall. Wie ein Kozissnik-Schuss in der 72. Minute, der beinahe von einem Welser ins eigene Tor abgelenkt wird. Dann die 75. Spielminute: Oliver Affenzeller ist zur Stelle und bringt die Gäste mit 1:0 in Front. Gelingt es den Welsern tatsächlich dem Herbstmeister die erste Heimpleite zuzufügen? Mitnichten, denn bereits in der 79. Minute gelingt es dem frisch ins Spiel gekommenen Marco Heil nach Fischer-Assist den 1:1-Gleichstand herzustellen. 

Dann kommt es zu einer Szenerie, die wohl niemand sehen will. Ein Grazer "Fan" stürmt auf das Spielfeld und kollidiert dabei mit Harun Sulimani. Nachdem die Sicherheit der Spieler nicht mehr gewährleistet ist, bleibt dem Schiri-Team keine andere Wahl, als das Spiel abzubrechen. Die Polizei ist vor Ort. Das letzte Wort hat nun der Strafausschuss! 

Am letzten Herbstspieltag gastiert der GAK am Sonntag, 4. November um 14:30 Uhr in Stadl-Paura. Hertha Wels besitzt schon am Tag davor das Heimrecht gegen die Sturm Graz Amateure.

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80. Minute: Nach dem GAK-Ausgleichstor herrscht plötzlich Riesenhektik. Gästespieler Harun Sulimani war unter Fremdeinwirkung zu Boden gegangen.

 

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Der mutmaßliche Übeltäter (rote Jacke im Vordergrund) wird vom Unparteiischen dingfest gemacht.

 

GAK 1902 - WSC HERTHA WELS 1:1 (0:0) abgebrochen in der 80. Minute

Sportzentrum Weinzödl, 2220 Zuseher, SR: Marco Schlacher

GAK 1902: Haider, Pichorner (73. Heil), Hackinger, Pfeifer, Derrant, Graf, Kozissnik, Kiric, Prattes, Rother, Bauer (37. Fischer)

Hertha Wels: Hamzic, Ajiji, Sulimani, Mitter, Klausriegler (70. Aliti), Krennmayr, Affenzeller, Rabl, Baumgartner (60. Pellegrini), Madlmayr, Frank

Torfolge: 0:1 (75. Affenzeller), 1:1 (79. Heil)

gelbe Karten: Graf, Bauer bzw. Ajiji, Klausriegler, Frank

Stimmen zum Spiel:

Alfred Gert, Sektionsleiter GAK 1902:

"Für so eine Dummheit gibt es keine Entschuldigung. Die Leidtragenden sind dann leider immer die Sportler bzw. die Anhänger, die mit der Mannschaft mitfiebern."

Wolfgang Minichshofer, Sektionsleiter Hertha Wels:

"Ein Wahnsinn, was sich da abgespielt hat. Der Zuseher läuft auf unseren Spieler zu und gibt ihm vollends eine mit."

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Bilder: Richard Purgstaller

 

Robert Tafeit