Defensive als Weg zum Erfolg

Die Regionalliga Ost stellte im Herbst wieder eindrucksvoll unter Beweis, wie ausgeglichen und spannend sich die Liga den Beobachtern präsentiert. Zwar ist an der Spitze und am Tabellenende eine kleine bzw. etwas größere Lücke aufgegangen, doch die Statistiken sprechen eine eindeutig positive Sprache. Viele Tore (406 – mehr als in den anderen Regionalligen), hochklassige und rasante Partien mit teilweise unvorhersehbaren Ausgang machten Werbung in eigener Sache. Die Zuschauerzahlen sind im Vergleich zu den letzten Saisonen – dank neuen Zuschauermagneten – auch gestiegen. Kurz vor dem Jahreswechsel blicken wir nun auf die effektivsten Defensiven zurück und nehmen uns die erfolgreichsten Verteidiger vor.

 

Vorzugsschüler

Die wenigsten Gegentore (10) kassierte in 16 Spielen der First Vienna FC. Trainer Hans Slunecko hat seiner neu zusammengestellten Mannschaft die taktische Reife schnell mitgegeben und kann nun den Lohn mit Tabellenplatz zwei einfahren. Stützen sind dabei die Profifußball erfahrenen und bereits länger beim Verein weilenden Markus Speiser, Dominik Rotter, Stanisa Nikolic und Andrey Lebedev. Zusätzlich hält Neuzugang Günther Arnberger seinen Kasten überdurchschnittlich sauber. In neun Spielen musste der Schlussmann nicht hinter sich greifen. Das Defensivgerüst steht, die Taktik greift und die Offensive kann beruhigt auf Torjagd gehen – das neue Jahr kann für die Döblinger kommen. Letzte Saison musste der spätere Ostliga Meister FAC auch nur zehn Tore einstecken – hat allerdings drei Punkte mehr sammeln können. Die zweitwenigsten Gegentore (17) haben die Parndorfer hinnehmen müssen - trotz Negativlauf (vier Niederlagen in fünf Spielen/elf Gegentore) und Trainerwechsel. Der Titelkandidat hat aber auch sechs Siege ohne Gegentor (Torverhältnis 15:0) gefeiert. Die Roman Kummerer und Thomas Jusits und der ehemalige Bundesliga-Profi Christian Thonhofer bilden mit den Kollegen ein gutes und erfahrenes Team und geben den nötigen Rückhalt.

Positive Tordifferenz

Auf Platz drei der Liste der wenigsten Gegentreffer stehen gleich drei Vereine. Tabellenführer Ritzing (um Kapitän Matej Miljatovic und Neuzugang Jaroslav Kostelny), Amstetten (um Kapitän Michael Achleitner und Sascha Fahrngruber) und Schwechat (um Mario Töpel, Ivo Klaric und Manuel Szupper) haben jeweils 20 Tore hinnehmen müssen und können ebenso auf eine klar positive Tordifferenz bauen wie die Austria Amateure (24 erhaltene Tore/Tormann Osman Hadzikic und Kapitän Marco Stark sind hervorzuheben). Die restlichen Vereine der Regionalliga Ost stehen in dieser Kategorie unter dem Strich.

30 plus

Drei Vereine haben im Herbst besondere Mühe gehabt Tore zu verhindern und durchbrachen die Marke von 30 Gegentoren. Schlusslicht Neuberg – bei weitem die meisten Probleme – steht sogar bei 47, der Wiener Sportklub bei 32 und die Mattersburg Amateure bei 31. Das letzte Mal, das ein Verein mehr Tore im Herbst kassiert hat, liegt drei Jahre zurück. In der Saison 2011/12 musste die Columbia Floridsdorf einen Treffer mehr hinnehmen – in 15 Spielen – und stieg am Ende der Saison mit lediglich 15 Punkten ab.