Die SV Ried ist unter Interimscoach Weissenböck in der Erste Liga weiter nicht zu schlagen! Die Innviertler besiegten den FC Blau-Weiß Linz in einer engen Partie mit 1:0. Das Goldtor für die "Wikinger" erzielte Chabbi im zweiten Durchgang (65'). Blau-Weiß schwächte sich zudem im ersten Durchgang mit einer gelb-roten Karte noch selbst (18'). Austria Lustenau hatte mit Kapfenberg anfangs ebenfalls kein leichtes Spiel, setzte sich schlussendlich aber eindeutig durch Tore von Krainz (39') und Dossou (48') mit 0:2 durch. 

Blau-Weiß schwächt sich früh selbst! 

Das Oberösterreich-Derby zwischen Blau-Weiß Linz und der SV Ried im Innviertel stand zumindest für die "Königblauen" aus Linz klar im Zeichen der Veränderung. Zwar beließ Coach Sageder die Formation grundsätzlich beim 3-5-2, beim Personal gab es aber Rochaden. Im Vergleich zur Partie gegen Kapfenberg gab es gleich vier Umstellungen in der Start-Aufstellung. Mit Hartl kehrte ein routinierter Offensivspieler zurück in die Mannschaft und das zeigte in der ersten Hälfte Wirkung. Ried konnte sich offensiv kaum in Szene setzen. Dennoch konnte Coach Sageder bei den Linzern die individuellen Fehler nicht abstellen.

Fussball SV Ried vs FC Blau Weiss Linz 04.05.2018-29

Die Zweikämpfe wurden Minute für Minute härter: Im Bild Rodnei im Streit mit Fröschl nach einem Zweikampf! (Foto: Harald Dostal)

Kerschbaumer ging innerhalb von drei Minuten zweimal hart in den Zweikampf und sah nach der brutalen Grätsche gegen Chabbi die Ampelkarte (18'). Die rund 4.500 Zuschauer in der "Keine-Sorgen-Arena" zeigten sich über den Ausschluss nicht unglücklich. Chancen auf die Führung hatten die "Wikinger" dann aber doch. Reifeltshammer brachte einen Freistoß in der Anfangsphase beinahe im Tor unter (5'), zudem köpfte Wießmeier aus nur fünf Metern übers Tor (40'). 

"Wikinger" überlegen!  

Im zweiten Durchgang zeigte sich die numerische Überzahl der Rieder dann aber doch immer deutlicher. Blau-Weiß hatte kaum mehr etwas zu melden und so fiel schließlich Mitte der zweiten Hälfte auch die verdiente Führung. Grgic legte im Strafraum hoch quer auf Chabbi, der die Kugel per Flug-Kopfball im Tor unterbrachte (65'). Die Rieder fanden in der Folge noch die eine oder andere Chance auf die Entscheidung vor. Durmus vergab dabei noch die beste Möglichkeit per Abschluss aus kurzer Distanz (81'), doch auch die Linzer hatten die Gelegenheit zum Ausgleich. Gebauer rettete jedoch in Minute 79 gegen Lüchinger und ließ auch in den Schlussminuten keinen Gegentreffer mehr zu.  

Thomas Weissenböck (Trainer SV Ried) bei "Sky": „Es war das erwartet schwere Spiel, ein Derby hat immer eigene Gesetze. Blau Weiß hat alles in die Waagschale geworfen. Nach dem Ausschluss ist es nicht einfacher geworden, sie sind tiefer gestanden, dann merkst du den einen Spieler weniger auch nicht. In der zweiten Hälfte haben wir den Faden ein bisschen verloren und in dieser Phase haben wir das 1:0 gemacht. Die drei Punkte sind das Wichtigste. Ich hoffe es geht so weiter. Das Momentum spricht für uns. Wir lassen hinten auch wenig zu.“

Thomas Sageder (Trainer FC Blau Weiß Linz) bei "Sky": „Wir sind ganz ordentlich in das Spiel gestartet, den Ausschluss und die Verletzung haben wir uns natürlich nicht gewunschen. Mit einem weniger haben wir gut verteidigt, leider den Gegentreffer hinnehmen müssen. Die Mannschaft hat ordentlich gekämpft und den Plan ganz ordentlich auf den Platz gebracht, als wir komplett waren.“

Die Aufstellung der SV Ried: 

01 Thomas Gebauer (K)
06 Constantin Reiner
09 Seifedin Chabbi
10 Julian Klaus Wießmeier
11 Thomas Mayer
13 Manuel Kerhe
18 Christian Schilling
19 Thomas Fröschl
22 Lukas Grgic
28 Thomas Reifeltshammer
29 Ilkay Durmus 

Die Aufstellung des FC Blau-Weiß Linz: 

13 Hidajet Hankic
07 Samuel Oppong
12 Christopher Cvetko
15 Mamby Koita
17 Thomas Hinum (K)
19 Manuel Hartl
23 Stefan Haudum
24 Markus Blutsch
26 Daniel Kerschbaumer
30 Gabriel Lüchinger
40 Rodnei Francisco De Lima 

Schiedsrichter der Partie: 

Robert Schörgenhofer

Kapfenberg dem Zulassungsentscheid zum Trotz - zumindest am Anfang!  

Die Entscheidung der Lizenzierungszuständigen bei der Bundesliga im Senat 5 Anfang der Woche überraschte dann doch die Meisten. Die "Falken" hatten in erster Instanz keine Zulassung erhalten. Die Spieler ließen sich am Feld davon aber nicht beirren und starteten gegen Lustenau ambitioniert in die Partie. Plank erzeugte mit einem Schuss aus der Drehung erstmals Gefahr im Strafraum der Lustenauer (5'), Kainz überraschte wenig später Austria-Keeper Sebald beinahe mit einer Flanke, die zu einem Torabschluss wurde (13'). Nach der starken Anfangsphase der Heimischen wurden allerdings auch die Gäste aktiver und gingen schließlich auch etwas entgegen dem Spielverlauf in Führung. Offensivkünstler Dossou verlängerte eine Flanke von der linken Seite per Kopf weiter auf Marco Krainz, der die Kugel mit einem wuchtigen Abschluss von der Strafraumgrenze exakt ins linke Eck vollstreckte (39'). Nach Wiederbeginn ließ Lustenau dann nichts mehr anbrennen. Kapfenberg geriet durch einen Lehrbuch-Angriff gleich drei Minuten nach Anpfiff noch höher in Rückstand. Victor bediente Dorn, der dribbelte in den Strafraum, ließ einen Gegenspieler aussteigen und bediente Mitspieler Dossou, der die Kugel eiskalt im Tor unterbrachte (48'). Die "Falken" konnten den Lustenauern im Nachgang nicht mehr zusetzen, während Lustenau langsam etwas Konstanz in die Leistungen bringt und schlussendlich verdient mit 0:2 gewinnt.  

Stefan Rapp (Trainer KSV 1919) bei "Sky": „Es war heute relativ wenig da, was brauchbar war. Es kann sein, dass die Situation Spuren hinterlassen hat, das will ich aber nicht als Ausrede gelten lassen. Es war in allen Bereichen wenig. Die Situation ist sicher nicht einfach, keiner weiß wie es weitergeht. Sobald der Fuß über die weiße Linie geht, muss man sich aber nur auf den Fußball konzentrieren. Das war heute nicht der Fall. Leidenschaft und Mut haben gefehlt, die Organisation war indiskutabel, wenn sich nicht jeder strikt an den Plan hält, gibt es Auflösungserscheinungen wie teileweise in der zweiten Hälfte. Wir sind nicht in de Lage eine Serie hinzulegen und zwei, drei Spiele hintereinander zu gewinnen. Es hat noch keine Vertragsverhandlungen gegeben.“

Gernot Plassnegger (Trainer SC Austria Lustenau) bei "Sky": „Aufgrund der zweiten Hälfte war es absolut verdient, die Mannschaft hat es toll gemacht, auf das kann man stolz sein und darauf können wir aufbauen. Die Räume in der ersten Halbzeit ungenützt gelassen. In der zweiten wären noch mehr Tore drin gewesen. Man darf aber nicht unzufrieden sein. Absolut top. Sehr positiv, der Schritt junge Spieler jetzt reinzuhauen, damit sie sich gut entwickeln können und nächste Saison nicht ins kalte Wasser geworfen werden. Das stimmt mich sehr positiv für die Zukunft."

Die Aufstellung der KSV 1919: 

01 Paul Gartler
04 Mladen Jutric
06 Jorge Gonzalez Moral
08 Daniel Geissler
10 David Sencar (K)
11 Benjamin Rosenberger
16 Manuel Haas
17 Lucas Rangel Nunes Goncalves
18 Daniel Racic
21 Philipp Plank
31 Tobias Kainz 

Die Aufstellung des SC Austria Lustenau: 

01 Alexander Sebald
05 William Rodrigues de Freitas
07 Paulo Victor Rodrigues De Souza
10 Sandro Djuric
16 Pius Dorn
19 Bojan Avramovic
20 Jodel Dossou
25 Firat Tuncer
27 Marco Krainz (K)
28 Marcel Canadi
31 Simon Pirkl 

Schiedsrichter der Partie: 

Stefan Ebner