Die vom Oberösterreichischen Fußballverband erstellten Verhaltensregeln für Fußball-Trainings ab dem 15. Mai sorgten bei Vereinen für jede Menge Unmut und Verwirrung. Handelt es sich um Regeln oder Empfehlungen? Sind Fahrgemeinschaften zum Training wirklich untersagt? Ist der Aufenthalt in Kantinen verboten? Dürfen Spieler nach dem Training nicht duschen?

"Der Verband kann den Vereinen generell nichts vorschreiben in Bezug auf Trainings"

Ligaportal.at hat den OÖFV um Aufklärung gebeten. So bekräftigt Mag. (FH) Raphael Oberndorfinger, Direktor des OÖ Fußballverbandes, dass es sich um Empfehlungen handle, wie Vereine den Trainingsbetrieb regeln könnten. "Der Verband kann den Vereinen generell nichts vorschreiben in Bezug auf Trainings, anders als etwa bei Bewerbsspielen, für deren Durchführung wir mit Bestimmungen und Regeln verbindliche Vorgaben aussprechen dürfen."

Die vom OÖFV vorgeschlagenen Verhaltensregeln könnte man durchaus mit einer Hausordnung vergleichen. "Der Verein ist verantwortlich für die vom Gesetzgeber festgelegten Vorgaben. Wir als Verband haben lediglich eine "Musterhausordnung" erarbeitet, die als Basis dienen und individuell ergänzt/geändert werden kann", hält Oberndorfinger fest. 

OÖFV: "Haben Leitlinien definiert, die wir für sinnvoll erachten"

Auch im aktuellen Fall bzgl. Trainingsbetrieb habe sich der Verein "ausschließlich an gesetzlichen Vorgaben zu orientieren", heißt es vom OÖFV. "Wir als Verband haben - angelehnt an die Regeln für unsere Talenteeinrichtungen - lediglich Leitlinien definiert, die wir für sinnvoll erachten. Daher sind auch Punkte integriert, die vom Gesetzgeber nicht zwingend verordnet sind, aber analog zu den von der Regierung propagierten Schlagwörtern "Eigenverantwortung" und Hausverstand" sicher sinnvoll sind. Unter diesem Aspekt sind auch die anderen Punkte zu bewerten, die angeführt werden", fährt Raphael Oberndorfinger fort.

Was eine Öffnung bzw. das Betreten der Kantinen nach einem Training betrifft, so könne der OÖFV noch keine Auskunft geben. "Wir haben bis dato keine offiziellen Informationen erhalten und harren der Dinge", heißt es. 

Vereine können Verhaltensregeln individuell für sich abändern

Das bedeutet konkret: Jeder Verein kann diese Verhaltensregeln individuell für sich abändern – so wie er möchte und er es für richtig erachtet. Eines muss jedoch immer zwingend beachtet werden: Die Abstandsregel!

 
>>So könnten die neuen Verhaltensregeln für Fußball-Trainings ab 15. Mai aussehen!<<

 

von Ligaportal, Foto: Harald Dostal/fodo.media