Nachdem der RZ Pellets WAC mit dem 2:1-Heimsieg über die SV Guntamatic Ried vorzeitig den erneuten Einzug in die "Meistergruppe" der Admiral Bundesliga feiert, der die Wölfe seit deren Einführung in 2018 stets angehören, hadern die Innviertler nicht nur über eine unglückliche Niederlage in der Lavanttal-Arena, sondern vor allem über einen vom Wiener Schiedsrichter Ing. Gerhard Grobelnik verwehrten Hand-Elfmeter. Trainer Robert Ibertsberger echauffierte sich bei SKY.

 

Robert Ibertsberger (Foto), der für die SV Ried seine Bundesliga-Premiere als Chefcoach an ehemaliger WAC-Wirkungsstätte absolvierte: „Es ist schon sehr bitter, heute ein Interview zu geben, wo man zweite Halbzeit gesehen hat, dass wir klar dominiert haben. Und wir haben auswärts beim WAC gespielt. Also Hut ab vor meiner Mannschaft.“

Kein "Chapeau" hatte der 45-jährige Salzburger für Referee Grobelnik übrig: „Leider hat das Spiel wer anderer mitentschieden. Es tut schon bitter weh. Normal kritisiere ich die Schiedsrichter nicht, aber heute ist es schon richtig bitter gegen uns gelaufen. Vor dem 2:1 war für mich ein klares Abseits dabei, was nicht gegeben wurde. Und wenn ich die Situation zum vermeintlichen Elfmeter für uns sehe, dann muss er den ganz klar geben. Man hat es schon von Anfang an gespürt. Erste Gelbe Karte gegen uns nach einem 08/15-Foul. Es sind heute Sachen passiert, die sind schon sehr merkwürdig.“

WAC-Chefcoach Robin Dutt zeigte Verständnis für seinen Trainerkollegen und meinte zum nicht gegebenen Hand-Elfmeter für die SV Ried: „Ich verstehe, wenn man aus Rieder-Sicht einen Elfmeter fordert. Es ist so eine 50:50-Entscheidung. Auf der einen Seite ist der Arm etwas ausgestreckt, andererseits bekommt er ihn aus kürzester Entfernung an die Hand geköpft. Für den Schiri keine leichte Entscheidung. Da haben wir schon ein bisschen Glück gehabt, dass er unsere 50 Prozent gesehen hat.“

WAC-Abwehrspieler Michael Novak angesprochen auf sein Handspiel im Strafraum: „Ich habe den Ball nicht einmal gesehen, sondern nur auf der Hand gespürt. Ich kämpfe dort um den Raum, den Kopfball – da ist die Hand nicht dauernd am Körper. Für mich ist es kein Elfmeter. Natürlich kann man sagen, dass die Hand von Körper weg ist, aber es ist von einem Meter. Wie soll ich da reagieren? Von bewusst kann da nicht die Rede sein.“

Ansonsten empfand der 31-jährige Kärntner nur Glückseligkeit pur über sein Comeback nach langer Leidenszeit (Morbus-Crohn-Erkrankung): „Die Leistung ist ausbaufähig, sowohl von mir als auch von der Mannschaft, aber wir nehmen es. Es sind schöne Stunden für mich, ich habe durchgehend einen Grinser drauf. Ich hätte mir das vor einigen Wochen nicht erträumen können.“

Rieds Reifeltshammer betreff Meistergruppe: "...müssen nicht, können und wollen natürlich."

Der Traum vom Erreichen der Meistergruppe lebt auch für die auswärtsschwachen, doch heimstarken Rieder nach der Niederlage nachwievor. Thomas Reifeltshammer, Sportlicher Leiter SV Guntamatic Ried, in der Halbzeit bei SKY Sport Austria: „Wir müssen nicht, aber wir können und wir wollen natürlich. Jetzt sind noch dreieinhalb Spiele und wir riechen schon ein bisschen, dass die Möglichkeit da ist. Wir können unser Hauptziel – den Klassenerhalt – frühzeitig mit dem Einzug in die Meistergruppe fixieren.“

Robin Dutt: "Haben schon höhere Ziele, als nur über den Strich zu kommen."

Die Meistergruppe bereits vorzeitig drei Runden vor Ende des Grunddurchgangs fixiert hat der WAC, doch für Coach Robin Dutt kein Grund zum Zurücklehnen: „Wir haben schon höhere Ziele, als nur über den Strich zu kommen.“ Und sicher auch höhere Ansprüche wie die Leistung gegen die SV Ried, der 57-jährige Kölner zum Spiel „Wir haben nicht den Rhythmus im Spiel gehabt, den wir sonst oft haben. Daher konnten wir auch keinen dauerhaften Druck aufrechterhalten. Es war schon ein klassischer Arbeitssieg.“

SKY-Experte Kogler: "Hätte auf Elfmeter plädiert"

Auch SKY-Experte und Ex-Bundesliga-Trainer Walter Kogler hat den WAC "heute nicht in Bestform gesehen. Wenn sie Zweiter werden wollen, müssen sie spielerisch noch zulegen.“ Und was meint Kogler zu Novaks Handspiel: „Ich hätte auf Elfmeter plädiert. Die Hand ist hoch oben, über Schulterhöhe. Auch wenn es unglücklich ist, aber in der Mehrzahl dieser Fälle wird auf Elfmeter entschieden.“

Fotos: Harald Dostal/sport-bilder.at und GEPA/ADMIRAL