Wie gefährlich ist das Infektionsrisiko für einen Fußballer im Rahmen eines Fußballspiels? Mit dieser Frage werden sich nicht nur die Verbände, Klubs und Kicker selbst beschäftigten, sondern wohl auch das Gesundheits- und Sportministerium. Die Universität Aarhus (Dänemark) hat sich dieser Frage angenommen und eine Studie durchgeführt. 

Berechnung zeigt: Corona-Infek­ti­ons­ri­siko bei einem Fuß­ball­spiel im Freien ist äußerst gering

Laut dieser durchgeführten Studie, die zuletzt auch vom ORF erwähnt wurde, sei das Corona-Infek­ti­ons­ri­siko bei einem Fuß­ball­spiel im Freien "äußerst gering". Für die Berechnung wurden die Bewegungsabläufe der Spieler in 14 Partien der höchsten dänischen Spielklasse (Superliga) analysiert. Dabei wurde stets simuliert, dass sich ein mit dem Coronavirus infizierter Spieler auf dem Platz befindet. 

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Durchschnittliche Kontaktzeit zwischen Spielern liegt bei eineinhalb Minuten

Das Ergebnis der wohl ersten Studie weltweit, die sich mit dem Infektionsrisiko bei Fußballspielen beschäftigt hat: Mit diesem infizierten Spieler wären alle anderen Kicker auf dem Platz im Schnitt lediglich eine Minute und 28 Sekunden in direktem Kontakt (weniger als zwei Meter entfernt). Mediziner gehen davon aus, dass die Covid19-Viren bei einem Kontakt mit infektiösen Personen von mindestens 15 Minuten bei einem Abstand von zwei Metern übertragen werden. Die Berechnung mit einem infizierten Spieler liegt demnach weit unter dieser Marke. 

Virologe: "Ich denke, dass es ziem­lich sicher ist, zu spielen" 

Sollten sich mehrere infizierte Spieler auf dem Platz befinden, ließe sich das Ergebnis der Studie multiplizieren. Bei zwei Infizierten liege der Wert bei durchschnittlich drei Minuten. Der dänische Virologe Allan Ran­drup Thomsen, der an dieser Studie nicht beteiligt war und dazu befragt wurde meint: „Für mich gibt es keine Pro­bleme mit nor­malem Fuß­ball. Im Fußball hat man nor­ma­ler­weise nur kurz­fris­tigen Kör­per­kon­takt, daher denke ich, dass es ziem­lich sicher ist, zu spielen.“ 

Hoffnung für Amateurfußball

Doch auch hier würde im täglichen Training gelten: Abstand halten, getrenntes Umziehen, kein gemeinsamer Torjubel. Dennoch muss noch einmal erwähnt werden, dass bei dieser Studie eine durchschnittliche Kontaktdauer berechnet wurde. Die tatsächliche Kontaktzeit während eines Spiels variiert freilich. Nichtsdestotrotz macht diese Studie Hoffnung, dass auch in Zeiten der Corona-Krise ein Fußballbetrieb durchaus möglich und durchführbar wäre.

Damit lebt auch die Hoffnung für die Amateurfußballer, gehen die Forscher doch davon aus, dass die durchschnittliche Kontaktzeit in unteren Ligen um einiges geringer ausfällt als im Profifußball. Das hat den Hintergrund, dass die Abstände deutlich größer und das Spieltempo geringer sind. Zudem werden Zweikämpfe weniger intensiv geführt als im Profibereich. 

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von Ligaportal, Foto: Richard Purgstaller