18. September 2021! Historischer Tag in dieser Saison der Admiral Bundesliga. Mit einem der denkwürdigsten und spektakulärsten Spiele im Herbst, als der RZ Pellets WAC bei der SV Guntamatic Ried einen bis zur 60. Min. 3:0-Vorsprung und Sieg noch aus der Hand gab und Julian Wießmeier für die Innviertler Last-Minute (94.) der vielumjubelte 3:3-Ausgleich gelang. Inzwischen sind die "Wölfe" gefestigter, sprangen seit Oktober nach einer Erfolgsserie auf Rang 3, während der Tabellensechste aus Oberöstereich zwar Zuhause unbesiegt ist, doch nur fünf seiner 24 Punkte in der Fremde holte und in der Auswärtstabelle Letzter ist.

 

Eine Stunde lang waren die Wölfe im September in Ried obenauf, dann bewiesen die Wikinger nach 0:3-Rückstand ihre speziellen Comebacker-Qualitäten zum 3:3.

Die Wölfe und Wikinger starteten erfolgreich in das Pflichtpartie-Jahr 2022 und stiegen jeweils ins ÖFB-Cup-Halbfinale auf. Die Kärntner besiegten am 4. Februar im Viertelfinale den Zweitligisten FAC zuhause mit 4:2 nach Verlängerung dank Toren von Tai Baribo (35.), Dario Vizinger (46.), Thorsten Röcher (117.) und Adis Jasic (120.). In der Bundesliga sind die Wolfsberger mit 31 Punkten Tabellendritter.

Die SV Guntamatic Ried schaffte gegen einen anderen Kärntner Klub - Aufsteiger Austria Klagenfurt - mit 2:0 durch Julian Wießmeier (50., EM) und Leo Mikic (79.) ebenfalls den Sprung unter die letzten Vier und ließ ihre erfolgreiche Pokal-Traditions aufleben. In der Admiral Bundesliga nimmt die Elf um Kapitän Marcel Ziegl nach 18 Runden mit 24 Punkten Platz 6 ein und schaffte es im Cup im übrigen einen überraschenden Auswärtssieg beim Zweiten SK Sturm Graz zu landen.

"Können auch Wolfsberg schlagen"

Vor dem Match in der Lavantal-Arena, das ja auch ein Duell der Liga-Top-Assistgeber Michael Liendl (WAC) kontra Stefan Nutz (Ried) ist, meinte Philipp Pomer: „Wir müssen an unsere Leistung vom Cup anknüpfen und auch in Wolfsberg selbstbewusst und dominant auftreten. Dann können wir auch Wolfsberg schlagen." Der 24-jährige Wiener, der zu Saisonbeginn von Zweitliga-Meister FC Red Bull Salzburg zu den Wikingern wechselte, weiter: „Wir können viel Selbstbewusstsein vom Cup mitnehmen und dürfen uns nicht zu viele Gedanken machen, ob wir zuhause oder auswärts spielen. Es zählt alleine unsere Leistung und dass wir das auf den Platz bringen, was wir in der Vorbereitung trainiert haben. Der WAC ist ein starker Gegner, aber wenn wir mit dem richtigen Auftreten und der richtigen Taktik agieren, dann ist auch in Wolfsberg für uns etwas drin.“

Sein Trainer Robert Ibertsberger ergänzte: „Ich erwarte mir eine sehr spielstarke Wolfsberger Mannschaft, die uns die eine oder andere Aufgabe geben wird." Der Rieder Neo-Chefcoach vor seiner Pflichtspiel-Premiere auswärts: „Wenn wir Disziplin, Kompaktheit und Intensität auf den Platz bringen, dann können wir auch gegen den WAC etwas mitnehmen. Wir werden auch in Wolfsberg zu unseren Chancen kommen, die wir nutzen müssen. Die Mannschaft hat aus dem Cupspiel sehr viel Selbstvertrauen in diese Woche mitgenommen.“

Wiedersehen: Rieds Robert Ibertsberger debütierte unter WAC-Präsident Riegler

Der WAC kassierte in der Lavantal-Arena zwar bereits drei Saison-Niederlagen (die letzte am 25. September mit 0:2 gegen Red Bull Salzburg), gewann die jüngsten vier Heimspiele jedoch en suite. Die Elf von Chefcoach Robin Dutt matcht sich im Fernduell mit Sturm Graz um die Position hinter Liga-Leader Red Bull Salzburg. Dessen großer Vorsprung wird mit der Punktehalbierung gemindert, sodass in weiterer Folge in der Meistergruppe doch noch Spannung aufkommen könnte. 

Oder WAC-Präsident Dietmar Riegler? "Es ist immer schwierig, eine gute Leistung zu bestätigen. Wir waren immer unter Top sechs seit es die Reform gibt, das wollen wir auch heuer erreichen. Und es schaut gut aus", so der jahrelange "Wölfe-Macher", der im übrigen dem jetzigen Rieder Coach Robert Ibertsberger vor vier Jahren beim WAC die Chance gab, nach der Trennung von Heimo Pfeifenberger erstmals eine Profi-Mannschaft zu betreuen.

Wölfe wollen mehrfache Erfolgsserie prolongieren

In dieser Winterpause blieb es in punkto Neuzugänge verhältnismäßig ruhig im Wölfe-Rudel. Dietmar Riegler: "Es war ein sehr ruhiger Winter für uns. Wir waren nicht im Zwang, irgendwas zu tun. Wir können in Ruhe weiterarbeiten."

Zum Frühjahrsauftakt verteidigen Michael Liendl und Co. nun gleich zwei Serien: Zum einen sind die Lavanttaler in der Bundesliga gegen Ried acht Spiele lang unbesiegt (fünf Siege, drei Unentschieden), daneben blieb der WAC seit 2017 im ersten Bundesliga-Match eines neuen Kalenderjahres ohne Niederlage. Diese Serie begann am 11. Februar 2017... mit einem 1:0-Heimsieg gegen die SV Ried.

In der Bundesliga spielten der WAC und die SV Ried bisher 23 Mal gegeneinander. Beide siegten je acht Mal, bei sieben Remis. Gesamt-Torbilanz 29:29.

Foto: Harald Dostal/sport-bilder.at