Vor dem Frühjahrsstart der Admiral Bundesliga sind sich laut der obligatorischen APA-Umfrage elf der 12-Chefcoaches einig, wer (wieder) Meister wird: Serienmeister und Titelverteidiger FC Red Bull Salzburg. Nur der Trainer vom Liga-Leader, Matthias Jaissle, blieb bei seiner Prognose erwartungsgemäß defensiv. Nachdem in den Vorjahren zuvor der TSV Hartberg bzw. die WSG Tirol überraschend das "Meistergruppen-Ticket" gelöst haben, wird das diesmal Aufsteiger Austria Klagenfurt, vier Runden vor Ende des Grunddurchgangs Vierter, zugetraut. In Anbetracht der Tabellen-Dichte verspricht das "Finale" Spannung pur!

Mit breiter Brust ins Grunddurchgang-Finale im Frühjahr: Patrick Greil (li.) und Kapitän Kosmas Gezos, zwei Leader-Typen bei Aufsteiger Austria Klagenfurt

Bei der Antwort auf die Meister-Frage legten sich Robin Dutt (WAC), Peter Pacult (Austria Klagenfurt), Robert Ibertsberger (SV Ried), Manfred Schmid (Austria Wien), Kurt Russ (TSV Hartberg), Thomas Silberberger (WSG Tirol), Andreas Herzog (FC Admira Wacker) und Ludovic Magnin (SCR Altach) alle unisono fest: "Red Bull Salzburg".

Auch für Christian Ilzer, Chefcoach vom ersten Verfolger SK Sturm Graz, steht fest: "Über den Favoriten brauchen wir, glaube ich, nicht zu diskutieren. Zu jedem Zeitpunkt des Fußballjahres ist und bleibt Red Bull Salzburg der haushohe Favorit."

Liga-Leader FC Red Bull Salzburg grüßt mit 14 Punkten Vorsprung vom Gipfel

Die "Blackies" (31 Zähler) haben vier Runden vor Ende des Grunddurchgangs ebenso wie der Tabellendritte WAC 14 Punkte Rückstand auf die Roten Bullen. Bei 25 Punkten steht der furiose Aufsteiger Austria Klagenfurt auf Rang 4, Rapid und Ried folgen mit jeweils einem Zähler Rückstand auf die Kicker vom Wörthersee als Fünfter und Sechster.

Rapid-Neo-Chefoach Ferdinand Feldhofer, zum Jahres-Auftakt mit seinem Klub erster Gegner des Serienmeisters aus der Mozartstadt, ist von einem "Bullen"-Durchmarsch überzeugt: "Sie haben einen großen Vorsprung und es schaut aktuell so aus, dass sie ungefährdet wieder den Titel holen werden." Auch LASK-Chefcoach Andreas Wieland meinte: "Der Meistertitel geht mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit auch dieses Jahr nach Salzburg."

Trainer-Youngster Matthias Jaissle vom Liga-Leader hielt sich zurück: "Wir hoffen und werden alles dafür tun, dass wir es werden. Auf jeden Fall haben wir eine gute Ausgangsposition." Nachsatz des 33-jährigen Deutschen: "Aber durch den Liga-Modus, bei dem das Feld durch die Punkteteilung wieder zusammenrückt, brauchen wir auch im Frühjahr erneut starke Leistungen."

Wie für nicht wenige ist auch für Matthias Jaissle die Überraschungsmannschaft der Saison Austria Klagenfurt, wo die erfolgsverwöhnten Roten Bullen ja Ende November ihre einzige Liga-Niederlage im Herbst kassierten. "Denen traue ich es durchaus zu, dass sie in der Meistergruppe bleiben." Feldhofer, Schmid, Silberberger, Wieland (mit dem LASK erster Klagenfurter Gegner am Sonntag in Pasching), Herzog und Magnin sehen ebenfalls den Aufsteiger aus Kärnten auf gutem Weg in Richtung Top sechs.

Der älteste Liga-Coach, Peter Pacult, bleibt gewohnt gelassen und meinte in punkto einer Meistergruppen-Realisierung lediglich, dass "alles möglich" sei. Auch der erfolgreiche, deutsche WAC-Chefcoach Robin Dutt hielt sich bedeckt, während Neo-SV Ried-Coach Ibertsberger mit den Innviertlern als Top-Sechs-Team spekuliert. Kurt Russ, der vor der Saison und gegenüber Ligaportal in der Winterpause die Meistergrppe als klares Ziel nannte, hofft weiter mit seinen Hartbergern und rechnet im Rennen um einen Platz über dem Strich mit einem "richtigen Gemetzel".

"Spannender Kampf bis zur letzten Minute"

Sturms Christian Ilzer prophezeite in Anbetracht der Dichte in der Tabelle einen "spannenden Kampf bis zur letzten Minute des Grunddurchganges. Die besten Außenseiterchancen hat sich Austria Klagenfurt mit einem sensationellen Herbst erarbeitet, aber auch den Riedern, die ihre ohnehin schon sehr gute Mannschaft mit Nene Dorgeles nochmals großartig verstärkt haben, sowie unserem steirischen Konkurrenten TSV Hartberg traue ich die Top sechs zu."

Vier Runden vor dem Ende des Grunddurchgangs stehen die Zeichen beim FC Red Bull Salzburg, Sturm Graz und dem WAC klar auf Meistergruppe. Dahinter drängen sich Klagenfurt (25), Rapid, Ried (jeweils 24), Austria Wien, Hartberg (jeweils 21), der LASK (20) und WSG Tirol (19).

Während im Tabellen-Keller der Elfte Admira Wacker (16) und Schlusslicht SCR Altach (13) keine Meistergruppen-Ambitionen haben.

Foto: Harald Dostal/sport-bilder.at