Am 30. Spieltag der Saison 17/18 kam es in der Sky Go Erste Liga zum mit viel Spannung erwarteten Aufeinandertreffen des FAC Wien mit der SV Guntamatic Ried.  Und dabei gelang es den "Wikingern" die drei "Pflichtpunkte" auf die Habenseite zu bringen. Wenngleich aber der ganze Auftritt der Oberösterreicher sehr glanzlos über die Bühne ging. Letztlich aber zählt die volle Anzahl an Zählern, die die Innviertler wieder mitten rein in den Kampf um den direkten Aufstiegplatz bzw. den zweiten Rang hineinkatapultiert. Es bleibt nun abzuwarten, was die Mitstreiter, die Hartberger gastieren Innsbruck bzw. Wiener Neustadt empfängt Lustenau, so alles auf die Beine bringen. Dieser Dreikampf bringt dann in den noch verbleibenden sechs Runden mit Sicherheit noch jede Menge knisternde Spannung mit sich. Wie das mit den Floridsdorfern weitergehen wird, bleibt abzuwarten. Fakt aber ist, dass man in der nächsten Spielzeit in der 2. Liga zumindest ein Schäuferl nachlegen muss. Ansonsten könnte man dann auch in der neugeschaffenen 16er-Liga vor entsprechende Probleme gestellt werden.

 

Unachtsamkeiten ermöglichen 3 Treffer

Von der Papierform her betrachtet waren die Innviertler bei dieser Montagabend-Begegnung der glasklare Favorit. So schaffte man zuletzt unter Neo-Trainer Thomas Weissenböck den Weg zurück zu finden auf die Erfolgsstraße. Demnach bleibt der Aufstieg in die tipico Bundesliga absolut ein Thema in Ried. Bei den Floridsdorfern hingegen ist ordentlich Sand im Getriebe gegeben. So konnten aus den neun Frühjahrsspielen bei 2:12-Toren, nur dürftige zwei Punkte geholt werden. Aber aufgrund der Tatsache, dass es diesmal keinen Absteiger gibt, darf die Handl-Truppe trotzdem entspannt an diese Heimaufgabe herangehen. Und die Partie geht dann vom Start weg flott vonstatten bzw. war von einem Tabellenunterschied nicht wirklich etwas bemerkbar. 9. Minute: Kapitän Marco Sahanek versucht es aus der Distanz. Ried-Keeper Thomas Gebauer wehrt nur kurz ab, der Nachschuss von Oliver Markoutz fällt dann zu schwach aus. 22. Minute: Erstmals kommt Ried gefährlich in Tornähe, Torhüter Martin Fraisl pariert aber den Kerhe-Schuss. Beim daraus resultierenden Eckball ist dann Philipp Prosenik nach Ziegl-Vorlage per Kopf zur Stelle - 0:1. 26. Minute: Nach einem Grgic-Freistoßball schläft die Floridsdorfer Defensivabteilung erneut im Kollektiv - Seifedin Chabbi nickt ungehindert aus zwei Metern zum 0:2 ein - zugleich auch sein bereits 18. Saisontor. 29. Minute: Mirnes Becirovic hat das Auge für Oliver Markoutz, der abgeklärt mit einem gefühlvollen Heber auf 1:2 verkürzt. Nach diesen furiosen sechs Minuten mit drei Toren, begegnen sich die beiden Teams wiederum soweit auf Augenhöhe. So geht es dann auch im Gleichschritt in Richtung Ende des ersten Durchgangs - Halbzeitstand 1:2.

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FAC Wien-Torhüter Martin Fraisl musste beim Heimspiel gegen die Rieder gleich viermal hinter sich greifen.

 

Die Innviertler erweisen sich als sehr effizient

Die Tatsache, dass die Innviertler nur mit einem Tor Vorsprung in Führung liegen, bringt dann auch im zweiten Spielabschnitt eine entsprechende Spannung mit sich. Zudem präsentierten sich die Rieder bislang wahrlich nicht in einer Verfassung, die die Floridsdorfer mit den Knie schlottern lässt. Auch der Fanblock der "Wikinger" verweigert jeglichen Support, was dann die Antwort auf die letzten sehr dürftigen Rieder Darbietungen war. Die Handl-Truppe kommt dann auch sehr engangiert aus den Kabinen zurück bzw. wittert der Gastgeber nun, zumindest einen Punkt gutschreiben zu können. Die SV Ried wirkt sehr verunsichert bzw. kann man sich nun nicht mehr entscheidend in Szene setzen. 58. Minute: Markoutz kommt zum Abschluss, der dann aber zu unplatziert ausfällt. 61. Mit dem ersten Rieder Angriff nach dem Seitenwechsel steht es 1:3. Einen Walch-Schuss kann Keeper Fraisl nicht bändigen, Chabbi steht einmal mehr richtig - 1:3. Im Gegenstoß reagiert dann Gebauer bei einer Möglichkeit von Edrisa Lubega ganz stark. Ab der 66. Minute waren es dann nur mehr zehn Rieder. Ronny Marcos sind wegen Nachschlagens die glattrote Karte. Jetzt wollen es die Hausherren noch einmal wissen, Markoutz scheitert an Gebauer - da fehlte nicht viel zum zweiten Rieder Tor. Dann die 79. Minute: Haring legt Lubega im Strafraum - der Elferpfiff ertönt sofort. Der eingewechselte Robert Völkl lässt sich die Gelegenheit nicht nehmen und markiert das 2:3. In der 89. Minute kommt es dann aber zur Entscheidung. Umjenovic bringt Wießmeier zu Fall, Chabbi bedankt sich mit dem Strafstoß bzw. mit seinem dritten Matchtreffer - Spielendstand: 2:4. In der nächsten Runde gastiert der FAC Wien am Freitag, 27. April um 18:30 Uhr in Wattens. Die Rieder besitzen zur selben Zeit das Heimrecht gegen den FC Liefering.

 

FAC WIEN - SV RIED 2:4 (1:2)

Job Consulting Arena, 500 Zuseher, SR: Alexander Harkam

FAC Wien: Fraisl, Umjenovic, Kröpfl, Raischl (73. Völkl), Lubega, Sahanek, Hinterberger (64. Belem), Becirovic, Bergmeister (87. Bubalovic), Tursch, Markoutz

SV Ried: Gebauer, Marcos, Ziegl (46. Wießmeier), Haring, Chabbi, Kerhe, Prosenik (85. Ammerer), Grgic, Reifeltshammer, Durmus, Walch (70. Schilling)

Torfolge: 0:1 (23. Prosenik), 0:2 (26. Chabbi), 1:2 (29. Markoutz), 1:3 (61. Chabbi), 2:3 (79. Völkl/Elfer), 2:4 (89. Chabbi/Elfer)

gelbe Karten: Kröpfl, Hinterberger, Bergmeister, Umjenovic bzw. Reifeltshammer, Haring

rote Karte: Marcos (66. Ried)

Stimmen zum Spiel:

Quelle: Sky Sport Austria

Mario Handl, Trainer FAC Wien:

„Jetzt, kurz nach dem Spiel, sage ich, dass wir unter dem Wert geschlagen wurden. Wir haben gut begonnen, dann etwas nachgelassen, auch die zwei Tore relativ schnell hintereinander bekommen. Wir haben uns dann aber, Gott sei Dank, wieder gefangen und sind dann in der zweiten Halbzeit wieder stärker geworden. Wir haben dann leider das 3:1 bekommen, sind dann aber im Spiel wieder herangekommen mit dem 2:3. Der Elfer dann mit den letzten sieben, acht Minuten war dann natürlich die Entscheidung. Natürlich ärgern mich die Standardsituationen. Das war bisher eine Stärke von uns. Da haben wir leider zwei Mal geschlafen und das hat die Ried eiskalt ausgenützt.“

Martin Freisl, Torhüter FAC Wien:

"Unsere Darbietung war diesmal mehr wie O.K. Leider aber reichte es einmal mehr nicht zu einem Punktezuwachs. Schade nur, dass uns das 3:3 nicht gelungen ist, im Gegenstoß kassierten wir dann das 2:4."

Thomas Weissenböck, Trainer Ried:

„Das Spiel war heute, denke ich einmal, für jeden Beteiligten relativ spannend. Gott sei Dank haben wir zum Schluss noch den Elfmeter bekommen, herausgearbeitet und auch verwertet. Durch das, denke ich, haben wir dann auch unterm Strich nicht unverdient gewonnen. Es war ein Spiel, sage ich einmal, das sehr bescheiden war. Ich denke am Anfang war es wirklich schwierig in die Partie reinzukommen. Der Platz hat auch sein Übriges getan. Im Grunde war es ein Kampfspiel. Wir wussten, dass es hier heute sehr schwer wird. Der FAC hatte nichts zu verlieren, hat alles reingehaut und frei drauf losgespielt.“

Seifedin Chabbi, Dreifachtorschütze Ried:

"Unsere Nerven wurden bei dieser Partie gehörig strapaziert. Was aber in unserer Situation zählt, sind die drei Punkte. Es war kein schöner Sieg, wichtig ist auch, dass die Verunsicherung nun immer weniger wird."

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Bild: Harald Dostal

 

Robert Tafeit