KSV 1919
SKN St.Pölten

Der SKN St.Pölten, der seit der Übernahme von Trainer Jochen Fallmann einen unübersehbaren Aufwärtstrend verzeichnet, hat sich im erbitterten Kampf um den Klassenverbleib nun etwas Luft verschafft. Schlussendlich will man dem neuen Coach Karl Daxbacher, der bereits ante portas steht, am 1.Juni nach Möglichkeit eine Mannschaft übergeben, die auch in der Spielzeit 2015/16 in der Sky Go Erste Liga mit dabei ist. Aber auch der KSV 1919 ist mit ähnlichen Zukunftsplänen ausgestattet. Dass das Team von Coach Kurt Russ voll intakt ist, stellte dieses nach der unglaublichen Szenerie in Lustenau, wo man eine 2:0 Führung in den letzten sieben Minuten noch aus der Hand gab, zuletzt gegen den LASK Linz unter Beweis. Dementsprechend bietet sich sieben Spieltage vor Saisonschluss beiden Mannschaften, den möglicherweise entscheidenden Schritt bei diesem Aufeinandertreffen unten raus aus der zermürbenden Abstiegszone zu tätigen.

 

Sehr verhaltene erste Hälfte

Und eben der Umstand, dass sich aufgrund der angespannten Tabellensituation keine der beiden Mannschaften im sicheren Fahrwasser wähnen kann, bringt sehr viel Brisanz und Würze in diese Begegnung. Von der Papierform her gesehen sind die Niederösterreicher ein wenig mit der Favoritenrolle behaftet, konnten die Hauptstädter doch in den bisherigen drei Saisonduellen gegen die "Falken" ohne Niederlage bleiben. Davon war aber vom Start weg nicht viel bemerkbar, so fehlt es hüben wie drüben an der erforderlichen Konsequenz, um einen vorgetragenen Angriff auch dementsprechend zu Ende zu spielen. Demzufolge ist die Begegnung auch geprägt von Zweikämpfen, wonach es weder den Kapfenbergern noch den Gästen gelingt, die nötige Balance im Spiel herzustellen. Aufgrunddessen plätschert das Spiel in den ersten 45 Minuten auch ohne jegliche Aufreger so vor sich hin. Von den beiden zuletzt stark agierenden Torjägern David Witteveen bzw. Daniel Segovia war wenig bis gar nichts bemerkbar. Für den einzigen nennenswerten Ball auf des Gegners Tor zeichnet vorerst Michael Huber per Kopf verantwortlich. Der aber kostet KSV-Schlussmann Christoph Nicht maximal ein Lächeln. Dann Augenblicke vor dem Halbzeitpfiff folgt aber eine Kapfenberger Möglichkeit, wie der sprichwörtliche Blitz aus heiterem Himmel. Mario Grgic bedient Dimitry Imbongo Boele, aber der Franzose knallt das Leder bei seinem ersten Einsatz vom Start weg, völlig unbedrängt neben das Gehäuse der "Wölfe" - Halbzeitstand 0:0.

TosihiroYatsuzukaKSV Bildgröße ändern

Toshiroh Yatsuzuka und seine Defensivkollegen konnten gegen St.Pölten die Null halten.

Vorteile auf Seiten von St.Pölten

Nach dem Seitenwechsel war dann die Hoffnung doch gegeben, dass ein allgemeines Frühlingserwachen das Spiel nun ansehnlicher werden lässt. Es geht ja nach wie vor um die "Kleinigkeit" sich mit einem Dreipunkter entscheidend von der "Zitterzone" in der Sky Go Erste Liga abzusetzen. Und die Niederösterreicher scheinen vorerst den Ernst der Lage auch zu erkennen. Der eingewechselte Oliver Markoutz bringt einen Ball zur Mitte, dicke Luft im KSV-Gefahrenraum, schlussendlich aber klärt Torhüter Nicht mit tollem Reflex. Die Heimischen agieren weiterhin sehr beschränkt in ihren Mitteln, es fehlt einfach am Durchsetzungsvermögen bzw. am finalen Pass, wonach die St.Pölten-Defensive durchwegs einen geruhsamen Abend verbringt. Andererseits ist die Fallmann-Truppe auch nicht in der Lage, ihre optische Feldüberlegenheit entsprechend in einen Torerfolg umzumünzen. Einzig Lukas Thürauer reißt einmal der Geduldsfaden, sein Distanzschuss streicht aber knapp am KSV-Tor vorbei. So war ein torloses Unentschieden in einer Begegnung (der eingewechselte Poljanec findet für KSV noch eine Chance vor) mit einer sehr hohen Fehlpassquote unabwendbar - Spielendstand 0:0. In der nächsten Runde gastieren die Kapfenberger bei Wacker Innsbruck (Freitag, 24.April, 18:30 Uhr). Am selben Tag mit Spielbeginn um 20:30 Uhr empfängt St.Pölten den LASK zum Kräftevergleich.

 

KSV 1919 - SKN St.Pölten 0:0

Franz Fekete Stadion, 850 Zuseher, SR: Julian Weinberger

KSV 1919: Nicht, Yatsuzuka, Gollner, Bubalovic, Harrer (14.Hütter), Perchtold, Grgic, Suppan, Boele (46.Poljanec), Lasnik (80.Wendler), Witteveen

SKN St.Pölten: Riegler, Huber, Wisio, Calvillo, Thürauer, Grasegger, Schagerl (90.Brandl), Hartl (46.Markoutz), Schibany (82.Mosböck), Holzmann, Segovia

Stimmen zum Spiel:

Manfred Gollner, Kapitän Kapfenberg:

"Wir wollten heute ungeschlagen bleiben das ist uns auch gelungen. In Summe gesehen geht das Remis soweit schon in Ordnung."

Tomasz Wisio, Kapitän St.Pölten:

"Wir hatten doch Probleme mit dem Kombinationsspiel, phasenweise ging es hin und her wie einem Tennismatch. Für die Zuseher war das heute wahrlich kein Leckerbissen."

zum Sky Go Erste Liga LIVE TICKER

Foto: Richard Purgstaller