Wie Ende des vergangenen Kalenderjahres (3:2 bei Austria Wien) absolviert der LASK auch zu Beginn des neuen in der Admiral-Bundesliga das finale Sonntag-Match (17:00 Uhr). Live im Ligaportal-Ticker! Gast in der Raiffeisen-Arena in Pasching, wo heute 2.229 Sitzplatz-Besucher zugelassen sind, ist kein Geringerer wie das "Überraschungs-Team" der Herbstrunde: Aufsteiger Austria Klagenfurt, der als Tabellenvierter überwintert hat. Beide Teams hatten ihre Pflichspiel-Premiere in 2022 vor einer Woche und unterlagen jeweils im ÖFB-Cup-Viertelfinale beim FC Red Bull Salzburg bzw. die Kärntner bei der SV Guntamatic Ried. Für die personell derzeit gebeutelten Klagenfurter um den heutigen Jubiliar - Chefcoach Peter Pacult - ist es zum Jahresauftakt eine "Oberösterreich-Woche".

Vor einem Jahr am 7. Februar, ebenfalls ein Sonntag, bejubelte der LASK gegen den damaligen Zweitligisten Austria Klagenfurt nach packender Pokal-Partie ein 5:3 nach Verlängerung.

Beide Vereine verbindet ja was! Die Kärntner stellen den Athletikern ihr Wörthersee-Stadion für internationale Pflichtpartien, hier in dieser Saison UEFA-Europa-Conference-League, zur Verfügung...werden allerdings heute bei der Linzer Liga-Heimstätte wohl eher keine "Geschenke" verteilen. Zumal beide Teams direkte Konkurrenten um einen der begehrten Plätze in der Meistergruppe sind.

Dabei starten die Schützlinge von Chefcoach Andreas Wieland als Tabellenneunter ins Frühjahr, begaben sich mit zwei Siegen vor der Winterpause jedoch auf die "Überholspur" und haben aufgrund der engen Tabellenkonstellation noch Chancen auf einen Platz in der Meistergruppe. Vor den vier letzten Grunddurchgangs-Runden beträgt der Rückstand auf die Top-Sechs vier Punkte.

Der erste Schritt Richtung Meistergruppe soll gegen die Kärntner gelingen. Ein schwieriges Vorhaben. Stefan Maierhofer, der "Major", prognostizierte im Ligaportal-Expertentipp einen 3:1-Auswärtssieg für Austria Klagenfurt und erklärte: "Beide Teams wollen ins obere Playoff und Stand jetzt hat der Aufsteiger die besseren Karten und kann auf Zeit spielen! Der LASK muss von Beginn an da sein und punkten!"

Fakt ist: der Tabellenvierte vom Wörthersee ist mit 25 Punkten aus den ersten 18 Runden das Überraschungsteam der bisherigen Saison. Seit 2014/15 (SCR Altach) holte kein Bundesliga-Aufsteiger im Vergleichszeitraum mehr Zähler. Die Winterpause nutzte die Pacult-Elf, um sich punktuell zu verstärken, unter anderem mit dem Ex-LASKler Rajko Rep im offensiven Mittelfeld, der allerdings in Pasching fehlen dürfte.

LASK gegen Austria Klagenfurt in elf Partien unbesiegt - darunter neun Siege!

Gegen den SK Austria Klagenfurt blieb der LASK, bei dem gegen Austria Klagenfurt die Abwehrspieler Filipovic und Neuzugang Sako sowie die Stürmer Schmidt und Balic fehlen werden, in den elf bisherigen Pflichtspielen ungeschlagen (neun Siege, zwei Unentschieden). Das Hinspiel am Sonntag dem 19. September endete vor damals 2.666 Besuchern im Wörtherseestadion 1:1, Tore Goiginger (45.+1) und Greil (55.).

Auf Platz neun biegen die Oberösterreicher auf die Zielgerade ein, jedes der abschließenden vier Spiele sei „ein Finale“, meinte Trainer Andreas Wieland, der die Aufgabe mit einem leicht veränderten Aufgebot angeht. Branko Jovicic (Ural Jekaterinburg), Filip Twardzik (Spartak Trnava), Oumar Sako (Beroe Stara Zagora) wurden verpflichtet, Lukas Grgic (Hajduk Split), Mamoudou Karamoko (FC Kopenhagen), Christoph Monschein (Leihe SCR Altach) haben den Klub verlassen.

Cheftrainer Andreas Wieland: „Im Dezember haben wir die Chance auf die Meistergruppe am Leben gehalten, diese Chance wollen wir jetzt ergreifen. Wir haben vier schwierige Spiele vor uns – aber solche Herausforderungen sind natürlich auch sehr spannend. Mit Klagenfurt wartet gleich zum Auftakt ein direkter Konkurrent auf uns. Wir wollen unseren Fans am Sonntag eine gute Leistung bieten und erfolgreich ins Frühjahr starten.“

Peter Pacult steigt in elitären Klub auf - 200. Bundesliga-Spiel als Trainer

Das will auch Austria Klagenfurt und den Flow aus der erfolgreichen Herbstrunde mit in das Fußball-Frühjahr nehmen. Der furiose Aufsteiger kann dabei in dieser Saison Historisches schaffen. Einer schreibt heute bereits ein Stück Bundesliga-Geschichte: Peter Pacult (Foto). Der Chefcoach der Kärntner steigt in einen elitären Klub auf. Der 62-jährige Wiener sitzt zum 200. Mal in einem Spiel in der heimischen Bundesliga auf der Trainerbank. Nur 18 Trainer seit Gründung der Liga konnten ebenfalls diesen Meilenstein erreichen. Die meisten Bundesliga-Spiele auf der Trainerbank absolvierte der legendäre Otto Baric (466).

LASK für Austria Klagenfurt bisher kein Lieblingsgegner, für Rieder schon

Die Mannschaft will Peter Pacult zum Jubiläum natürlich allzugern einen Sieg schenken, den ersten für die Violetten gegen den LASK. Die Kärnter wollen auch im Frühjahr in der Bundesliga weiter überraschen. Einer kennt das Gefühl bereits, alle zu überraschen. Mit der WSG Tirol schaffte Florian Rieder in der vergangenen Saison die Quali für das obere Playoff, landete am Ende auf Rang sechs. Als Lieblingsgegner des 25-jährigen, gebürtigen Innsbrucker erwies sich dabei der LASK: vier Spiele = je zwei Siege und Remis. Plus dem Remis im Herbst mit den Violetten.

Der im übrigen vom Linzer Spieler-Manager Max Hagmayr betreute Florian Rieder hat sich nach seinem Wechsel aus Tirol nach Kärnten direkt einen Stammplatz erkämpft und brennt darauf, mit seinen Kollegen frühzeitig den Klassenerhalt zu fixieren und um die internationalen Plätze spielen zu dürfen.

„Wir haben in der Winter-Vorbereitung intensiv gearbeitet und sind froh, dass es jetzt in der Meisterschaft weitergeht. Jeder bei uns ist total heiß auf die bevorstehenden Spiele“, versichert Rieder, der das enttäuschende Ausscheiden eine Woche zuvor im Viertelfinale des ÖFB-Cups bei der SV Ried (0:2) abgehakt hat: „An dem Tag hat die Aggressivität gegen und der Mut mit dem Ball gefehlt. Wir hatten zu wenig Lösungen. Der Trainer hat den Auftritt mit uns aufgearbeitet und ganz klar angesprochen, was nicht gepasst hat.“

Pokal-Partie-Pleite in Ried für Rieder als "Warnschuss" - Personeller Engpass

Der Fokus liegt nun voll auf der Admiral Bundesliga, die Pokal-Vorstellung wird als „Warnschuss“ eingestuft. „Wir schauen nicht zurück und ich bin sicher, dass wir beim LASK ein anderes Gesicht zeigen und wieder ein gutes Spiel machen“, sagt Rieder, der betont: „Wenn wir unsere Tugenden auf den Platz bringen, die uns im Herbst stark gemacht haben, dann werden wir eine gute Chance haben, aus Linz etwas Zählbares mitzunehmen.“

Die personelle Situation ist weiter angespannt. Mit Herbert Paul, Nicolas Wimmer, Maximilian Moreira, Alexander Fuchs, Julian von Haacke, Benjamin Hadzic, Tim Maciejewski, Gloire Amanda sowie den Winter-Zugängen Rajko Rep und Patrick Hasenhüttl muss Chefcoach Pacult weiterhin gleich auf zehn Profis zu verzichten, die allesamt Kader-Kandidaten wären.

Fotos: Harald Dostal/sport-bilder.at