Die Chancen auf einen Restart der Tipico Bundesliga in dieser Saison stehen nach der gestrigen Besprechung zwischen Bundesliga, Gesundheits- und Sportministerium nicht mehr so gut wie vorher. Zuletzt hatte sich Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer noch sehr zuversichtlich gezeigt, was eine sportliche Beendigung der Bundesliga anbelangt. 

Gesundheitsministerium mit "Attentat" auf die Liga?

Nunmehr sieht die Sache allerdings ganz anders aus. „Mit den Ergebnissen des Termins ist eine sportliche Beendigung der Saison 2019/20 schwieriger geworden“, konstatierte Ebenbauer nach dem Termin am Donnerstagnachmittag. Das Gesundheitsministerium bemängelte im ausgearbeiteten Konzept der Bundesliga die Quarantänemaßnahmen im Falle eines positiven Corona-Falls in der höchsten Spielklasse. Hier wurde festgehalten, dass „positiv getestete Personen und deren Kontaktpersonen in Quarantäne müssen.“ Das Konzept der Bundesliga hätte allerdings vorgesehen, dass nur der betroffene Spieler selbst in Quarantäne gemusst hätte. 

Dieser Punkt könnte eine Fortsetzung der Bundesliga-Saison unmöglich machen, würde es doch im Falle eines einzigen positiven Tests zu einer Unterbrechung oder eher zu einem Abbruch der Saison kommen. Der ehemalige Krone-Journalist Peter Linden übt in seinem Blog nun harte Kritik gegen Gesundheitsminister Rudolf Anschober. Linden schreibt von einem „Attentat“ auf die Liga, „das mehr als tausend Arbeitsplätze in Zusammenhang mit dem Wirtschaftszweig Fußball vernichten würde.“

"Quarantäne für alle" lässt Bundesliga-Fortsetzung gehörig wackeln 

Angenommen die Saison wird fortgesetzt und am 28. Spieltag wird ein Spieler positiv auf das Coronavirus getestet, dann müssten, den Forderungen des Gesundheitsministeriums zufolge, sämtliche Spieler und Betreuer des jeweiligen Teams für 14 Tage in Quarantäne. Womöglich sogar die gegnerische Mannschaft sowie die Referees der Partie. Dieses Szenario würde mit großer Wahrscheinlichkeit den vorzeitigen Abbruch der Saison nach sich ziehen. 

Heißt: Die Klubs würden auf den Kosten für Tests, Spielergehälter, Prämien etc. sitzenbleiben. „Da darf man sich nicht wundern, wenn verantwortungsbewusste Finanzchefs der Vereine nach einem Durchrechnen gegen das Weiterspielen sein werden“, schreibt der ehemalige Krone-Journalist in seinem Blog weiter. Linden vermutet zudem, dass der Beraterstab um Anschober mitbekommen habe, dass sich diverse Fanszenen und Ultra-Gruppierungen gegen die Austragung von Geisterspielen ausgesprochen haben. Demnach müsse das Gesundheitsministerium „zumindest von dieser Seite keine großen Proteste zu befürchten haben“, so Linden weiter. 

Weiters äußert Peter Linden in seinem Blog wilde Vermutungen, wonach „die rigorosen Maßnahmen des Oberösterreichers Anschober ganz den Intentionen des LASK“ entsprechen, nicht mehr weiter zu spielen. Der ehemalige Sportjournalist spekuliert sogar mit „Querverbindungen im Oberösterreich-Interesse“. 

 

von Ligaportal, Foto: Harald Dostal/fodo.media