Der Auftakt der Frühjahrsrunde wurde auch geprägt von Spielern, die die Klubs der ADMIRAL Bundesliga im Winter geholt haben. Fünf davon trugen sich auf Anhieb in die Scorerliste ein und damit zu wertvollen Punkt-Gewinnen bei. Raguž ist praktisch auch wie ein Neuzugang nach langer Pause. Allesamt ambitionierte Auftritte, die für Runde 20 Geschmack auf mehr machen! Sky-Reporter und Ex-Profi Marko Stankovic (u.a. Sturm Graz, Austria Wien und SV Ried), nahm die fünf (sechs) Schnellstarter unter die Lupe. Der 36-jährige Kremser ist von der Transferpolitik begeistert.

 

Rasmus Höjlund (SK Puntigamer Sturm Graz, Foto), Doppeltorschütze in Innsbruck und Ligaportal-"bwin-Spieler der Runde":

„Wieder mal ein brillanter Schachzug von Andi Schicker“, lobt Stankovic. Der Däne schnürte in seinem Premierenmatch gegen die WSG Tirol einen Doppelpack – das gelang im Sturm-Dress zuvor nur Goran Radojevic im Juli 1990. Stankovic ist nicht nur sportlich von den Qualitäten des erst 19-Jährigen überzeugt („super Tiefgang, toller Speed, sehr athletisch“), er hält ihn auch für einen guten Typen. „Ich habe ihn bei einem Videodreh kennengelernt und muss sagen: Ein bodenständiger Kerl, der sehr sympathisch rüberkommt.“

Trotz des bärenstarken Starts sollte man ihn allerdings nicht mit zu großer Erwartungshaltung überfrachten. „Sturm hat zunächst ganz bewusst den Ball flachgehalten, um ihn in Ruhe aufbauen zu können, das halte ich auch für richtig. Sollte er aber in den nächsten beiden Spielen nicht treffen, was ich ihm nicht wünsche, darf man ihn aber auch nicht gleich wieder hinterfragen.“

Auf lange Sicht traut er Höjlund zu, den Abgang von Kelvin Yeboah kompensieren zu können. „Er erfüllt genau das Anforderungsprofil, das Chris Ilzer erstellt hat. Das Potenzial, Sturm die Kassen zu füllen, ist jedenfalls vorhanden.“

Jan Vodhanel (FC Flyeralarm Admira), Freistoß-Torschütze:

„Ein Spielertyp, den die Admira lange nicht mehr hatte. Er hat eine unglaubliche Präsenz, zwingt seine Mitspieler fast schon, ihn anzuspielen. Dazu kommt, dass er beim Auftakt gegen Hartberg so gut wie jeden Standard ausgeführt hat. Unter anderem den Freistoß, den er gefinkelt an der Mauer vorbeibrachte und der für die Führung der Südstädter gesorgt hat. Die Schlitzohrigkeit bei diesem Treffer zeugt nicht nur von Qualität, sondern auch von riesigem Selbstvertrauen. Kompliment an die Vereinsführung, so einen Mann an Land gezogen zu haben.“

Mit 24 Jahren ist der Tscheche, der von Bohemians Prag kam, kein Rookie mehr, sondern ein Spieler, der dem Team auf Anhieb weiterhelfen kann. Stankovic: „Ich bin mir sicher: Vodhanel wird im Abstiegskampf ein wichtiger Puzzlestein, dass die Admira in der Liga bleibt.“

Patrick Farkas (TSV Egger Glas Hartberg), beim 1:1 gegen Admira Wacker Ausgleichs-Assistgeber:

"Farkas ist wegen seiner Ausstrahlung und seiner Energie auch ein ganz wichtiger Typ für die Kabine. Das habe ich vorher in Salzburg auch schon gehört. Er brauchte keine lange Anlaufzeit, um sich gleich ein Standing in der Mannschaft zu erarbeiten."

Obwohl die Position des Rechtsverteidigers nicht unbedingt dazu angetan ist, als Spielgestalter zu fungieren, fiel doch auf, dass viele Offensivaktionen über den 29-Jährigen liefen. „Fast alle gefährlichen Angriffe wurden auf seiner Seite kreiert, gefühlt kam alle fünf Minuten eine Flanke oder ein Pass von ihm in den Strafraum.“ Stark seine Übersicht beim Ausgleich, „als er den Ball nicht blind hereinbrachte, sondern überlegt in den Rückraum spielte, als sich alle Verteidiger Richtung Tor bewegt haben.“

„Stankos“ Fazit: „Hartberg hat einen absoluten Qualitätsspieler dazu bekommen.“

Branko Jovicic (LASK, Foto) - Jokertor nach Raguž-Vorleistung zum zwischenzeitlichen 2:1, und Marko Raguž - nach langer Pause praktisch auch "Neuer":

26 Minuten haben dem Serben bei seinem Debüt zum Einstands-Tor gegen Klagenfurt gereicht. Ein Beleg für die Qualitäten des 28-Jährigen. „Die Aktion zeigte seine herausragende Technik, der Abschluss war platziert mit dem Außenrist und trotzdem mit einer gewissen Wucht – stark!“

Für Stankovic ist der Mittelfeldspieler eine perfekte Erweiterung des Portfolios. „Durch ihn wird der LASK variabler, Jovicic kommt eine Nuance mehr über das spielerische Element, erhöht somit die Kreativität – das wird ihnen guttun.“ Allerdings, und das ist eine weitere gute Nachricht für die Linzer: „Auch Marko Raguz ist nach seiner langen Verletzung ein gefühlter Neuzugang. Und wenn man ihn so sieht, würde ich sagen: ein echter Top-Transfer!“

Tim Prica (WSG Tirol) - mit Assist beim Debüt zum 2:2 gegen Sturm Graz:

„Wenn ein so junger Spieler gleich mit einem Assist startet, ist das irrsinnig wichtig für das Selbstvertrauen. Nach dem Kreuzbandriss von Tobias Anselm waren die Tiroler unter Zugzwang, konnten aber eine wirklich spannende Lösung aus dem Hut zaubern. Es war wichtig, neben Vrioni noch einen zweiten Stürmer dazu zu holen, um für die Gegner schwerer auszurechnen zu sein.“

Auch die Tatsache, mit Aalborg einen Leihertrag über eineinhalb Jahre ausgemacht zu haben, bewertet Stankovic positiv: „Man kann von ihm nicht erwarten, dass er auf Anhieb die Kastanien aus dem Feuer holt. Alles was er bis Sommer leistet, ist ein Zuckerl, danach gilt es für ihn so richtig.“ Dass sein Vater Rade Prica selbst ein Stürmer-Haudegen war (u.a. Hansa Rostock, Rosenborg Trondheim), kann für den Jungen nur von Vorteil sein.

Stankovic, dessen eigener Vater Dejan ebenfalls als Spieler und Trainer im Profigeschäft unterwegs war, lachend: „Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass man davon nur profitieren kann.“

Fotos: GEPA/ADMIRAL + Harald Dostal/sport-bilder.at