Nach 61 Tagen Pause wird in der Admiral Bundesliga die Saison 2021/2022 mit der Neujahrs-Auftaktpartie zwischen dem amtierenden Vizemeister und östereichischen Rekordmeister SK Rapid Wien gegen Double-Sieger und Serienmeister FC Red Bull Salzburg am Freitag, 11. Februar (Ankick: 19.30 Uhr), mit Runde 19 fortgesetzt. Mit Vorfreude und Sorgen geht die Bundesliga in das Frühjahr und hofft laut dem Bundesliga-Vorstandsvorsitzenden Christian Ebenbauer auf Öffnungsschritte. Fortschritte dagegen bei der UEFA-Jahreswertung dank der Erfolge von Salzburg, Rapid und LASK im Europacup und bei Austria Wien, die fehlende Lizenzunterlagen nachgereicht hat.

 

Die "Covid-Bestimmungen" diktieren nachwievor die Realität in den Stadien. In den an diesem Wochenende vier anstehenden Partien im ÖFB-Cup ist das Limit bei 2.000 Besuchern. Der Bundesliga-Vorstandsvorsitzende Christian Ebenbauer sprach bei einem Online-Medientermin am Dienstag von einem "Wermutstropfen". Das Ziel ist klar definiert: Der Spielbetrieb muss aufrechterhalten bleiben.

Welche Problematik ein Omikron-Ausbruch mit sich bringt, erfuhr jüngst der TSV Hartberg nach der Trainingslager-Rückkehr am vergangenen Mittwoch aus Side/Antalya. Nachdem sich der Tross um Chefcoach Kurt Russ in Selbst-Isolation begeben hatte, absolvierten nach einigen trainingsfreien Tagen am Montag 16 negativ getestete Spieler das Übungsprogramm. Darunter waren auch Nachwuchsspieler und ein Trio, mit dem der Verein nicht mehr plant. Am Samstag gastierten die Blau-Weißen im ÖFB-Cup-Viertelfinale beim SK Rapid Wien.

Zoran Barisic mit Mitgefühl für Hartberg - Engpass, wenn Spielverschiebungen

"Momentan ist es eine sehr schwierige Situation. Wir haben viele Fälle und es steigt an. Wir können nur von Tag zu Tag schauen", berichtete Hartbergs Obmann Erich Korherr gegenüber der "APA". Laut Clubangaben wurden am Dienstag erneut positive Tests abgegeben. Die Verantwortlichen hoffen, dass sich die seit vergangenem Donnerstag in Quarantäne weilenden Spieler noch bis Samstag freitesten können.

Rapids Sportchef Zoran Barisic zeigte Mitgefühl mit den Ost-Steirern: "Wir leben in einer ziemlich komplizierten Zeit und bei aller sportlichen Rivalität muss man schauen, wie man durch diese Zeit durchkommt."

Doch der TSV Hartberg ist nicht allein betroffen, so traf es die WSG Tirol ebenfalls nach Trainingslager-Rückkehr, hier: Malta. Positive Fälle gibt es auch anderorts. Im Spielplan soll sich dies mit Blick auf den engen Terminkalender, vor allem der EC-Teilnehmer FC Red Bull Salzburg, SK Rapid und LASK, jedoch nicht bemerkbar machen. „An erster Stelle steht der Spielbetrieb. Es wird eng, wenn wir Spielverschiebungen haben. Natürlich geht die Gesundheit der Spieler aber vor“, merkte Ebenbauer an.

Volle Stadien in der Schweiz - Hoffen auf Fans in Österreich

Dabei werde auch zum Nachbarn in die Schweiz geschaut, wo volle Stadien sind. „Aus unserer Sicht ist es notwendig, dass bald wieder Öffnungsschritte passieren“, sagte Ebenbauer. Die Bundesliga habe mit ihren Präventionskonzept bewiesen, dass bei Freiluftveranstaltungen mehr Zuschauer möglich sein sollten. Ebenbauers Hoffnung im Infektionsgeschehen: „Dass der Peak bald erreicht wird und es dann wieder bergab geht.“ Finanziell soll der Entgang durch die Ticketeinnahmen vom Sportligenfonds der Regierung abgefedert werden.

Sportlich ist die Lage im Rennen um die Meistergruppe vor den abschließenden vier Runden im Grunddurchgang offen. Der Vierte Austria Klagenfurt ist in der Tabelle vom Zehnten WSG Tirol nur sechs Zähler entfernt. „Da gibt es kein Verschnaufen“, meinte Ebenbauer zur Ausgangslage. Liga-Leader Salzburg ist bei 14 Punkten Vorsprung auf Sturm Graz wieder einmal enteilt. Am Tabellenende rangiert Altach drei Punkte hinter dem Vorletzten FC Admira.

Österreich vor Rekord in UEFA-Jahreswertung

Der Liga-Vorstand rief noch einmal die Erfolge der Bundesliga-Vertreter im Europacup ins Gedächtnis. Der FC Red Bull Salzburg steht im Champions League-Achtelfinale, wo es gegen den deutschen Rekordmeister FC Bayern München geht. Der LASK spielt im Achtelfinale der Conference League, Rapid will im Sechzehntelfinale über Vitesse Arnheim dorthin kommen. 9,75 Punkte sammelten die ÖFB-Clubs in der Saison 2017/18 in der Jahreswertung der UEFA. Aktuell sind es 9,4 – es winkt ein Rekord. In der Fünfjahreswertung der UEFA startet Österreich als Nummer acht ins Neue Jahr. „Es sind nur noch die großen und finanzstarken Nationen vor uns“, betonte Ebenbauer.

Austria Wien hat fehlende Unterlagen nachgereicht

Nächster Fixpunkt für die Bundesliga-Gremien ist die Abgabe der Lizenzunterlagen Anfang März. Die Covid-Ausnahmeregelungen laufen laut derzeitigem Stand dann aus. Ebenbauer bewertet die Lage der Vereine als gefestigt. "Die Clubs kommen im Großen und Ganzen stabil durch die Krise." Der letzte Stand der Liga ist jener vom 31. Oktober, als die Vereine den Jahresabschluss vorlegen mussten. Austria Wien hat die noch fehlenden Unterlagen in der vergangenen Woche nachgereicht, der Senat 5 beschäftigt sich nun mit dem Fristverzug. Den finanziell angeschlagenen Violetten blüht eine Geldstrafe oder ein Punkteabzug, der aber erst in der kommenden Saison greifen würde.

Quellen: APA & SKY

Foto: GEPA/ADMIRAL und Harald Dostal/sport-bilder.at