Der FC Wacker Innsbruck hat einen weiteren Schritt Richtung Aufstieg in die Bundesliga gemacht. Der Tabellenführer der Sky Go Erste Liga feiert in der 25. Runde einen knappen 2:1-Heimsieg über den FC Liefering. Die Tiroler bauen damit die Tabellenführung aus, liegen mittlerweile sieben Punkte vor dem ersten Verfolger Wiener Neustadt. Die Niederösterreicher drehen im verrückten Parallelspiel einen 0:2-Rückstand gegen Wattens. 

 

Wacker Innsbruck baut Tabellenführung dank Torjäger Zlatko Dedic aus

Die Gäste aus Salzburg starteten engagierter und bissiger ins Spitzenspiel. Nicolas Meister schloss nach einer schönen Einzelleistung selbst ab, doch sein Versuch konnte gerade noch geblockt werden (12.). Von den Gastgebern war in der Anfangsphase relativ wenig zu sehen. Bis zur 19. Minute: Imbongo schickte mit einem feinen Steilpass Vallci auf die Reise, der am linken Flügel zu viel Platz hatte und seelenruhig auf Dedic querlegen konnte. Der ließ Lugonja ins Leere laufen und verwandelte sicher zur 1:0-Führung (19.). Nun hatten die Innsbrucker das Kommando übernommen und legten nur wenig später nach – und wie. Ein Befreiungsschlag der Tiroler landete bei Torjäger Zlatko Dedic, der völlig alleine auf Liefering-Goalie Coronel zulief und diesen aus großer Distanz überhob. Der Ball wurde immer länger und schlug letztendlich im linken Eck ein – 2:0 (26.). 14. Saisontor für den 33-jährigen Bosnier. Kurz vor dem Pausenpfiff hatte Gabriele das 3:0 auf dem Fuß, scheiterte aber an Coronel. Nach Seitenwechsel legten die Hausherren ihr Hauptaugenmerk auf die Defensive. Das sollte sich aber rächen: Nach einer schnellen Balleroberung des FC Liefering bediente Camara Szoboszlai, dessen wuchtiger Schuss von der Strafraumgrenze im langen Eck einschlug – 2:1 (69.). Wenig später hatten die Gäste den Torschrei schon wieder auf den Lippen, doch Knet konnte den wuchtigen Kopfball von Camara sensationell parieren (78.). In der absoluten Schlussphase wackelten die Tiroler, doch der Tabellenführer brachte die knappe Führung über die Zeit.

Mann des Spiels: Zlatko Dedic schnürte einen Doppelpack. Foto: GEPA pictures/Red Bull Media

Stimmen zum Spiel

Innsbruck-Coach Karl Daxbacher gegenüber Sky: „Man hat gesehen, dass Liefering eine enorm starke Mannschaft ist. Sie haben bei 2:0 nicht aufgegeben, haben uns oft hineingedrückt und wir haben bei Ballgewinn ungenau gespielt und viele Ballverluste gehabt. Gegen Liefering zu gewinnen ist sehr gut. Sie spielen unbekümmert und haben keinen nervlichen Druck. Wir haben ihn und das merkt man den Spielern immer wieder an, wenn eine Führung da ist und der Gegner presst. Es ist immer wieder ein reiner Kampf, um den Sieg sicherzustellen.“

Doppeltorschütze Zlatko Dedic bei Sky: „Ich freue mich für meine Mannschaft, weil uns das drei Punkte gebracht hat. Für mich ist wichtig, dass ich der Mannschaft helfe. Wir sind ein Team und wir haben ein großes Ziel. Bis dahin ist es noch ein langer Weg.“

Liefering-Trainer Janusz Gora am Sky-Mikro: „Wir haben uns schwergetan, in das Spiel hineinzukommen, das hat man in der ersten Halbzeit gesehen. Innsbruck hat uns immer wieder richtig Probleme gestellt, wir waren nicht kompakt. In der zweiten Halbzeit hat sich das Blatt gewendet und wir haben dominiert, verdient den Anschlusstreffer gemacht und am Ende hätten wir uns einen Punkt hier verdient. Wir müssen es so akzeptieren und den Tirolern gratulieren.“

FC Wacker Innsbruck – FC Liefering 2:1 (2:0)

Tivoli-Stadion-Tirol, 3.000 Zuschauer, SR Ciochirca

Tore: Dedic (19., 26.) bzw. Szoboszlai (69.)

Innsbruck: Knet – Schimpelsberger (83./Hupfauf), Baumgartner, Maak, Vallci – Kerschbaum – Jamnig, Rieder (76./Pichler), Gabriele, Imbongo (85./Harrer)- Dedic

Liefering: Coronel – Schuster (46./Gölles), Gorzel, Lugonja, Mensah – Mwepu – Kim (46./Schmid), Szoboszlai, Camara – Meister (67./Rodrigo), Niangbo

 

10 Wiener Neustädter drehen 0:2-Rückstand gegen 10 Wattener 

Die Gäste aus Tirol waren von Beginn an bemüht, die Hausherren früh unter Druck zu setzen und wurden dafür belohnt. Zunächst konnte Katnik einen schweren Schnitzer von Kobald noch nicht nutzen, doch wenige Augenblicke später machten es die Gäste besser. Nitzlnader wurde auf der rechten Seite nicht entscheidend attackiert und konnte ungehindert in den Sechzehner flanken, wo Drazen Kekez relativ unbedrängt zum Kopfball kam und zur Führung traf – 0:1 (18.). Wenig später schwächten sich die Gäste allerdings selbst. Mario Ebenhofer sprintete nach einem sehenswerten Dribbling alleine auf das Wattener Tor zu und konnte von Oumar Toure nur mehr mit einem Foul gestoppt werden. Schiedsrichter Muckenhammer zeigte der Juventus-Leihgabe ohne zu zögern völlig zurecht Rot (31.). Den daraus resultierenden Freistoß knallte Miesenböck weit über das Tor. In Folge agierten die Hausherren deutlich zielstrebiger und hatten kurz vor der Halbzeitpause die große Chance auf den Ausgleich: Salihi bediente Ebenhofer, der völlig freistehend aus rund elf Metern vergab. Die in Überzahl agierenden Niederösterreicher präsentierten sich auch nach Seitenwechsel zu fehleranfällig und kassierten nur wenige Minuten nach Wiederanpfiff den zweiten Gegentreffer: Nach schönem Doppelpass mit Jurdik kam Katnig völlig frei zum Abschluss und schob die Kugel aus kurzer Distanz trocken ins lange Eck – 0:2 (57.). Wenige Augenblicke später brannten Ivan Ljubic die Nerven durch: Der bereits gelbverwarnte Mittelfeldspieler foulte Jurdik ohne Not im Mittelfeld und flog völlig zurecht mit Gelb-Rot vom Platz (61.). In der Schlussphase wurde es aber noch einmal spannend: Der eingewechselte Stefel bediente den ebenso eingewechselten Adjei, der auf den ebenfalls eingetauschten Roman Kienast flankte. Der 34-jährige Routinier drückte den Ball aus kurzer Distanz zum 1:2 über die Linie (74.). Und die Wattener gaben den bereits sicher geglaubten Auswärtssieg doch noch aus der Hand. Nach einem Handspiel von Santin gab es völlig zurecht Strafstoß für Wiener Neustadt. Eine Angelegenheit für Hamdi Salihi, der cool verwandelte – 2:2 (83.).

Stimmen zum Spiel

Wr. Neustadt-Coach Roman Mählich bei Sky: „Es ist ein ziemlich neutrales Gefühl. Natürlich sind wir mit dem Punkt nicht zufrieden, wir sind aber zufrieden, dass wir die Niederlage abgewendet haben. Dass wir ein 0:2 in ein Unentschieden verwandeln zeigt, dass wir intakt sind, aber natürlich wollen wir auch wieder einmal ein Spiel gewinnen. Als wir ein Mann weniger am Platz waren, ist ein Ruck durch die Gruppe gegangen und es hat dann funktioniert. Man muss auch im Kopf gut sein, um diese Hürden zu nehmen.“

Thomas Silberberger, Trainer WSG Wattens, gegenüber Sky: „Wir sind ab der 25. Minute in Unterzahl, meine Mannschaft hat sehr viel investiert, das hat man gesehen. Wir waren rund 45 Minuten in Unterzahl, dann war die Gelb-Rote von Wiener Neustadt, da war dann Gleichstand. Dann haben uns die Kräfte verlassen und im Endeffekt ist es schade, verdient hätten wir es uns. Mit dem Anschlusstreffer ist die Partie gekippt. Ich bin stolz auf die Mannschaft. Wir haben in Unterzahl Druck gemacht. Wir sind auf einem guten Weg.“

SC Wiener Neustadt – WSG Swarovski Wattens 2:2 (0:1)

Stadion Wiener Neustadt, 770 Zuschauer, SR Muckenhammer

Tore: Kienast (74.), Salihi (83./Elfmeter) bzw. Kekez (18.), Katnik (57.)

Rot: Toure (31.)

Gelb-Rot: Ljubic (61.)

Wr. Neustadt: Schierl – Hager (59./Stefel), Kobald, Prada – Rusek, Ljubic, Diarra, Harrer (46./Adjei) – Ebenhofer, Miesenböck (46./Kienast), Salihi

Wattens: Grünwald – Buchacher, Kekez, Gugganig – Santin (89./Strickner), Toure, Kovacec, Nitzlnader – Katnik (76./Zangerl), Jurdik (70./Schnegg), Pranter